Männer als Opfer häuslicher Gewalt
Ich hatte heute eine Diskussion über einen Mann, der die Polizei gerufen hatte, weil er von seiner Lebenspartnerin verprügelt wurde. Die Polizisten kamen und haben ihn ausgelacht. Er hat das in Social Media berichtet und überwiegend wurde ihm nicht geglaubt.
Wie steht ihr zu dem Thema Männer als Opfer häuslicher Gewalt?
Hallo verstehdichgut, liebe community,
da solche Fragen oft auch von Nutzern gelesen werden, die persönlich betroffen sind, möchten wir den Betroffenen ans Herz legen, sich Hilfe zu suchen.
Wenn Du Dich zu Hause nicht mehr sicher fühlst oder bereits Opfer von sexueller, psychischer oder physischer Gewalt bist, solltest Du Dir unbedingt professionelle Hilfe holen. Nutze dazu beispielsweise diese kostenlosen und anonymen Online-Angebot des Weißen Rings e.V. (https://weisser-ring.de/haeuslichegewalt) bzw. des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (https://www.hilfetelefon.de/).
Für Männer gibt es insbesondere diese Hilfsangebote:
https://maennerhilfetelefon.de/
https://www.maennergewaltschutz.de/maennerschutz-und-beratung/maennerschutzeinrichtungen/
Wenn Du Dich in einer akuten Notsituation befindest, wende Dich zusätzlich immer an die örtliche Polizei unter der bundesweiten Rufnummer 110.
Alles Gute!
Viele Grüße
15 Antworten
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Polizei ein Opfer auslacht. aber generell ist es leider nicht so selten, das Opfern Häuslicher Gewalt nicht geglaubt oder die tat bagatellisiert wird. Im Fall von Männern spielt dann das Stereotyp des starken, der Frau selbstverständlich überlegenen Mannes eine Rolle, was zusätzlich dazu führt, dass betroffene Männer eher gehemmt sind, Solche Vorfälle bekannt zu machen und was auch bei dritten dazu führen kann, dass diese aufgrund ihrer internalisierten Rollenbilder die Sache nicht ernst nehmen, runter Spielen oder lächerlich machen.
Das Opfern nicht geglaubt wird oder ihnen aufgrund sexistischer Rollenbilder die Schuld am geschehenen zugeschoben wird, finde ich unglaublich grausam und eine absolute Frechheit.
Es gibt männliche Opfer häuslicher Gewalt und Gewalt besteht nicht nur aus körperlichen Prügeln, sondern haben immer auch eine psychologische Komponente.
Er soll sich bei der Ombudsstelle (oder wie das in DE heisst) der Polizei beschweren, sich einen Anwalt suchen und nicht von der Anzeige abrücken.
Und natürlich sich trennen - aber das ist ja in eingespielten gewalttätigen Beziehungstrukturen oft gar nicht so einfach.
Wird häufig übersehen und ich sage hier noch mal deutlich NIEMAND sollte Opfer häuslicher Gewalt werden und JEDEN sollte geholfen werden
Hallo verstehdichgut!
Nun, die Realität schaut eben anders aus.
Naivlinge glauben immer, dass es in Deutschland so flauschig ist und
bestimmte Taten nur bestimmte Alters- und Geschlechtsklassen betreffen.
Da ich bei einer Behörde arbeite und somit beruflich vermehrt mit Polizei, Gerichten, Anwälten und eben Betroffenen zu tun habe, kann ich dir diverse Dinge nur bestätigen. Klar sind nicht alle Polizisten so und man sollte auch nicht generell die Polizei über einen Kamm scheren, aber leider zeugen stets steigende Missstände, Inkompetenz und falscher Gehorsam, dass die Realität noch viel schlimmer ist. Und, nicht nur mir sind solche DInge aufgefallen, sondern diverse Dinge werden auch von Polizisten, die mit mir verwandt sind, bestätigt.
Es ist doch generell so, dass männliche Menschen in Schubladen gesteckt werden und man pauschal alles in einen Topf wirft. Kaum ein Mensch betrachtet jeden Fall einzeln und prüft akribisch nach. Da schaut es eben weder mit der Sach- und Fachkompetenz noch mit dem Intellekt besonders gut aus.
Bei uns im Schwimmbad wurde einmal die Polizei gerufen bzw. ansgesprochen, da ein Schönling von Frauen belästigt und gestalkt wurde. Auch hier haben zwei Beamten nicht nur gelächelt, sondern gar unterstellt, dass dies Männern doch generell gefallen muss und diese zudem wehrhaft wären. Des Weiteren wurde der Mann noch getadelt und verwarnt. Dieser Mann solle keine Resourcen verschwenden, da Personalmangel herrscht und die Polizei bei "wichtigeren" Fällen dann fehlt. Und, dies ist kein EInzelfall!
Ändere doch einmal das Geschlecht in weiblich oder mache ein weibliches Kind daraus. Schon wird ein Drama veranstaltet, die Welt steht still und Panik wird geschoben.
