4 Antworten

  1. Ist das eine Zahl für einen Zeitraum von 10 Jahren.
  2. Kommt noch dazu, dass um 2016-2017 herum in Deutschland das Sexualstrafrecht novelliert und massiv verschärft wurde, wodurch die Zahl der registrierten Vergewaltigungen insgesamt deutlich gestiegen ist. Allerdings nicht, weil sich die Bevölkerung irgendwie anders verhalten hätte als früher, sondern weil ein strengeres Strafmaß angelegt wird, unter das heute auch Handlungen fallen, die 2014, also am Beginn der Zählung straffrei waren.

Bei den übrigen schweren Straftaten, wäre zu klären was genau die Bild jetzt darunter versteht.

Fällt daruner bereits die einfache Körperverletzung in Folge einer Schlägerei oder z.B. eines Autounfalls (wenn Fahrlässigkeit vorliegt), oder Raub (Wenn ein Dieb, versucht sich handgreichlich seiner Festnahme zu entziehen und jemanden, der versucht ihn festzuhalten schlägt oder tritt, wäre das theoretisch schon ein Raub, weil Gewalt angewendet wurde, auch wenn nichts weiter passiert, als vielleicht ein blauer Fleck) oder reden wir hier von schwerer oder gefährlicher Körperverletzung, Körperverletzung und Tötungs- oder schwere Sexualdelikte?

Unter dem Schlagwort "Schwere Straftaten" kann man theoretisch erstmal alles mögliche subsummieren.

Teilen wir die die ca. 110.000 durch die 10 Jahre, sind wir bei ca. 11.000 pro Jahr, und wenn die politische Stoßrichtung der Bild und ihren Hang zur notorischen Übertriebung berücksichtigt, sind wahrscheinlich die Hälfte davon auf dem Niveau einfacher Körperverletzung oder ähnliches.

Und einiges davon kann dann noch auf die gleichen Täter oder das selbe Ereignis zurückgehen.

Entwickelt sich eine veritable Kneipenschlägerei 10 Mann bei der jeder auf jeden anderen draufhaut, sind das hypothetisch bis zu 81 Körperverletzungsdelikte, die auf ein Ereignis entfallen.

Im Übrigen schreibt die Bild, wenn man den Artikel ließt von an die 108.000 schweren Straftaten an denen mindestens ein afghanischer TATVERDÄCHTIGER beteiligt gewesen sei.

Tatverdächtiger ungleich überführter Täter und Betiligung kann auch Anstiftung oder Beihilfe sein.

In der Statistik stecken massenhaft Fälle, die gar keine schweren Straftaten sind. Die "Bild"-Zeitung, die von Schmidt die Zahlen vorab erhielt, hat das offenbar nicht bemerkt. Sie hat alle Fälle aus der Auswertung seit 2015 für eine Schlagzeile addiert: "Mehr als 100.000 Gewalttaten". In die Auswertung fallen aber auch fahrlässige Körperverletzung, einfache Körperverletzung wie ein Tritt gegen das Schienbein – oder die Anwesenheit bei einer Schlägerei, ohne dass derjenige selbst geschlagen hat.
...Die Frage nach den Opfern "durch Afghanen" hat zwei weitere Schwächen. Zum einen gibt das Ministerium nicht nur die Opfer von Taten an, bei denen ein einzelner Afghane der Tatverdächtige war. Es sind auch Fälle erfasst, in denen unter mehreren Tatverdächtigen mindestens eine Person afghanischer Staatsangehörigkeit ist. Die Verletzung kann auch eine andere Person zugefügt haben.
Zum anderen zählen laut Ministerium zu den Opfern nicht nur Personen, an denen die Tat vollendet wurde. Wenn ein An- oder Übergriff mehreren Personen galt, können dabei auch unverletzt gebliebene Personen als Opfer in die Statistik einfließen.

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100905236/afghanen-als-straftaeter-afd-mann-jan-wenzel-schmidt-erfragt-rekordzahl.html

Generell sei natürlich angemerkt, dass JEDE Straftat eine Straftat zu viel ist.

Aber sinnfrei mit Zahlen um sich schmeißen, wie es u.a. die BILD macht ist weder seriös noch als "stimmt wohl" hinzunehmen.

Da muss man durchaus differenzierter in die Kriminalstatistik eintauchen.

Grundsätzlich sind alle Taten zu viel!

Jedoch sind Zahlen nur vergleichbar, wenn man Äpfel mit der selben Apfelsorte vergleicht.

In neun Jahren 110 000 verteilt auf gute 320 Straftatbestände.

Ok 994 Vergewaltigungen auf 100 000 Einwohner sind in Deutschland normal.

  • Unter 14 Jahre: sehr geringer Anteil, ca. 1-2%
  • 14 bis unter 18 Jahre (Jugendliche): ca. 7-8%
  • 18 bis unter 21 Jahre (Heranwachsende): ca. 10-11%
  • 21 bis unter 25 Jahre: ca. 15-17%
  • 25 bis unter 30 Jahre: ca. 13-15%
  • 30 bis unter 40 Jahre: ca. 20-22%
  • 40 bis unter 50 Jahre: ca. 10-11%
  • 50 bis unter 60 Jahre: ca. 5-6%
  • Über 60 Jahre: ca. 2-3%

Die Altersverteilung Durchschnittsalter der afghanischen Bevölkerung in Deutschland liegt bei etwa 27 Jahren.

Durchschnittsalter der deutschen Bevölkerung liegt deutlich höher als bei Personen mit Migrationshintergrund, nämlich bei etwa 47,4 Jahren . Im übrigen die bei Bürgern mit Migrationshintergrund bei 36 Jahren.

So bei den Afghanen in Deutschland ist der Männeranteil etwa 65 Prozent, bei Personen mit Migrationshintergrund etwa 50,5 Prozent. Bei Bürger ohne Migrationshintergrund 49 Prozent.

Im übrigen 50 Prozent plus x der Vergewaltigungen geschehen im häuslichen Umfeld Partner oder Ehemann. Im übrigen ist diese Art der Vergewaltigung gerade mal in 30 bis 40 Ländern überhaupt strafbar. Teilweise sogar eine Vergewaltigung straffrei wenn der Täter das Opfer heiratet.

Wenn man Alters und Geschlechtsstruktur und Unrechts bzw Straftatsverständnis berücksichtig, macht es die Taten nicht besser, aber die Erkältung fällt einfacher.

Man sollte als deutscher Bürger nicht mit Steinen werfen. So war auch in Deutschland innerhalb der Fluchtbewegungen nach dem Kriegsende wohl eine deutliche Erhöhung der Tatverdächtigen unter den Geflüchteten vorhanden. Ebenso bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Im übrigen bis in den 60/70er war der Geschlechtsakt in der Ehe Pflicht.

Afghanen: nein

ausländer: Ja