Warum reden manche Immobilieninvestments wegen den Kosten und Steuern schlecht...gibt nicht dennoch wesentlich mehr Chancen und sichere Rendite als anderswo?
Vor alle wenn man in manchen Fällen davon ausgeht daß sich der Immobilienwert in 10 bis 15 Jahren steuerfrei verdoppelt?
3 Antworten
Weil das extrem einzelfallabhängig ist. Im breiten Durchschnitt erzielt man mit Immobilien langfristig gerade einmal 2-2,5% Nettorendite pro Jahr - auch wenn die anfängliche Eigenkapitalrendite aufgrund der Fremdfinanzierung natürlich deutlich höher ausfallen kann und es auch Objekte gibt, die eine deutlich abweichende Rendite aufweisen.
Der breite Aktienmarkt hingegen erzielt langfristig aber eher Renditen von um die 6-8% pro Jahr und ist damit für reine Investments häufig der deutlich attraktivere und rentablere Markt.
Die letzten Jahre waren einfach sehr krasse Ausreiser und sind wenig repräsentativ für die langfristig erwartbare Rendite - das gilt übrigens auch für den Aktienmarkt.
Die Wertentwicklung der letzten 6-10 Jahre im Immo-Sektor ist nicht zwingend repräsentativ.
Auf lange Sicht hat eine durchschnittliche Immobilie unter Berücksichtigung der Kosten eine Rendite von ca. 0-2%.
Dass es sich die letzten 10 bis 15 Jahre, obwohl alles älter geworden ist, verdoppelt hat, ist ein Blick zurück. Rechnest du auch die Entwicklung des DAX oder des MSCI world hoch?
Ich denke, wenn man nicht zurück sondern nach vorne schaut, sehen viele, dass das Gerede von den Boomern (es gab nun mal bis Mitte der 60er mehr Geburten als danach) und in manchen Regionen auch der Bauboom um 2022 ein Immobilieninvestment wesentlich unsicherer und die Chancen viel kleiner als bei anderen Anlagen machen, die mit einem Immobilieninvestment vergleichbar wären.
Wenn man etwas Ahnung von Kapitalanlage hat, kommt noch stark erschwerend ein Bündelthema dazu. Alles auf eine Immobilie zu setzen ist ja mehr so, als würde man nur auf eine Aktie setzen und die wenigsten haben die Möglichkeit, sich ein Portfolio in den verschiedensten Lagen (weltweit), Regionen (Städte verschiedener Größen, Land), Größen (vom Apartment bis zur Luxusvilla) und so weiter zusammenzustellen.
Es wird also die Frage des Blickwinkels sein, wie Menschen über Immobilien denken. Aus der Sicht des Vermögensverwalters sind sie nur als Beimischung geeignet, als was sie von den Käufern aber eher selten gesehen werden können. Im Gegenteil wird bei Immobilien ja oft heftig gehebelt. Das kann die Rendite erhöhen. Es kann aber auch zu Risiken führen, welche die finanzielle Lebensplanung massiv beeinflussen.
Es ist aber die Antwort auf deine Frage. Menschen, die nur das Sparbuch als Alternative kennen, sehen Immobilien häufig sehr positiv.
Was soll ich hoch rechnen worin ich nicht beteiligt bin?