Lebt man als Kernphysiker gefährlich?
Wenn man Physik studiert und sich auf Kernphysik spezialisiert, lebt man dann gefährlich? Es gibt ja sicherlich nur sehr wenig Kernphysiker.
Weil es doch immer irgendwelche Staaten geben wird, die einen dann abwerben möchten, für militärische Zwecke beispielsweise - Nuklearwaffen?
Also ist man doch sicherlich immer unter Beobachtung oder?
6 Antworten
Du verwechselst anscheinend das Fachgebiet "Kernphysik" mit der Ingenieurtätigkeit des Kernwaffenbaus.
Wahrscheinlich sind weniger als 1% der Kernphysiker (= Physiker, die auf diesem Teilgebiet der Physik ihre Diplom-oder Doktorarbeit durchgeführt haben) bei der Rüstungsindustrie zur Entwicklung von Kernwaffen beschäftigt.
Damit erledigt sich deine Frage von selbst.
Falls Dich interessiert, was es außer Nuklearwaffen und Kernkraftwerkstechnik für Anwendungsgebiete der Kernphysik gibt, schau mal hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetresonanztomographie
https://de.wikipedia.org/wiki/Radiometrische_Datierung
https://de.wikipedia.org/wiki/Durchstrahlungsprüfung
https://de.wikipedia.org/wiki/Isotopenuntersuchung
https://de.wikipedia.org/wiki/Isotopengeochemie
Wenn man Physik studiert und sich auf Kernphysik spezialisiert, lebt man dann gefährlich?
Nein.
Es gibt ja sicherlich nur sehr wenig Kernphysiker.
Nicht so viele wie Ärzte oder Maschinenbauer. Aber doch, es gibt durchaus einige davon.
Weil es doch immer irgendwelche Staaten geben wird, die einen dann abwerben möchten, für militärische Zwecke beispielsweise - Nuklearwaffen?
Erster Denkfehler: Wenn du jemanden abwerben willst, wäre es eine schlechte Idee ihn zu bedrohen oder gar zu gefährden. Denn dann wird er vielleicht absichtlich schlecht arbeiten, um sich zu rächen. Nein, wenn dann machst du ihm ein gutes Angebot. Das gefährdet ihn nicht.
Zweiter Denkfehler: Du brauchst keine Kernphysiker mehr, um Kernwaffen zu bauen. Mal ehrlich, das Funktionsprinzip einer Kernwaffe lernt jeder Gymnasiast im Chemie-Grundkurs. Was man bräuchte, um eine Kernexplosion zu zünden, ist absolut kein Geheimnis. Die Schwierigkeiten liegen erstens in der Beschaffung geeigneten Spaltmaterials und zweitens in der praktischen Umsetzung, damit alles so funktioniert wie es muss. Je nach Design musst du z.B. mehrere Sprengstoffblöcke aus unterschiedlich rasanten Sprengstoffen gießen und so perfekt simultan zünden, dass sie eine perfekt kugelförmige Stoßwelle ausbilden. Und das dann auch noch so klein, dass du die fertige Kernwaffe auch entweder sehr schnell und/oder sehr unauffällig an ihren Einsatzort transportieren kannst - ein Riesending, das zu groß und zu schwer für einen LKW ist und deshalb genau dort bleibt, wo es gebaut wurde, nützt als Waffe recht wenig. Von solcher Miniaturisierungstechnik und Perfektion hat ein Kernphysiker nicht mehr Ahnung als irgendwer anderes.
Und er hat auch nicht mehr Ahnung davon als irgendwer anderes, wie man entweder waffenfähiges Plutonium aus Kernkraftwerken herausschmuggelt oder sehr lange sehr viele Zentrifugen laufen lässt um Uran selbst anzureichern, ohne dass es jemand mitbekommt.
Du hast drittens glaub ein komplett falsches Bild davon, wie der Arbeitsalltag eines modernen Kernphysikers aussieht. Der sitzt vor einem Computer oder einer Tafel und rechnet!
Joa, in den Augen eines Menschen, der bei allem was mit "Kern-" anfängt direkt an den 3. Weltkrieg denkt, mag dieser Kommentar wohl Sinn ergeben.
Ich empfehle dir, mal zu überlegen was für wissenschaftliche Disziplinen wohl für Themen wie Fusionsenergie oder auch die Erschaffung neuer Elemente oder die Entstehungsgeschichte bekannter Elemente zuständig sind.
Ich denke zuerst an die ungeklärte Endlagerung und die bereits geschehenen Unfälle.
Die Fusion tritt auf der Stelle und bei jedem Tritt wird eine Hoffnungsmeldung ausgelöst. Ich frage mich, woher kommt der Wasserstoff? Der muss erstmal per (Kohle)Kraftwerk oder Solar aus dem Wasser gewonnen werden.
Ich frage mich, woher kommt der Wasserstoff? Der muss erstmal per (Kohle)Kraftwerk oder Solar aus dem Wasser gewonnen werden.
...Oder einfach einen Teil des Stroms, der vom Fusionskraftwerk erzeugt wird, dazu nutzen. War dir zu naheliegend, oder?
Mal davon abgesehen, dass Solarenergie auch nach einem möglichen Siegeszug der Fusionsenergie weiterhin die billigste Art der Stromerzeugung sein wird. Nur so, die Saudis kommen mittlerweile auf Erzeugungskosten von unter 1 ct/kWh. Es ist also nicht "scheiße, das müssen wir ggf. mit Solarstrom machen" sondern: "Wenn wir es mit Solarstrom machen können, haben wir gewonnen".
Also wenn's allgemein nur darum ginge, dass man Wasserstoff bräuchte, das wäre nun wirklich kein Problem. Das Problem ist eher, dass man eben nicht den natürlichen Wasserstoff braucht, sondern Deuterium und Tritium. Deren Gewinnung ist eine ganz andere Hausnummer.
Wenn man im Iran Atombomben baut, um Israel auszulöschen: Ja.
Wenn Du in China einen Thorium Reaktor entwickelst, eher nein.
It depends.
Ja,
vor allem wenn man im Iran arbeitet.
Ansonsten ist es eine Lebensaufgabe.
Schau dir die Angela Merkle an,
oder Marie Curie.
Hansi
... mit dem Schlimmsten.