Mit der Aussage hat der Bankmitarbeiter recht, auch wenn er nicht zwingend der erste Ansprechpartner sein sollte, da er in erster Linie provisionsorientiert "berät". Das macht nur Sinn, wenn man sich wirklich gar nicht mit der Materie beschäftigen will und dafür lieber einen deutlichen Aufpreis zahlt.
Die Deutschen möchten zwar Geld haben, aber sich nicht mit dem Thema Geldanlage beschäftigen. Außerdem werden die "Generationentipps" von Eltern und Großeltern gerne weitergegeben wie "kauf Dir ein Haus als Geldanlage. Besser kannst Du Dein Geld nicht anlegen.". Diese sind aber überholt bzw. haben noch nie gestimmt.
Das Basiswissen bekommt man da, wo man auch das Wissen bekommt, wie man tapeziert oder einen Wasserhahn repariert. Entweder konventionell über Bücher oder eben per Internet. Aber - wie Du schon erahnt hast - muss man im Internet sehr selektiv sein. Ein Indiz dafür, dass man weiterklicken sollte, ist z. B., wenn der "Lehrmeister" ständig im Porsche zu sehen ist, alle Videos im Pool von Dubai gedreht sind oder utopische Erträge in kürzester Zeit versprochen werden. Also wenn offen geprotzt wird.
ETFs haben natürlich auch Risiken. Aber persönliche Risiken hat man nur, wenn man nicht weiß was man macht bzw. in was man investiert hat. Daher ist zunächst wichtig, dass man die Funktionsweise von Finanzprodukten kennt, in die man investiert.
Mein Tipp für Deine Situation: Informiere Dich zum Start über die Funktionsweise von ETFs. Zumindest für die langfristige Geldanlage sollte ein breit gestreuter ETF auf einen Standard-Index eine wundervolle Geldanlage sein, wenn man sich nicht ständig um seine Geldanlage kümmern möchte.
Auch sollte man sich über seine eigene Risikotoleranz im Klaren sein. Aktien und ETFs können mitunter deutlich im Kurs schwanken. Die Renditeentwicklung ist nicht linear. Man muss damit klar kommen, dass man temporär auch deutlich im Minus sein kann. Es nützt nicht viel, wenn man nach 20 Jahren einen schönen Gewinn erzielt hat, in dieser Zeit aber 10 Jahre lang nachts nicht schlafen konnte.
Selbstverständlich weiß keiner, ob die Kurse in 1 oder 2 Monaten nicht (deutlich) tiefer sein werden. Aber letztendlich findet man immer Gründe, weshalb man gerade jetzt nicht investieren sollte: "Kurse schon zu hoch", "Kurse tief, aber könnten noch weiter fallen", Inflation, Zinserhöhungen, instabile geopolitische Lage usw.
Alter Spruch: Der beste Einstiegszeitpunkt war gestern. Der zweitbeste ist heute.