Schule: Unsinniges Zeug lernen, das man nicht braucht?!
Ich besuche die achte Klasse eines Gymnasiums und verstehe einfach nicht, weshalb man die Arten von Adverbialsätzen (Konzessivsatz, Konsekutivsatz, Konditionalsatz...) auswendig lernen muss. Wozu braucht man das? Ich habe nach dem Lernen dieser Tabelle werder eine bessere Rechtschreibung, noch eine bessere Grammatik und ich kann auch nicht bessere Texte formulieren.
6 Antworten
ein Bisschen was über die eigene Sprache zu wissen, nennt sich KULTUR und BILDUNG!
und in diesem Falle führt das auch direkt in die Aussagenlogik, die man braucht, um Texte richtig verstehen/interpretieren zu können
Ich sehe an Deinem Beitrag schon, dass Du besser schreibst als viele andere hier. Hab‘ Vertrauen, dass es für Dein Sprachverständnis nicht umsonst ist. Dein Abitur wirst Du niemals bereuen, versprochen!
Das ist doch total sinnvoll, damit wenigstens einige ein gutes Deutsch schreiben und sprechen können. Gibt so viele Leute, die das nicht auf die Reihe kriegen.
auswendig lernen muss
Finde den Fehler!
Du solltest das nicht auswendig lernen, sondern verstehen, wann welcher Satz folgt. Die richtige Benennung hat häufig mit dem Verständnis und den daraus folgenden, eigenen Möglichkeiten zu tun.
Gegenbeispiel: Eine Sonderschulpädagogin lernt mit Achtklässlern gerade die Benennung der eigenen Körperteile: Oberarm, Bein, ...
Man sollte die Grammatik seiner eigenen Sprache beherrschen, wenn man den Anspruch hat, Fremdsprachen zu erlernen.
Sonst würden Dir solche Konstruktionen erstmalig in der Fremdsprache begegnen und das wäre weitaus schwieriger nachvollziehbar als in der Muttersprache.
Zumindest die ersten beiden Sprachen kenne ich und beide haben satzwertige Konstruktionen, die als Adverbialsätze übersetzt werden können. Beide haben, neben normalen Adverbialsätzen, das "participium coniunctum": Wenn man das als Kausal- oder Konzessivsatz übersetzen will, sollte man wissen, worum es sich handelt.
Das könnte damit zusammenhängen, dass sie dort keine Sätze sind, sondern anders participium coniunctum oder als ablativus absolutus konstruiert werden. Wenn dir die Begriffe nichts sagen, dann liegt es daran, dass der Unterricht noch nicht über die einfachsten grammatischen Grundbegriffe hinausgekommen ist. Das ist gar kein schlechtes Zeichen, denn die Lehrkraft achtet darauf, dass sie ein solides Fundament legt, bevor sie zu schwierigeren Themen kommt.
Aber weder Latein noch Griechisch kann man so weit lernen, dass man übliche Schullektüren wie z.B. Cäsar De bello gallico oder die Anabasis verstehen kann, ohne dass man den Unterschied von konzessiver, konsekutiver oder konditionaler Bedeutung verstanden hat. Natürlich kann man auch mit deutschen Bezeichnungen dafür arbeiten, z.B. Bedingung, Folge, Gegengrund (du merkst, dass ich die Reihenfolge geändert habe), aber die Bedeutungsunterschiede musst du kennen, damit du sie den betreffenden Konjunktionen und Konstruktionen zuordnen kannst.
Übrigens eine Verfassungsrichterin hat vor kurzem gesagt, sie habe drei Jahre studiert (Abitur ist dafür ja nur die Voraussetzung), bis sie begriffen hat, weshalb Rechtswissenschaft so wichtig und spannend ist, dass sie unbedingt darin auch ihren Doktor machen wollte. Da sie meistens Jahrgangsbeste war, war es nicht überraschend, dass sie für ihre Arbeit den Deutschen Studienpreis der Hamburger Körber-Stiftung bekam. Wenn die drei Jahre gebraucht hat, um zu begreifen, wofür ihr Studium wichtig ist, kannst du noch die ein oder zwei Jahre abwarten, bis du merkst, dass die Latein und Griechisch ohne das Verständnis für dir bisher noch unbekannte grammatische Zusammenhänge nicht lernen kannst.
Besser gesagt: nicht erfolgreich lernen kannst. Du kannst dann zwar Wörter lernen, aber Sätze nicht ausreichend verstehen. - Ich sehe, deine Frage ist 6 Monate alt. Wahrscheinlich hast du längst begriffen, wofür das Lernen wichtig war.
Ich lerne in der Schule Latein, Altgriechisch und Englisch und dort sind mir diese Arten von Adverbialsätzen noch nicht begegnet