Durch die Firma bekomme ich aus erster Hand diverse Fälle mit und bin auch bei diversen Situationen vor Ort.
Durch den Beruf habe ich selbst schon 2x Morddrohungen erhalten, aber die hochintelligente prof. Polizei bei uns interessiert das nichts. Der lapidare Kommentar "...es ist ja noch nichts passiert..." hat mich nur geschockt. Muss erst etwas passieren, bis man eine Handhabe hat? Bei allen anderen Sachlagen wird doch auch vorab präventiv agiert. Auch ich wurde ermahnt und es wurde gelächelt, da ich Athlet und ein wehrhafter Mann bin. Aha, dann unterscheidet das Recht wohl zwischen Geschlechtern und der Statur. Zudem hängt das fachliche Engagement vom Alter und dem Geschlecht ab?
Auf Inkompetenz kann man verzichten.
Seit wann haben denn Kinder und weibliche Menschen mehr Rechte?
Alle Menschen sind gleich! Alter, Geschlecht, Ethnie, Kultur und Religion sind egal, aber das scheinen viele Menschen noch nicht verstanden zu haben.
Mir ist es egal, ob es ein Mann, eine Frau oder ein Kind ist. Ich bewerte neutral die TAT und antizipiere bzgl. des Sachverhalts, nicht nach Status, Aussehen, Geschlecht und Alter.
Männer werden genauso vergewaltigt wie Frauen - und werden ebenso Opfer von Gewalt wie Frauen auch, natürlich auch im häuslichen Bereich. Genauso wie es Frauenhäuser gibt, gibt es übrigens auch Männerhäuser, in welche diese zum Schutz flüchten können. Die Adressen hierfür hat die Polizei jederzeit zur Hand.
Wenn ich einen Polizisten träfe, der in solch einer Situation lacht, würde ich seine Dienstnummer verlangen und eine Dienstaufsichtsbeschwerde schreiben. Jeder Polizist trägt übrigens Visitenkarten mit seiner Dienstnummer mit sich und hat diese auf Verlangen vorzulegen.
Denn die Polizei hat Opfer zu schützen - egal welches Geschlecht sie haben.
Und nicht vergessen: Beamte sind ganz sicher nicht unantastbar. Sie können genauso wie jeder anderen nicht-verbeamtete Mensch zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie einem Opfer nicht die notwendige Hilfe zukommen lassen.
Es geht dem Fragesteller um Männer als Opfer - und nein, man darf das nicht unterschiedlich betrachten.
Männer und Frauen sind Menschen - und jeder Mensch ist gleich!
Daher spielt es absolut keine Rolle ob ein Gewaltopfer männlich, weiblich oder zwitter ist. Tatsache ist, dass einem Menschen Gewalt angetan wurde.
Männer und Frauen sind Menschen - und jeder Mensch ist gleich!
Das sehe ich auch so. Aber die Hilfsangebote unterscheiden sind extrem.
Denn die Polizei hat Opfer zu schützen - egal welches Geschlecht sie haben.
Die Polizei kann leider wenig tun, denn sie kann Männer nicht in ein Männerhaus bringen, weil es davon nahezu nirgendwo welche gibt.
Genauso wie es Frauenhäuser gibt, gibt es übrigens auch Männerhäuser, in welche diese zum Schutz flüchten können. Die Adressen hierfür hat die Polizei jederzeit zur Hand
Das sollte man nicht gleichstellen! Denn es gibt fast keine Gewaltschutzräume für Männer, in deiner Dartstellung liest es sich anders. Das meine ich. Denn was nützt es einem Mann der Gewaltopfer ist, wenn der nächte Gewaltschutzraum hunderte Kilometer entfernt ist? Die Polizei hat meist keine Möglichkeit, Männern zu helfen in der Form, wie sie Frauen helfen kann.
und nein, man darf das nicht unterschiedlich betrachten.
Man muss es unterschiedlcih betrachten. Männer finden fast keine Hilfe, im Unterschied zu Frauen. Der Unterschied ist da. Frauen kann man ein Frauhaus verweisen, Männer muss Geld für ein Hotel, eine Pension haben. Sonst landen sie in der Notschlafstelle für Obdachlose. Das ist ein Unterschied. Und gute Beratung gibt es auch fast keine.
Vielleicht liest Du meinen Beitrag noch mal? Ich weise auf die Ungleichbehandlung der Geschlechter hin! Und so zu tun, als ob es für beide gleich Möglichkeiten gibt, entspricht leider nicht der Realität.
Hi Traveller, theoretisch stimmt es. Praktisch hat jede Deutsche Großstadt mehr Fauenhausplätze als es Männerhausplätze in ganz Deutschland gibt, unter 50!
Also das sollte man nie gleichstellen, weil Gewaltschutz für Männer einen absolut anderen Stellenwert einnimmt in der Politik als der völlig zu recht vorhandene Gewaltschutz für Frauen. Selbst für Frauen wird noch deutlich zu wenig getan, für Männer aber nahezu nichts!