Schwiegereltern haben das Wochenbett versaut.. nun hängt es mir Mental nach. Was tun?
Hallo Zusammen & Hallo Erst-Mamis,
ich möchte mir gerne etwas von meiner Seele reden, vielleicht ist es jemanden ähnlich ergangen.
Ich habe dieses Jahr im Jänner meine erste Tochter geboren & habe mich auf die Zeit und Ruhe danach sehr gefreut. Ich wohne mit meinen Mann bei seinen Eltern und haben bereits in der Schwangerschaft über unsere Wünsche und Grenzen nach der Geburt gesprochen. Seine Eltern haben all unsere Grenzen/Wünschen sofort verstanden und akzeptiert… doch leider kam alles anders.
Kaum war das Baby geboren, ging der Horror los. Seine Eltern haben auf die Sekunde uns sofort bedrängt, kaum sind wir vom Krankenhaus nachhause, haben Sie uns schon das Kind aus den Händen gerissen (wir haben leider die selbe Eingangstüre) Auch wurde nach 2 Wochen Wochenbett gefühlt die ganze Welt eingeladen. Seine Mutter machte mir daraufhin ein schlechtes Gewissen und meinte „Ich soll runter zu den Gästen kommen, den wenn ich es nicht mache ist es unhöflich da sie Baby-Geschenke mitdabei haben. (Möchte erwähnen es war nicht unser Besuch & wir wollten auch während dem Wochenbett keinen Besuch + wir reden hier von ca. 60 Personen) Weil ich es nicht besser wusste & ich mit der neuen Rolle als Mama noch überfordert war, habe ich meine Grenzen vergessen & bin mit Baby zu den Gästen, nur damit Schwiegermama glücklich ist.
Die Grenzen wurden danach jeden Tag immer wieder aufs neue überschritten. Mein Mann hat 100 Mal mit Ihnen gesprochen, auch gab es Streit weil es seitens Schwiegereltern nicht besser wurde. Auch ich hätte das Gespräch gesucht & wurde entweder nicht ernst genommen, bekam die Ausrede „wir freuen uns doch so sehr“ oder ich bekam den Satz „Willst du mir mein Enkelkind wegnehmen?“ zu hören.
Leider können wir uns auch jedesmal deren Erziehungstipps anhören sobald wir einen Schritt aus der Haustüre gemacht haben.
Mittlerweile bin ich soweit, das ich mich in dem Haus der Schwiegereltern nicht mehr wohl fühle. Ich muss seit letzter Zeit vermehrt weinen, da mir der ganze Stress & dieses Egoistische verhalten nun nachhängt..
Ich weiß nicht was nun tun soll. Mein Mann hat nochmals mit seinen Eltern gesprochen & sie haben versprochen es nun sein zu lassen..
Doch leider wurde das solange trotz mehrmaligen Gespräch von den Schwiegereltern soweit getrieben (4 Monate Grenzüberschreitung), das ich am liebsten nicht mehr mal in deren Nähe möchte..
Umziehen können wir momentan nicht, das es Finanziell einfach nicht drin ist mit den heutigen Preisen & Zinsen.
Ging es jemanden so ähnlich? Was habt ihr unternommen oder wann ging es euch mental wieder besser?
Sorry für den langen Text 💗
8 Antworten
ein klares NEIN! zur rechten Zeit, auch wenn es einem vielleicht schwer fällt in dieser Radikalität, ist manchmal sehr befreiend!
also wenn die Schwiegereltern wieder "Babybesuch" empfangen: nein, ich komme nicht runter - es sind DEINE Gäste, nicht MEINE!
"Ich weiß nicht was nun tun soll."
Ausziehen, sobald es irgendwie machbar ist.
Das wird nicht besser, zumal Ihr ja nicht mal getrennte Eingänge oder so habt. Gerade Omas sind bisweilen, sobald das Enkelkind da ist, maximal übergriffig und respektlos - du als Schwiegertochter hast ja Dein Soll erfüllt, den Stammbaum weiter ausgebaut, aber komm bloß nicht auf die Idee, dass Du jetzt über Dein Kind das Sagen hättest.
Klingt völlig überaltet und durchgeknallt? Ja, ist es. Aber leider nicht selten.
Da hilft nur klare Ansagen, so schwer es auch ist. Wenn ein Erziehungstipp kommt: "Danke, aber bitte erspar Dir UNGEFRAGTE Ratschläge."
Kommt wieder Besuch etc., bleibst Du kategorisch oben.
Kommt die Nummer: "„wir freuen uns doch so sehr“" , dann erwiderst Du, dass Du die Mutter des Kindes bist und Deine Bedürfnisse Priorität haben.
Kommt wieder die emotionale Erpressung nach dem Motto "„Willst du mir mein Enkelkind wegnehmen?“" sagst Du: "Ja, so lange Ihr Euch so respektlos verhaltet, will ich das. Das soll mein Kind nicht lernen."
Da sie es nicht auf die sanfte oder klare Tour kapieren wollen, musst Du, so schwer es auch ist, Dir eine dicke Haut zulegen und klar auf Ablehnung und Rückzug beharren.
Es ist halt fies, weil frischgebackene Mütter, grad beim ersten Kind oder je nachdem, wie die Geburt verlaufen ist, sehr sensibel sind, verunsichert, auch geschwächt und keinen Nerv für Konflikte haben und entsprechend nachvollziehbar sich nicht adäquat wehren (können).
In dem Fall finde ich es besonders krass, dass ja sogar der Sohn, also ihr Mann, gegen seine Eltern versucht hat anzugehen - oft ist es ja in solchen Konstellationen so, dass der Mann eher seine Eltern verteidigt. Aber sogar ihn haben sie ignoriert. Das ist schon echt übel.
