Trumps auffallende Wertschätzung Putins : Gründe?

4 Antworten

Putin ist und hat das, was Trump gerne hätte. eine Präsidentschaft auf Lebenszeit und praktisch unbegrenzte Macht. Putin kann jederzeit Leute ermorden lassen. Trump kann das nicht. Die Macht hätte er aber gerne.

Ist wohl so ein bisschen persönlicher Neid und Bewunderung dabei von Seiten Trumps.

Politisch war es die tolle Idee der MAGA Experten, Russland das zu geben, was es wollte und dann einen Keil zwischen Russland und China treiben zu können und somit China isolieren zu können ( was erwartungsgemäss nicht funktioniert hat).

Welche Gründe könnte es dafür geben?

Seit Generationen arbeiten die USA drauf hin, weltweit das Sagen zu haben.

Bild zum Beitrag

Jetzt fehlt eigentlich nur noch die eurasische Landmasse, also Russland und dann China.

Um ihre Ziele zu erreichen, nutzen die USA unterschiedliche Strategien.

In dem Buch: The Grand Chessboard kommt "Ukraine" 94 mal vor.

THE GRAND CHESSBOARD
American Primacy and Its Geostrategic Imperatives

https://www.cia.gov/library/abbottabad-compound/36/36669B7894E857AC4F3445EA646BFFE1_Zbigniew_Brzezinski_-_The_Grand_ChessBoard.doc.pdf

Hat die Ukraine wohl eine geostrategische Bedeutung für die USA?

Nimm noch dazu, dass die Ursprünge der Zusammenarbeit zwischen der CIA mit Nazis in der Ukraine in der Zeit kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs liegen. Das wurde Ende der 90er veröffentlicht.

Cold War Allies: The Origins of CIA's Relationship with Ukrainian Nationalists

Mit Google übersetzt:

Verbündete im Kalten Krieg: Die Ursprünge der Beziehungen der CIA zu ukrainischen Nationalisten

https://www.cia.gov/readingroom/docs/STUDIES%20IN%20INTELLIGENCE%20NAZI%20-%20RELATED%20ARTICLES_0015.pdf

Wenn diese Verbindung "Schnee von gestern" wäre, warum hat das Pentagon denn 2015 im Congreß durchgesetzt, dass die Nazis in der Ukraine öffentlich finanziert werden. Die wurden dann von der US-Armee ausgebildet, sogar in Deutschland, bekamen Waffen geliefert und wurden mit Medallien der US-Armee bedacht, wenn sie erfolgreich die Menschen ermordet haben, die mit der US-Putschregierung in Kiev nichts zu tun haben wollen.

Wenn man den Ukraine Krieg verstehen will, darf man das nicht ausser Acht lassen.

Die USA haben das gemacht, um weiter gegen Russland vorzurücken, Russland weiter zu isolieren und die Länder an Russlands Grenzen an den Westen zu binden.

Die Welt beherrschen zu wollen, ist sozusagen "Staatsräson" der USA.

Der Kalte Krieg hat niemals aufgehört: Die USA setzen ihre Interventionspolitik unbeirrt fort

Zitat daraus:

Die Doktrin der "Überlegenheit"

Unter ihrem Präsidenten Bill Clinton formulierten die USA in den 90er Jahren, also nach dem Zusammenbruch der UdSSR, einen Zukunftsplan mit dem Namen „Joint Vision 2020“, der die Aufrechterhaltung ihrer militärischen Vorrangstellung vorsah. Gefordert wurde darin eine „Full Spectrum Dominance“, also eine Überlegenheit auf allen Gebieten. Der Plan basierte auf dem Theorem, dass eine militärische Dominanz nur dann erreicht ist, wenn sie sowohl an Land, zu Wasser, in der Luft als auch im Weltraum und im Cyberspace besteht. Formuliert wurde das folgendermaßen: „Aufgrund der globalen Natur unserer Interessen und Verpflichtungen müssen die USA ihre militärische Vormacht in Übersee sowie ihre Fähigkeit, schnell weltweit Macht ausüben zu können, erhalten, um eine Dominanz auf allen Gebieten zu erlangen.“ Dazu dient ein weltumspannendes Stützpunktesystem mit rund 760 Militärbasen in 40 Ländern, die als Logistik-Drehscheiben und als Sprungbretter für Militär-Interventionen dienen.
Die zukünftige Planung der amerikanischen Außenpolitik wurde von Clintons Nationalem Sicherheitsberater Zbigniev Brzezinski in seinem Buch „Die einzige Weltmacht - Amerikas Strategie der Vorherrschaft“ im Jahre 1997 vorgezeichnet. Die Folgen des Dominanzstrebens der USA in Lateinamerika durch regime-changes und durch Kriege in den islamischen Staaten haben wir in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten nur zu deutlich beobachten können. Der Ausgang dieses Strebens in der Ukraine ist noch ungewiss. Nach Brzezinskis Plan sollte die Ukraine bis zum Jahr 2010 NATO-Mitglied werden und dann als „Sprungbrett in den osteuropäischen Raum“ dienen.
Unter ihrem Präsidenten Barak Obama (2008-2016) führten die USA ihre Politik des Weltmachtstrebens weiter. Obama betonte, dass in der Weltwirtschaft Regeln gelten müssten, die von den USA bestimmt werden, und nicht von Russland oder China. Er sagte: „Wir müssen gelegentlich Ländern, die nicht das tun, was wir wollen, den Arm umdrehen!“ (Interview Vox), und er sagte: „Wir müssen Russland isolieren.“

