Warum regen sich alle so über F1-Hybriden auf?

3 Antworten

Ohne F1-Hybriden kommt man im Gartenbau und der Landwirtschaft heute nicht mehr aus.

F1-Hybriden sind widerstandsfähiger, ertragreicher und pflegeleichter als andere Pflanzen. Ohne diese wäre es heute kaum möglich die breite Bevölkerung günstig und ausreichend zu ernähren.

Klar, man sollte auch die alten Sorten nicht vergessen und weiter anbauen, denn sie haben oftmals ganz eigene Eigenschaften und einen unverwechselbaren Geschmack.

Die sich über F1-Hybriden aufregen sind meist Leute mit einseitiger Bildung die nicht weiter denken und sich über alles aufregen.

Ich jedenfalls bin nicht gegen F1-Hybrieden wenn man die alten Sorten nicht vergisst und weiter als Nischenprodukt anbaut. Man sollte nur nicht F1-Hybrieden generell den Vorrang geben damit die Vielfalt al Pflanzen und Sorten erhalten bleibt.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobby und Ausbildung brachten mir Erfahrung in dem Bereich.

Moderne Hochleistungssorten werden hauptsächlich auf Ertrag konstruiert. Nebenfaktoren, wie Dürreresistenz, Flutresistenz oder vermehrte Abwehrkräfte gegen Schädlinge oder Pilze werden jedoch ebenfalls angestrebt.

Was darunter allerdings leidet ist die Bekömmlichkeit und der Nährstoffgehalt. Letzteres speziell bei mangelnder Düngung.

Immer mehr Menschen vertragen immer mehr Lebensmittel nicht, das liegt auch an der Überzüchtung. Ernährungstechnisch wertvollere Sorten werden dadurch auch immer mehr verdrängt.

Was nützt eine große Menge an Lebensmitteln, wenn sie uns nicht mehr hinreichend ernähren können?

Die Erzeugung von Hybridsorten ist fürden Saatgutproduzenten ein eigebautes Patent.

Eigenes Saatgut aus dem eigenen Anbau ist so nicht mehr möglich.

Das hab ich noch nicht verstanden. Also nehmen wir mal an, der Züchter läßt sich die Sorte patentieren (mit einem R im Kreis versehen hinter dem Sortennamen, richtig?). Ich kaufe die Tomatensamen und ernte eigenes Saatgut. Dieses selbstgeerntete Saatgut ist nun F2 Generation und nicht mehr die patentierte Sorte. Ich kann doch diese Samen säen in meinem eigenen Garten, oder nicht? Bin gerade sehr verunsichert.

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@halvehahn

Natürlich kannst du sie aussäen.

Das wird nur keinen vernünftigen Ertrag geben.

Hybridsaatgut wird aus zwei oder mehreren Inzuchtlinien erzeugt, die F1 zeigt nicht nur Uniformität, sondern auch eine besondere Leistungsfähigkeit (Heterosiseffekt).

In der F2 tritt das nicht mehr auf, es gibt eine Aufspaltung (s.Mendel).

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@agrabin

Ja, ich weiß. Mendelsche Regeln und Heterosiseffekt. Wie bei einem Bastard aus zwei Hunderassen. Der ist gesünder, als seine Eltern.

Ich dachte mit "eigenes Saatgut aus eigenem Anbau ist so nicht mehr möglich" meinst Du, rechtlich nicht möglich, also verboten.

F1-Hybriden werden aus 2 samenfesten Sorten gekreuzt. Das sind die Inzuchtlinien, von denen Du schreibst. Samenfeste Sorten sind somit doch eigentlich gar nicht so samenfest, wie man behauptet, oder? wenn man mehrere Sorten im Garten hat, kann man doch gar nicht verhindern, dass sie mit fremden Pollen bestäubt werden, dann ist die Nachfolgegeneration doch auch nicht mehr gleich der ursprünglichen Sorte. Ich lese zumindest immer, dass man von samenfesten Sorten höchstens 3-4mal Saatgut gewinnen kann und die Nachkommen dann zu sehr abweichen. Habe jedoch keine eigene Erfahrung damit.

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@halvehahn

Inzuchtlinien und samenfeste Sorten ist nicht das selbe. Bei der Erzeugung von Inzuchtlinien gibt es i.d.T. eine Inzuchtdepression.

Es gibt in einigen Regionen noch Landsorten: Tomaten, die jahrelang immer aus eigenem Saatgut erzeugt werden und durch Auslese besonders gut an den jeweiligen Standort angepasst sind.

Das gibt es sogar noch bei Mais und so etwas sollte unbedingt gefördert werden. Hier jetzt Argumente aufzuführen würde etwas zu weit gehen.

Zu den Tomaten: vergleich doch einfach mal den Geschmack, Aussehen und mögliche Vielfalt....

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