Ja du hast recht, ich hatte leider die Kraft nicht bzw. bin ich so überumpelt worden, dass ich nicht mehr wusste was ok ist und was nicht, da es so viel aufeinmal war & ich erst die Geburt verarbeiten musste.
Und ja mein Mann hat sogar mehrmals einen Streit mit seinen Eltern riskiert & genauso wie du geschrieben hast, er wurde schlicht & einfach ignoriert.
Mittlerweile bin ich soweit, das ich mich in dem Haus der Schwiegereltern nicht mehr wohl fühle. Ich muss seit letzter Zeit vermehrt weinen, da mir der ganze Stress & dieses Egoistische verhalten nun nachhängt..
Sehr verständlich.
Hoffentlich, hoffentlich kannst du dir das erlauben und fest zu dir stehen.
Ohne Schuldgefühle und den ganzen Scheiß.
Was tun?Reden klappt nicht, dringend bleiben lassen.
Erkennen, was sich die Eltern alles heraus nehmen.
Selbst auch mehr Erlaubnis geben, sie zu stören und es ihnen nicht recht zu machen. Du brauchst die Erlaubnis von dir selbst, nicht von den Eltern, von dir selbst! Das ist entscheidend.
Versuche dich von ihnen zu lösen.
Wenns körperlich nicht geht, dann mental.
Sicherlich gehen dir jetzt ständig diese Gedanken durch den Kopf, was Gift für dich ist. Zwinge dich, deine Aufmerksamkeit auf alles andere und das wirklich Wichtige zu lenken. Sei da hart mit dir, weil du deiner Familie damit ein großes Geschenk machst, und natürlich dir selbst.
Es wird wohl nur über Distanz gehen. Lass sie spüren, dass du stink sauer bist und weitere Übergriffigkeiten keinesfalls erlaubst. Denke und handle danach. Setze mutig und ehrlich Grenzen, ohne Worte. Handle entsprechend.
Keiner kann dir dein Baby aus der Hand reißen, wenn du dabei nicht mitmachst.
Übernehme Verantwortung für alles, damit alle Macht bei dir bleiben kann.
Löse dich so gut als möglich von ihnen.
Brauche sie nicht mehr.
Habe Selbstvertrauen, es auch allein zu schaffen.
Kein Recht-machen mehr.
Kein Angst vor Konflikten.
Nein sagen.
Kenne ich. Und ihr Verhalten ist unmöglich. Dein Mann sollte nicht rumreden sondern Grenzen ziehen. Bei mir ging es nach 1 Woche um eine pullerparty. Sie schleppten einfach das Kind weg als ich schlief. Davor schon gestreichel auf dem Bauch. Nein. Wollte das nicht. Und meine Grenzen zog ich. Leider stand der Vater nicht hinter mir
Na da wird gesoffen und gefeiert damit das Baby auch gut pullern kann. Bullshit.
Natürlich gibt es auch kleine Geschenke teilweise. Nur 5 Tage nach der Geburt braucht man das alles nicht
Krass… das tut mir echt leid für dich! Ich verstehe nicht was sich Leute dabei denken.
Wie bist du damit umgegangen?
Ich hab mich getrennt irgendwann. Zum Leidwesen des Kindes. Es fühlte sich in der Gemeinschaft wohl gut. Und ich kam mir vor wie ne mutterkuh
Kann ich verstehen, dass du dir so vorkamst wenn nicht Mal sowie du erwähnt hast, der Kindesvater zu dir stand…
Hoffe dass es euch zwei nun gut geht!
Nein. Sorgerechtskrieg etc. Das Kind blieb dort. Also erst hab ich es mitgenommen. Dann wechselmodell...und konnte keine Großfamilie ohne Geld ersetzen. Es lebt jetzt dort. Wahrscheinlich war ich nur dafür da
autsch… ich kann mir vorstellen wie es dir dabei geht.. tut mir wahnsinnig leid, ich wünsche dir alle Kraft der Welt!
Ich weiß das es ihm gut geht. Fühle mich jedoch als leihmutter oder sonstiges Missbraucht
Dass da unterschiedliche Vorstellungen und Bedürfnisse aufeinanderprallen ist ja erst mal gar nicht so selten. Und wahrscheinlich kann man seinen eigenen Plan nicht völlig restriktiv durchziehen. Manchmal kommt es dann halt im Alltag doch ein wenig anders, als man denkt.
Aber was du beschreibst ist ja eher ein Fall von psychischer Gewalt.
Eine Möglichkeit wäre eine Mediation auf Kosten der Schwiegereltern vorzuschlagen, um das aufzuarbeiten. Eine andere Möglichkeit wäre die physischen Grenzen noch einmal schriftlich festzuhalten und bei Verstoß die Polizei zu verständigen. Aber vielleicht braucht es das auch nicht, wenn ihr eure Grenzen ab sofort selbst wirklich ernst nehmt und durchsetzt. Wer eure Wohnung betritt bestimmt alleine ihr.
Wenn die Schwiegereltern Dritte involvieren macht es das viel komplizierter, weil man sich überlegen muss, wie man mit den Dritten umgeht, ohne dass es auf euch zurück fällt. Kommt wahrscheinlich darauf an, wie ihr zu diesen Leuten steht.
Langfristig werdet ihr wohl gucken müssen, wie ihr da raus kommt. Sonst wird das eine dauerhafte Belastung.
Top Antwort. Und alles wirklich treffend beschrieben. Ja, man muss Grenzen setzen. Und manchmal auch hart und schroff sein. Emotionale Erpressung, Übergriffigkeit, respektlose Grenzüberschreitungen, oh ja, genau das ist es.👍👍👍👍