Sollte die Jagd verboten werden?

13 Antworten

Hallo,

zu diesem hier sehr häufigen Thema etwas aus einem kürzlichen Kommentar von mir:

Wie stehst du dazu, dass die Jagd eine Notwendigkeit geworden ist seit der Mensch bei uns die Landschaft völlig umgestaltet hat? Zwei Drittel des ursprünglichen Waldes wurden gerodet, um Landwirtschaftsflächen zu gewinnen. Dadurch hat sich die Nahrungsgrundlage und damit die Biotopkapazität für die großen Pflanzenfresser drastisch erhöht. Wie sollte man ohne Jagd verhindern, dass sie auf den Landwirtschaftsflächen gar nichts mehr übriglassen? Und, vor allem, wie sollte man ohne Jagd dafür sorgen, dass der auf Restflächen zurückgedrängte Wald trotz der drastisch erhöhten Wildbestände überhaupt noch irgendwie wachsen kann? Nein, Prädatoren wie Wolf und Luchs alleine sind nicht die Lösung! Beutegreifer sorgen dafür, dass die Ausschläge der Populationsgröße um die Biotopkapazität nicht allzu groß werden, aber die Biotopkspazität ist ja wie gesagt drastisch erhöht, zu hoch für den verbliebenen Wald!!! Und es liegt auch nicht (nur) an übertriebener Fütterung: mittelalterliche Archive sind voll von Beschwerden der Bauern, dass die Landesherrschaft nicht genügend jage, und dass daher die zu hohen Wildbestände die Felder verwüsteten. Damals hat kein Mensch das Wild gefüttert, und es war auch lang vor der zwischenzeitlichen Ausrottung von Luchs und Wolf.

Jagd ist eben nicht nur eine "Freizeitaktivität", die ausschließlich zum Spaß ausgeübt wird!

Hallo Alexander,

Absolut NEIN

Da es in unserer Natur keine natürliche Auslese durch Raubtiere (Bär, Wolf, Luchs, usw.) gibt, sind Jäger sehr wichtig, um Überpopulationen zu bekämpfen.

Stelle dir mal vor, Wildschweine, Hirschwild, Rehwild. Hasen, Kaninchen und andere würden nicht mehr bejagt.

Es käme zu einer Schwämme an Tieren die alle Bauern heim suchen, die Ernten vernichten, auch in die Städte eindringen und alles verwüsten und verbeißen.

Der Verbiss in den Wäldern würde die Bäume reduzieren und es gibt dann irgendwann keine Produktion von Sauerstoff mehr.

LG

Woher ich das weiß:Hobby – Mit 8J. war ich im Wald um Tiere, Natur zusehen, beobachten

Nein, ich finde das sogar sehr gut. Ich würde das sogar für jeden der Fleisch essen will, zur Pflicht machen.

Das Fleisch kommt nicht aus dem Supermarkt. Und eigentlich auch nicht aus der Zucht. Es lebt im Wald, in der Natur und lange musste man es mit eigenen Werkzeug erlegen und danach zubereiten.

Dafür muss man die Umgebung kennen in der das Wild lebt, das Tier selbst und sein Werkzeug beherrschen, es gehört also viel dazu, das man am Abend mal ein Stück Fleisch auf seinen Teller hat.

Ich sage, wenn jeder jagen müsste, würden weniger Leute Fleisch essen, die die es machen, würden es seltener machen und es wäre gut für die Umwelt, also das was die die kein Fleisch essen doch immer fordern


Pomophilus  12.05.2025, 17:21

Ich verstehe deine Beweggründe. Aber es ist gut und richtig, dass nicht jeder, der Fleisch isst, selber Tiere jagen (oder auch schlachten) muss. Eben weil es um Tiere, lebende Wesen geht, müssen wir einen hohen Maßstab daran stellen, wer diese Tiere wie und unter welchen Voraussetzungen töten darf!

raxxon701  12.05.2025, 16:37

Richtig. Nicht die Jagd ist das Problem, sondern die Tierhaltung (besonders die Massentierhaltung, aber nicht erst diese). Auch der renommierte Verhaltensforscher Prof. Konrad Lorenz hat klargestellt, dass er höchstwahrscheinlich Vegetarier werden würde, müsste er das Fleisch, dass er isst, selbst gewinnen müsste. Sind wir dazu aber gezwungen so ist die edle Jagd sicher tausendmal sittlicher als das hinrichtungsartige Schlachten.

Besonders Araber und Juden mit ihrem elenden Schächten machen hier eine ungute Figur.

Afaik gibt es in Deutschland keine "Freizeitjagd" wie du es nennst. Es nur Jagd zur Bestandskontrolle und -pflege. Was tatsächlich nicht ausschließt, dass es Jäger gibt, die das gerne tun - aus diversen Gründen.

Und einen Waffenschein haben von denen sowieso die aller, aller, allerwenigsten.

Aus meiner Sicht ist die Jagd ein überholter und grausamer "Sport". Wie viele Tiere müssen unnötig leiden und sterben um die kranken Gelüste einiger weniger zu befriedigen?

Solche Kandidaten mag es sicher vereinzelt geben. Bei selbsternannten "Großwildjägern", die viel Geld ausgeben, um mit Freude in Afrika oder Asien hochbedrohte Tiere abzuknallen, kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln.

Die Mehrheit der Jägerinnrn und Jäger sind aber nicht so. Voraussetzung für die Erteilung eines Jagdscheins ist, dass man das grüne Abitur besteht, die Jägerprüfung. Und da müssen die Absolventen auch umfangreiche Kenntnisse im Naturschutz vorweisen und im waidgerechten Töten. Jäger werden darin geschult, möglichst sicher zu töten, sodass das Tier möglichst wenig leiden muss.

Auch ist es ja nicht so, dass ein Jäger in den Wald geht und dann wahllos auf Tiere schießt. Oft geht ein Jäger in den Wald und kommt ohne Beute zurück. Man braucht dafür schon auch Glück. Und es gibt für jede Wildart eine festgelegte Fangquote, ein "soll", das im Revier zu erfüllen ist, um eben den Bestand an Wild auf ein umweltverträgliches Maß zu reduzieren, das gleichzeitig auch nicht überschritten werden darf. Dann gibt es auch noch die gesetzlichen Schonzeiten einzuhalten usw.

Der Vorwurf, Jäger wären mordlustige Sportler, ist viel zu pauschal und populistisch.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig