Klinik (mental) Meinung

hsvfan252  04.05.2025, 23:47

Darf ich dich mal fragen wie alt du bist?

Maria668 
Beitragsersteller
 04.05.2025, 23:51

Wieso ist das für die Frage relevant, nicht böse gemeint aber ich sage mein Alter nicht gerne öffentlich im Internet

3 Antworten

Ich war selbst wegen anorexie und Sportsucht in einer Klinik stationär, letztes jahr.

Mir hat es wirklich geholfen, obwohl es wirklich strenge regeln waren und ich oft einfach abreisen wollte. Aber diese strengen vorgaben haben mir tatsächlich geholfen aus meinen Verhaltensmustern wieder raus zu kommen. Die Therapien waren natürlich auch wirklich hilfreich, im Bezug auf die Ängste aber auch den Ursprung der Essstörung zu finden und zu bekämpfen.

Inzwischen habe ich überhaupt kein Problem mehr mit essen, keinen bewegungsdrang und ich liebe meinen Körper

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Klinikaufenthalte, Essstörung, depressionen,...

Maria668 
Beitragsersteller
 06.05.2025, 00:49

Wow, du weißt nicht wie stolz ich auf dich bin. Danke für die Antwort und dass du gekämpft hast

Ich kenne jemanden, der schon nach einpaar Stunden abgeholt werden wollte, weil es ihm nicht gut ging und auch Leute, denen es dort so gut ging, dass sie Angst hatten, wieder nach Hause zu müssen. Das hängt ganz davon ab, was für eine Art Mensch du bist. Wenn du dich deiner Familie sehr verbunden fühlst und Zuhause als wohlfühlzone und Rückzugsort siehst, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du nach Hause willst, als wenn jemand oder etwas bei dir Zuhause dich triggern. Du solltest jedoch nicht außer Acht lassen, dass du dort täglich psychologische Betreuung bekommst und dir alle nur versuchen zu helfen. Am besten lässt du dich darauf ein, öffnest dich und befolgst ihre Regeln so gut, du kannst. Dann sollte schon alles gut gehen. Wenn du nach Hause willst, wende dich an jemanden und sage nur, dass du mit deinen Eltern, Partner oder sonst wem sprechen möchtest, der nicht zur Klinik gehört. Wenn du jemandem von der Klink sagst, dass du nach Hause willst, werden sie dich wahrscheinlich nur besser im Auge behalten und als gefährdet sehen.


Maria668 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 00:10

Danke von für die antwort, es ist sehr hilfreich

Die Leute dort werden dir auch nur das sagen, was du aus der ambulanten Therapie oder aus dir selbst sowieso schon weisst.

Das Einzige, das die Anstalt dazu gibt, ist Druck bzw. Zwang. Sie wird von dir verlangen, genug zu essen und dazu Druck oder sogar Zwang einsetzen. Sie hat ja als einzige Institution der Gesellschaft die Macht, dir ggf. bis auf das Klo zu folgen.

In der Regel "hilft" das genau so lange, wie man als Magersüchtige in der Anstalt ist. Am ersten Tag nach der Entlassung wird das übliche unzureichende Essverhalten wieder aufgenommen.

Weshalb nach einiger Zeit, können auch ein paar Monate sein, in der Regel erneute Aufnahmen folgen.

Psychiatrien stärken Selbstverantwortung nicht. Im geraden Gegenteil: sie nehmen den Patienten mit ihrem System aus Zwang, Belohnungen und Strafen die Verantwortung vollkommen ab. In der psychischen Entwicklung ist das eigentlich ein riesiger Rückschritt.

Auf die Dauer machen sie darum lebensunfähig und es gibt das Phänomen der Psychiatriemenschen, die dort nicht mehr wegwollen und können.

Diese Erziehung zum Wieder-Kind-Sein kostet die Gesellschaft im Falle von Magersüchtigen manchmal Millionen.

Wohlfühlen wirst du dich jedenfalls dort nur, wenn dir Freiheit und Selbstverantwortung zuviel sind und du auch zu denen gehörst, die wieder Kindheit herbeisehnen.