Ich denk mir sowas ja nicht aus.

Vor diesem Hintergrund ist nun Trump Präsident, der dieses uralte Spiel der USA vielleicht nicht mehr mitspielt.

Ich schreibe "vielleicht", weil ich das auch nicht genau weiß und wenn jemand Grönland annektieren will.... Du weißt schon, was ich meine.

Aber nehmen wir an, Trump will wirklich mit dem US-Imperialismus Schluß machen, dann befindet er sich in der Gefahr, entweder selbst aus dem Weg geräumt zu werden, oder jemandem aus seiner Familie "stößt etwas zu".

Und sogar, wenn Trump Putin zusichert, dass die USA in Zukunft jegliche Vorstöße gegen Russland unterläßt und Putin ist überzeugt, dass Trump die Wahrheit sagt, dann weiß man immer noch nicht, wie es nach den nächsten Wahlen aussehen wird. Immerhin haben die USA auch jemanden wie Joe Biden und Bush gewählt.

https://www.gutefrage.net/frage/kreml-steigt-aus-abruestungsabkommen-fuer-atomraketen-aus#answer-602488586

 - (Politik, USA, Russland)

lifefree 
Beitragsersteller
 18.08.2025, 16:41

Hallo.

Trump hat mit der bisherigen US-Strategie wenig zu tun.

Er ist mehr Geschäftsmann als Politiker.

Vielleicht ein Möchtegern Diktator oder Autokrat .

Dazu unberechenbar und unzuverlässig für die Welt und für die Demokratie in den USA.

Da wird wieder viel geschrieben, obwohl vieles selbstverständlich ist.

Trump und Putin brauchten eine fotogene Inszenierung um sich zu Haus als grosse Staatsmänner inszenieren zu können. Niemand hätte gegenseitige Angriffe und Diffamierungen erwartet.

Staatsgästen begegnet man mit Respekt, auch wenn man weiss das es Verbrecher sind. Hier waren die Kriminellen ja unter sich.

Zum Ergebnis war auch klar, dass selbst Trump hier nicht Europa und die Ukraine mit einem Dikatfrieden überfallen konnte. Und Putin würde auch keine Zugeständnisse verkünden, die ihm als Schwäche ausgelegt werden könnten.

Die Ganze Ukraine erobern, das würde auch Trump nicht dulden, die Krim zurückgeben konnte auch niemand erwarten. Also sind des die Feinheiten, mit denen die Rahmenbedingungen für ein Kriegsende abgesteckt wurden.

Und da gibt es durchaus interessantes, auch das was nicht gesagt wurde:

Trump sagt, eine Rückgabe der Krim sei nicht denkbar. Trivial, aber ich lese: über die 3 anderen Provinzen wird noch verhandelt. Ein NATO Beitritt sei ausgeschlossen. Auch trivial weil Putin das als rote Linie betrachtet. Aber wenn Wittkov erklärt, Russland sei mit eine Artikel 5 vergleichbaren Sicherheitsgarantie einverstanden, dann ist auch die wichtigste Frage schon geklärt: die Sicherheitsgarantie für die Rest-Ukraine.

Bleibt also nur die Festlegung der neuen Grenze. Da scheinen die Diplomaten aber auch schon in Detail gegangen zu sein, sonst hätte Donald nicht was von Gebietstausch geredet. Das kann ja nur bedeuten dass man eine klare Grenze haben möchte, die nicht exakt die Momentaufnahme der aktuellen Front ist.

Es gab kein Vier Augen Gespräch zwischen Trump und Putin.


lifefree 
Beitragsersteller
 18.08.2025, 07:53

Ja danke.Dieses Gespräch fiel aus, es gab dafür eine Sechserrunde.