Soziale Gerechtigkeit

7 Antworten

Das ist das tägliche Bemühen von Politik und Nicht-Regierungs-Organisationen und vielen engagierten Menschen.
Allerdings sind da widerstreitende Interessen im Spiel und Karl Marx hat da mit dem Begriff des 'Klassenkampfes' schon auch einen dicken Faktor benannt.
Einfache Lösungen wünschen wir uns alle - allein: das bleibt eine Idealvorstellung.

Nein. Denn wir sin nicht gleich. Jeder ist individuell. Es gibt praktisch keine Chancengleichheit. Entscheidend ist der respektvolle Umgang miteinander, dass wir offen sind für Neues und Diversität positiv sehen. Werten und Grenzen ziehen werden wir auch immer. Müssen wir sogar um unsere Existenz zu sichern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das geht aus meiner Sicht nur durch eine grundlegende Veränderung des Systems. Der Kapitalismus ist ein Katalysator für Ungleichheiten und profitiert maßgeblich von Spaltung und sozialer sowie ökonomischer Ungleichheit.

Soziale Gerechtigkeit lässt sich aus meiner Sicht nur durch Umverteilung und die Einschränkung des Eigentumsrechts herstellen. Und dafür bräuchte es ein anderes Wirtschaftssystem oder zumindest eine Änderung des Grundgesetzes. Und das halte ich für äußerst unwahrscheinlich.

Aus liberaler Perspektive gäbe es erstmal mehr Schritte in Richtung staatliche Eingriffe. Das bedeutet also eine stärkere Regulierung der Konzerne, höhere Steuern für Millionäre und Milliardäre, eine Steuerentlastung für die Mittelschicht, die Erhöhung des Mindestlohns und mehr Investitionen in die Bildung (wenn möglich auch in Richtung Verstaatlichung um die Privatisierung und Ökonomisierung der Schulen zu verhindern).

Ob man gut leben kann oder gerade so um die Runden kommt, darf weder vom ökonomischen Hintergrund der Eltern abhängen, noch vom Zugang zu Bildung. Chancengleichheit geht nur über den absolut kostenfreien Zugang zu Grundschulen, Realschulen, Gymnasien und Universitäten.

Wenn du Klever genug bist dann sollte das schon gehen. Natürlich muss man was selber tun um Erfolg zu haben. Man kann halt nicht darauf warten, das einem das Glück entgegen geflopten kommt. :)

Mal ehrlich: Wann spricht man eigentlich über Gerechtigkeit? Genau – immer dann, wenn man sich mit jemandem vergleicht und das Gefühl hat, schlechter dazustehen. Niemand wacht morgens auf, streckt sich zufrieden und denkt: „Wow, alles ist absolut gerecht!“ Nein, Gerechtigkeit wird erst dann zum Thema, wenn das Vergleichen beginnt.

Stell dir vor, du sitzt auf einer einsamen Insel, weit weg von Social Media, Talk-Shows, Wahl-Werbung, Gehaltslisten und Nachbarschaftstratsch. Würdest du dir Gedanken über Gerechtigkeit machen? Wahrscheinlich nicht. Aber sobald da noch jemand auftaucht, der zufällig eine schönere Palme hat oder größere Kokosnüsse sammelt, geht’s los: „Warum hat der das und ich nicht?“ Und schon ist das Gefühl von Ungerechtigkeit geboren.

Das Problem ist: Vergleiche machen uns unzufrieden. Ein Kind kann stundenlang glücklich mit einem Spielzeug spielen – bis es sieht, dass ein anderes Kind ein größeres, cooleres Spielzeug hat. Hat sich am eigenen Spielzeug etwas geändert? Nein. Aber die Wahrnehmung hat sich gedreht. Und genau so läuft es im ganzen Leben.

Jemand verdient mehr, obwohl er weniger arbeitet? Unfair.

Jemand sieht besser aus, ohne je Sport zu machen? Unverschämt.

Jemand wird für Dinge gelobt, die bei anderen als selbstverständlich gelten? Frechheit!

Und wenn dann endlich eine gefühlte Gerechtigkeit hergestellt ist, dauert es nicht lange, bis die nächste Ungleichheit auffällt, die dringend „behoben“ werden muss. Es gibt immer jemand, der reicher, schlauer, erfolgreicher oder BELIEBTER ist. Der Vergleich endet nie. Das macht Gerechtigkeit so tricky: Sie ist keine feste Größe, sondern ein ständig wandelndes Gefühl. Heute kämpft man für mehr Fairness in einem Bereich – morgen fällt einem eine neue Ungerechtigkeit auf. Es gibt keinen Endpunkt, keinen Moment, in dem alle sagen: „So, jetzt ist es perfekt!“ Stattdessen wird das Ziel immer wieder verschoben. Und das Beste? Niemand kann sich auf eine Definition einigen. Heißt Gerechtigkeit, dass alle gleich viel haben? Oder dass alle gleich viel leisten? Oder dass alle das bekommen, was sie „verdienen“ – wobei das schon wieder Definitionssache ist?

Also, was tun? Vielleicht einfach mal weniger vergleichen. Nicht fragen: „Ist das gerecht?“, sondern: „Was kann ich tun, um mein eigenes Leben so zu gestalten, dass es für mich funktioniert?“ Denn während man sich über die Ungerechtigkeiten der Welt aufregt, gibt es immer Leute, die einfach machen. Die das Spiel mitspielen, statt sich über die Regeln zu beschweren.

Am Ende geht es nicht darum, eine perfekte Gerechtigkeit zu erreichen – denn die gibt es nicht. Es geht darum, sein eigenes Ding zu machen. Nicht Gerechtigkeit ist das Ziel, sondern Selbstbestimmung. Und die beginnt genau da, wo der Vergleich endet.

Anstatt sich in Vergleichen zu verlieren, könnte man sich fragen: Was kann ich tun? Wer auf Selbstbestimmung setzt, wartet nicht darauf, dass jemand anderes die Dinge richtet. Man wird nicht schöner? Dann entwickelt man Charisma. Man hat nicht die besten Startbedingungen? Dann sucht man neue Wege. Während der Vergleich Energie frisst, gibt Selbstbestimmung sie zurück.
Gerechtigkeit hängt von anderen ab – Selbstbestimmung nicht. Sie beginnt genau da, wo der Vergleich aufhört und man anfängt, sein eigenes Spiel zu spielen.
https://imgur.com/a/nf82gWc
Jemandem zu sagen, dass er benachteiligt ist, mag im ersten Moment nach Mitgefühl klingen – doch oft nimmt es ihm die Kraft, selbst zu handeln. Viel wertvoller ist es, zu zeigen, welche Möglichkeiten es gibt. Wer Selbstbestimmung lebt, kann andere inspirieren, dasselbe zu tun. Statt über Ungerechtigkeiten zu reden, kann man Wege zeigen, sie zu überwinden. Statt den Fokus auf Hindernisse zu legen, kann man Strategien entwickeln, sie zu umgehen.
Ob durch Bildung, Mentoring oder einfach durch das Vorleben eines selbstbestimmten Lebensstils – die größte Form der Gerechtigkeit ist es, anderen die Werkzeuge zu geben, ihr eigenes Leben zu gestalten.
Nicht die Welt muss gerechter werden. Menschen müssen stärker werden. Und das geschieht nicht durch Vergleiche, sondern durch Selbstbestimmung – und die beginnt genau da, wo man sich nicht mehr fragt, warum andere mehr haben, sondern wie man das Beste aus den eigenen Möglichkeiten macht.

Viele sagen "es gibt nicht genug für alle". Aber stimmt das? Oder denken diejenigen, die das sagen, nur an das, was sie gerade sehen?

https://images.gutefrage.net/media/fragen-antworten/bilder/562727233/0_full.webp?v=1726577499000

Schau dich um: Häuser, Straßen, Autos, Smartphones, Unternehmen, Ideen – all das existierte irgendwann nicht. Es wurde von Menschen erschaffen. Und nicht von denen, die sich beschwert haben, sondern von denen, die gehandelt haben. Von Selbstbestimmten, die nicht darüber nachgedacht haben, was es nicht gibt, sondern darüber, was sie erschaffen können.

Glaubst du, die ersten Menschen, die Ackerbau betrieben, haben darüber diskutiert, ob es „gerecht“ ist, dass manche mehr Früchte sammeln als andere? Nein. Sie haben einfach begonnen, Felder anzulegen. Sie haben mehr produziert, anstatt sich darüber zu ärgern, dass es nicht genug gibt. Dasselbe gilt für jede bahnbrechende Erfindung – vom Rad bis zum Internet.

Die Welt ist kein Kuchen, den man nur aufteilen kann – sie ist eine Küche, in der man neue Kuchen backen kann!

Gerechtigkeit basiert oft auf der Annahme, dass es nur eine begrenzte Menge an Ressourcen gibt. Aber wer sagt das? Wer hat festgelegt, dass Reichtum, Erfolg oder Glück eine feststehende Größe sind? Vielleicht gibt es nicht genug für alle, wenn man nur darüber nachdenkt, wie das Bestehende verteilt wird. Doch es gibt unendlich viele Dinge, die erst noch erschaffen werden müssen – von denen, die nicht jammern, sondern handeln.

Selbstbestimmte denken nicht in Begrenzungen, sondern in Möglichkeiten. Sie sehen nicht nur, was da ist, sondern auch, was noch entstehen kann. Sie fragen sich nicht, wer was bekommt, sondern was sie beitragen können. Und genau das ist der Unterschied: Während manche über Gerechtigkeit sprechen, erschaffen andere die Dinge, die morgen das Leben aller verbessern.

Vielleicht sollte man dieses Denken und Tun fördern?