Warum wählen reiche Leute öfters die CDU statt die FDP obwohl die FDP steuerlich günstiger ist und mehr die Interessen von Unternehmern vertritt?
1 Antwort
Zum einen weil die CDU am ende mehr Einfluss haben wird zum anderen weil die FDP mitnichten die Interessen der Unternehmen sondern vor allem der Superreichen udn Spekulanten vertritt - viele Unternehmen würden von Zuschüssen und Staatlichen Investitionen mehr profitieren, oder sind sogar auf öffentliche Aufträge Angewiesen (verstehe da nicht mal warum sie die CDU unterstützen welche ebenfalls die Schuldenbremse fetischisiert)...
Ja und nein, ich bin für Steueranhebungen (bzw. ein ende der Aussetzung der Vermögenssteuer) solange sie auf das richtige erfolgt (ich hasse Spekulanten und Scalper), aber ist keine zwingende Konsequenz (du solltest nicht nur von Neoklassischen Wirtschaftstheorien ausgehen) - vor allem werden dadurch Staatsanleihen unsicherer und damit teurer.
Schau dir mal Japan an - die haben eine extrem hohe Schuldenquote ohne dass dadurch die Wirtschaft dort kaputt ist...
Der Staat kann sich aber nur insofern immer weiter verschulden als das er das Geld später von seinen Bürgern wieder rein holt!
Nein, das ist eine klassische Fehlannahme die aus dem Schwäbischen Hausfrau Unsinn herrührt.
Staaten müssen ihre Schulden nicht zurück zahlen (bzw. können zur Rückzahlung einfach neue Kredite aufnehmen, das wird auch nicht teurer solange der Leitzins einfach auf Null gesetzt wird wie Japan das tut) - das einzige was ein bisschen beschränkt ist, ist die gesamtschuldenhöhe (die bei Japan bei etwa 250% liegt).
Schau dir z.B. einfach mal ein paar Videos von Maurice Höfgen (Geld für die Welt) o.ä. zum Thema an - anstelle nur von neoklassischer Wirtschaftstheorie auszugehen...
Es ist aber derzeit nicht praktikabel die Leitzinsen auf null zu setzen. Dann gibt es noch mehr Inflation als jetzt schon und die Bürger könnten den Supermarkt an der Ecke nicht mehr bezahlen!
Nein das hat nichts mit dem Leitzins zu tun sondern, mit dem Investitionsstau, die Neoklassiker interpretieren das nur im Sinne ihrer Ideologie um obwohl alle Neo-Keynesianer und sonstigen Ökonomen die nicht der Neoklassischen Logik folgen das schon lange richtig stellen.
Das ist einfach nur das übliche Geschwurbel der Wirtschaftsideologei welche sich eigentlich erst mit Reagon und Thatcher durchsetzen konnte.
Dies ist sachlich falsch. Es ist volkswirtschaftlich unvermeidbar, dass es bei einer Senkung der Leitzinsen zu mehr Inflation kommt. Dies haben wir gerade in Westeuropa, wo der Leitzins jahrelang durch die EU gegen null gehalten wurde, überdeutlich gemerkt! Die jetzige galloppierende Inflation ist das Ergebnis dieser Zinspolitik!
Auch das ist falsch, zur Inflation kommt es wenn der Konsum schneller wächst als das Angebot, das liegt aber nicht an einem zu niedrigen Leitzinns oder zu hohen steuern sondern an einem Ungünstigen Investitionsklima und das kann durch öffentliche Investitionen verbessert werden, was im Keynesianismus eigentlich seit langem bekannt ist.
wenn die Leitzinsen gesenkt werden wird mehr Kredit aufgenommen wodurch der Konsum steigt. Dadurch das der Konsum steigt wird wiederum die Inflation angeheizt!
Höherer Konsum ist erstmal super fürs Investitionsklima insbesondere wenn mit staatlichen Mitteln gleichzeitig massiv in die Wirtschafft investiert wird (und nein, dass darf der Staat auch durchaus direkt und durch eigene Unternehmen tun).
Zudem wäre nicht mal Inflation an sich ein Problem solange sie in einem gewissen Rahmen bleibt weil es die Menschen davon abhält zu sparen, was ebenfalls gut für den Konsum ist und dadurch das Investiotionsklima weiter verbessert.
Zur Zeit ist die Inflation schon lebensbedrohlich!
Wo?
Zur Zeit ist der Investitionsstau lebensbedrohlich und die fehlenden Ausgaben im Sozialsystem.
Und Keynesianismus ist keine Abgespacede und unerprobte Wirtschaftstheorie sondern bis Anfang der 80er der vorherrschende Ansatz der nicht schlechter als das heutige System funktioniert hat (außer für Superreiche, aber deren Interessen sind mir ehrlichgesagt egal) - heute wird genau das Gegenteil gemacht, aber jedem der anmerkt dass es auch genau andersherum ginge vorgeworfen sie würden falsch liegen?!?
Ich sage die Probleme liegen nicht zuletzt genau daran, dass Neoklassiker die derzeitige Wirtschaftspolitik bestimmen (das heißt nicht, dass wir ansonsten keine Kriese hätten, das liegt auch an äußeren Faktoren, aber die Belastungen wären in ihr anders Verteilt)!
