Meine Freundin möchte, dass ich ihre Tochter adoptiere
Ich habe die Tochter (12) einer Freundin adoptiert, nachdem ich die Pflege für sie hatte, da besagte Freundin (ihre Mama) gestorben ist. Seit 1,5 Jahren habe ich eine neue Partnerin. Eine alleinerziehende Mama. Sie möchte, dass ich mit ihrer Tochter eine genau so enge Bindung aufbaue und sie auch irgendwann adoptiere.Aber das fühlt sich nicht richtig an. Die Bindung zwischen meiner Tochter und mir ist einmalig. Ich habe bereits eine Tochter. Nicht biologisch - aber vollkommen.
Sie kam in mein Leben, als ich es am wenigsten erwartet habe, und genau deshalb hat sie alles verändert. Was zwischen uns gewachsen ist, kann man nicht wiederholen. Es war nicht geplant, nicht logisch - aber echt.
Ich kann für jemand anderen da sein. Helfen, unterstützen, zuhören, kümmern. Aber adoptieren? Nein. Sie sagte auch anfangs, dass ich keine Vaterrolle übernehmen soll, dass sie ja einen Vater hat und dass sie auch nie zusammenziehen will. Ich glaube, dass diese Beziehung nicht funktionieren wird. Durch ihre Erwartungshaltung hat auch ihre Tochter diese übernommen. Meiner Freundin gegenüber kommuniziere ich offen. Aber ihrer Tochter tue ich damit auf Dauer doch nur weh.
Ich habe es versucht, aber es "klickt" nicht zwischen ihrer Tochter und mir.
Ich wollte nie Vater werden, habe es nicht geplant. Ich bin in diese Rolle gerutscht, bei meiner Tochter. Sie hat mich verändert.
Meine Freundin sagt, dass der Vater ihrer Tochter die Vaterschaft aberkennen würde, wenn ich sie adoptiere. Geht das überhaupt? Ich liebe meine Freundin und mag ihre Tochter. Aber nicht als MEINE Tochter. Und ich fände es unfair, ihr was borzuspielen.
9 Antworten
Deine Partnerin verhält sich sehr übergriffig und respektlos sowohl Dir gegenüber als auch Ihrer Tochter! Sie will Dich an sich binden und schreckt dabei offenbar vor nichts zurück. So eine Forderung zu stellen und das nach nur 1,5 Jahren, zumal das Mädchen einen Vater hat- ohne Worte!
Du denkst, dass diese Beziehung nicht halten wird. Das denke ich auch. Alles Gute!
Solche Gefühle kann man nicht erzwingen. Entweder es passt, oder es passt nicht.
Ebenso bringt es nichts, wenn man dem anderen etwas vortäuscht. Man sollte ehrlich zu sich selbst sein und zu dem anderen.
In dem Moment, wo ihr Vater einer Adoption zustimmt, ist er rechtlich nicht mehr der Vater. Er verliert alle Rechte und Pflichten. Das ist richtig. Inklusive Unterhaltspflicht übrigens. Wenn du schon erwartest, dass die Beziehung nicht halten wird, plane im Falle einer Adoption mit ein, dass du nach einer Trennung Unterhalt zahlst. Es ist eine weit stärker bindende Verpflichtung als eine Hochzeit.
Ich denke, entweder die emotionale Bindung entwickelt sich von selbst, dann ist die Adoption nur eine Formalität, oder sie tut es nicht, dann ist adoption der falsche Schritt.
Ich denke auch, dass hier ein bisschen sehr leichtfertig damit umgegangen wird, dass ein Kind den leiblichen Vater komplett verliert.
Ist nicht ganz das Gleiche, aber nur so als Vergleich: mein Partner wollte von Anfang an mit mir zusammenziehen, weil er nicht "alleine sterben" will. Und er wusste von Anfang an genau daß ich vor ihm sehr lange allein gelebt habe und glücklich dabei war. Für mich war zusammenziehen einfach nicht nötig, und aus mehreren Gründen weder sinnvoll noch vorteilhaft. Obwohl ich ihm das immer wieder sachlich erklärt habe, hat er nicht aufgehört, mich damit zu bedrängen. Bis ich für mich an den Punkt kam zu sagen, daß ich nie zusammenziehen werde, und wenn er das nicht akzeptieren kann nehme ich in Kauf, wenn die Beziehung deswegen scheitert. Denn dann hat er nicht MICH geliebt sondern nur seine Vorstellung von einer perfekten Zukunft wie ER sie sich wünscht. Wenn man sich vom Partner wegen solcher grundlegenden Dinge unter Druck gesetzt fühlt, muß man ganz klar und kompromisslos den eigenen Standpunkt definieren und durchsetzen, alles andere wäre ein fauler Kompromiss, der früher oder später schief geht.
Nein!
Mehr Mühe geben, musst du dir nicht!
Für eine dauerhafte Beziehung muss eine Seite nachgeben und den Kompromiss akzeptieren. Ansonsten musst du Prioritäten setzen und dich erforderlichenfalls trennen!
Es wäre hart, aber deine innige Beziehung zu deiner Adoptivtochter ist ein Stück deiner Lebensgeschichte! Diese verbindet dich auch jetzt noch mit deiner Frau !