Tomatensorten: Alte Sorte vs F1 Hybride
Ich habe dieses Jahr zwei Tomatenpflanzen traditioneller Sorten, Birnenförmig gelb und Fleischtomate Schwarz-Rot, geschenkt bekommen. Beide schmecken gut, tragen aber wenig und sehr spät. Sie sind stark von Braunfäule befallen. Bald ist da Schluss.
Im Jahr davor hatte ich zwei F1 Hybride einer mittelgrossen sehr fruchtbaren Kirschtomate. Sehr wenig Braunfäule und eine Ernte bis in den November hinein. Ich werde nächts Jahr wohl wieder Hochzucht anschaffen.
Welches sind eure Erfahrungen?
9 Antworten
Hallo,
mit F1- Hochzuchtsorten habe ich zugegebenermaßen keine Erfahrungen, da ich sie vermeide. Mit ihnen begibt man sich ganz in die Hand der großen Saatgutkonzerne, die diese produzieren. Ein Nachbau, Aussat der Kerne, ist bei ihnen ausgeschlossen. Ich würde auch bezweifeln, dass sie insgesamt robuster gegen Erkrankungen wären. Das ist weniger das Zuchtziel der Großkonzerne, sie produzieren eher für die industrielle Landwirtschaft, wo andere Eigenschaften im Vordergrund stehen und Krankheiten einfach chemisch bekämpft werden. Deine Erfahrungen stammen ja aus zwei verschiedenen Jahren und ich bezweifle sehr, dass sie repräsentativ für dlle alten und alle F1- Sorten sind.
Kannst und willst du deine Pflänzchen selbst anziehen? Dabei habe ich sehr gute Erfahrungen mit dem Dreschflegel - Versand gemacht.
https://www.dreschflegel-saatgut.de/
Gerade bei Tomaten haben sie eine riesige Auswahl und zwei Schwerpunkte:
- Erhält alter, gefährdeter Sorten, und:
- Neuzüchtung von fäuletoleranten Sorten, die Chemieeinsatz vermeiden.
Dort findest du sicher etwas!
Gerne, Na, dann trotzdem viel Erfolg, und fröhliches Gärtnern!
Wobei Dreschflegel ein wirklich sehr guter Produzentenverbund ist. Hab da mehrfach gekauft.
In speziellen Märkten kannst Du auch alternative Sorten als pflanzen erwerben.
Hybriden vs. alte Sorten - erstere mögen teilweise widerstandsfähiger, die alten geschmackvoller sein.
Habe Pflanzen nur aus eigener Samengewinnung von ursprünglich alten und bewährten Sorten. Es kamen mit den Jahren Tomatenpflanzen raus, die sich "freiwillig" z.T. kreuzten. Somit andere Formen und Farben, jedoch noch Geschmack und Konsistenz beibehielten.
Wenn die Witterung nicht stimmt, bekommen die meisten, auch die als resistent angebotenen Sorten, Braunfäule. Diese muss nicht unbedingt von Tomaten ausgehen, reicht, wenn in der Nähe Kartoffeln davon betroffen sind und sie diesen Pilz per Luft übertragen.
Beste Vorbeuge gegen Braunfäule sind Tomatendächer, ideale Bodenzusammensetzung, Platz, Licht, Luft, Sonne und vorbeugend Einsatz von EM.
Nicht jedes Jahr ist ein gutes Tomatenjahr!
Hatte ich auch öfters, Tomaten bis November/Anfang Dezember. Geschützt, überdacht an der Hauswand früher im Kübel, jetzt überdacht im Beet an der Laubenrückwand. Die Pflanzen selbst sind eher halbtot, aber die Früchte reifen noch lange nach und halten sich gut.
Nächstes Jahr mache ich einen Schnitt und bestelle mir Samen von alten Sorten, die zu meinem Standort passen. Es muss einfach frisches "Blut" rein und dann schaue ich, wie es wird. Von F1 halte ich nichts, weil ich Samen gewinnen möchte. 30- 40 Pflanzen verschiedener Sorten jährlich.
https://www.tomatenjunkie.de/sortenuebersicht/
Tomatensorten wschsen regiomal gut / schlecht. Zum Teil auch wetterabhaengig. Vieleicht hilft dir obiger Internetverweis was in deiner Gegend am besten geht.
F1 sind Hochzuechtungen, alte Sorten oft besser
Braunfäule entwickelt sich in der Regel nur im Freiland und nur bei wenig/nicht resistenten Sorten.
Für mich hat sich im Freiland Philamina und Sweet Aperitif seit Jahren bewährt. Geschmacklich unvergleichlich. Nie Braunfäule. Platzresistent. Reich tragend.
F1 kann man probieren. Fehlt mir aber die Erfahrung bei Tomaten. Aus 2 Jahren mit unterschiedlichen Sorten und unterschiedlichen Wetterlagen, lässt sich allerdings kaum was ableiten.
Frühe Reife kann man auch unterstützen. Z.B. durch radikales Ausgeizen inkl. letzter Triebspitze ab einem gewissen Zeitpunkt.
Wenn die Tomaten nicht nass werden von oben, ist Braunfäule fast ausgeschlossen. Ich würde vermuten, dass irgendwoher eine starke Kontamination der Pilzsporen kommt. Die Erde oder naheliegende Gewächse.
Alte Tomatensorten bieten oft einen intensiveren Geschmack und eine große Vielfalt, sind jedoch anfälliger für Krankheiten wie Braunfäule und bringen meist geringere Erträge. F1-Hybriden hingegen zeichnen sich durch hohe Erträge, Krankheitsresistenz und eine längere Erntezeit aus, wie du es mit deiner Kirsch-Hybride erlebt hast. Während traditionelle Sorten Samenfestigkeit bieten, sind Hybriden gezielt für Robustheit und Fruchtbarkeit gezüchtet. Der Nachteil von Hybriden ist, dass ihre Samen nicht für die Wiederverwendung geeignet sind.
Danke für deine antwort. Ich brauche nicht mehr als 5 Pflanzen, daher sehe ich da keine Abhängigkeit. Zum anziehen fehlt mir leider regelmässig die gelegenheit. Daher bin ich derzeit Zukauf angewiesen.