In Ländern wie Frankreich und Deutschland ist die Inflation lebensbedrohlich hoch. Wenn es so weiter geht und die Renten nicht âdequat angepasst werden, müssen alte Menschen bald hungern! Die jahrelange Niederigzinspolitik der EU ist Schuld an dieser Lage! Und wenn es so weiter geht haben irgendwann nur noch die Politiker selber genug zu essen!
Dann pass die Renten an, anstelle zu sparen (ggf. können auch hohe Renten abgeflacht und dafür niedrige angehoben werden).
Das liegt aber nicht an der Niedrigzinspolitik, wer das behauptet qualifiziert sich allein schon dadurch als Neoliberaler Schwurbler der keine antizyklische Wirtschaftspolitik anstrebt.
Du reproduzierst hier im Grunde nur die Glaubenssätze der Neoklassik bei der ich bereits klar gemacht habe dass ich von diesem Ansatz nichts halte und einen vertrete der nicht utopisch sondern ebenfalls bewährt ist und an der stelle genau das Gegenteil fordert und behauptet.
Und wenn du sagst das funktioniert nicht: Schau dir mal den momentanen Leitzins von Japan an (der ist deutlich unter 1%) und die Inflation dort -> Das Problem ist nicht der niedrige Leitzins sondern eine Wirtschaftspolitik die den Schutz von großen Privatvermögen als oberstes Ziel hat!
Weil CDU, FDP (und AfD) die einzigen Parteien sind, sie eine Steuersenkung für Unternehmen fordern. Unter allen anderen Parteien würde die Abgabenlast steigen.
Das ist richtig. Aber meine Frage lautete warum vielfach die CDU gegenüber der FDP bevorzugt wird? Die CDU wird mehr Steuer durchsetzen als die FDP!
Weil die meisten (so wie mittlerweile auch ich), die FDP als absolut regierungsunfähig betrachten. Das ist unter der aktuellen Führung eine reine Clownspartei. Die FDP hatte 2021 echt viele attraktive Dinge in ihrem Parteiprogramm stehen (das meiste steht dieses mal übrigens wieder genauso drin), aber so gut wie nichts davon wurde umgesetzt.
Und das lag explizit nicht nur an den Koalitionspartnern!
Die Idee der kapitalgedeckten Rente als ergänzendes Element beispielsweise haben mittlerweile sogar die Grünen in ihr Parteiprogramm übernommen. Auch das Altersvorsorgedepot (ähnlich wie der amerikanische 401k) wurde von SPD und Grüne unterstützt. Das Konzept lag schon vollständig ausgearbeitet vor. Platzen lassen hat es am Ende die FDP - und das obwohl es ihre eigene Idee war und eine der zentralen Punkte, warum sie 2021 von so vielen gewählt wurde.
Und das waren längst nicht die einzigen Beispiele... vom D-Day-Paper noch nicht einmal angefangen.
Viele FDP-Wähler sind (zurecht) sehr enttäuscht. Nicht umsonst hat sie sich von 11,5% auf aktuell 3-4% knapp geviertelt.
Deshalb bleibt leider nur die CDU. Mal davon abgesehen, dass die AfD definitiv rechtsextreme Tendenzen aufweist, wäre ihre Europapolitik (raus aus der EU und dafür eine Annäherung an die Eurasische Wirtschaftsunion, raus aus dem Euro und dafür eine nationale Währung) für eine Exportnation wie Deutschland der absolute Supergau.
Der Euro war von Anfang an gescheitert und wird sich eh nicht dauerhaft halten können. Das Problem dabei wäre jedoch die Abwertung bei einer Währungsumstellung! Man kann im übrigen befürchten, dass die ganze EU ähnlich wie die Sovietunion zusammenbricht. Es gibt viele Divergenzen und exzessiven Zentralismus. EU Mitgliedsstaaten haben noch deutlich weniger Autonomie als US Bundesstaaten in der Praxis obwohl der Staatenbund nach aussen hin lockerer wirkt.
Der Euro ist nicht gescheitert. Er ist die zweitwichtigste Währung der Welt geworden, hat den Handel innerhalb Europas enorm erleichtert, Zinskosten gesenkt und vor allem Deutschland zählt zu den absoluten Hauptgewinnern mit einem geschätzten Nettoplus von über 2 Billionen Euro...
schau dir mal an wie sehr der Euro beispielsweise gegenüber dem schweizer Franken gefallen ist! 2008 gab es etwa 1,60 CHF für einen Euro und heute gibt es noch etwa 95 Rappen!
Das ist korrekt und im zweiten Schritt schaust du dir bitte mal an, was eine teure Währung für eine Exportnation wie Deutschland bedeuten würde.. der wirtschaftliche Schaden durch eine übermäßige Aufwertung wäre dramatisch.
Es hat schon einen volksökonomischen Hintergrund, warum Zentralbanken ganz bewusst ihre Währungen moderat abwerten.. das stärkt die internationale Wettbewerbsfähigkeit und erhöht im Inland die Nachfrage nach heimischen Produkten.
gleichzeitig werden aber die Importe deutlich teurer. Das sieht man zum Beispiel an den Preisen für Benzin, Öl und Gas.
Richtig, aber Deutschland ist das Land mit dem zweitgrößten Handelsüberschuss und die drittgrößte Exportnation der Welt.
Rangliste der größten Exportländer weltweit 2023 | Statista
Rangliste der Länder mit dem größten Handelsüberschuss | Statista
zum letzterem Satz: ohne die Schuldenbremse werden die Steuern noch mehr angehoben!