Ist unsere "Welt" hauptsächlich geprägt durch ein globales Stockholm-Syndrom?
Das Stockholm-Syndrom, obwohl keine anerkannte psychische Störung, beschreibt ein psychologisches Phänomen, bei dem Opfer in Geiselsituationen eine positive emotionale Bindung zu ihren Geiselnehmern entwickeln, oft als Überlebensstrategie. Es ist geprägt durch extreme Bedrohung, gelegentliche kleine "Freundlichkeiten" der Täter, Isolation des Opfers, Unfähigkeit zur Flucht und ein extremes Machtgefälle.
Diese psychologischen Mechanismen werden metaphorisch auf das Verhältnis zwischen Bürgern und (totalitären) Staaten übertragen, um die Anpassung und Loyalität unter extremer Kontrolle zu erklären. Totalitäre Systeme schaffen ähnliche Bedingungen wie Geiselsituationen: eine extreme Abhängigkeit und ein ausgeprägtes Machtgefälle, bei dem der Staat alle Lebensbereiche kontrolliert; eine ständige Atmosphäre von Angst und Bedrohung durch Überwachung und willkürliche Bestrafungen; sowie Isolation und ein Informationsmonopol durch Zensur, die alternative Perspektiven verhindern. Zudem können (totalitäre) Staaten durch scheinbare "Wohltaten" (z.B. soziale Absicherung) die Dankbarkeit und Anpassung der Bevölkerung fördern, selbst in einem repressiven Rahmen.
2 Antworten
Ja das ist so. Die Angst liegt auch hier auf unbewusster Ebene. Die Menschen hinterfragen die Gesellschaften und den Staat nicht in der sie leben - - obwohl es ihre menschliche Pflicht wäre. Sie tun das nur bei Anderen im Ausland - und finden dort immer das Schlechte.
Sie können es bei sich selbst nicht erkennen, weil Ihnen das Gefühl, dass sie selbst im unrecht leben und Teil davon sind, nicht zulassen.
Ebenso nicht, dass sie ohnmächtig sind und nichts an der Situation ändern können.
Sie reden sich stattdessen einfach alles gut - es gibt eine funktionierende Demokratie und es ist gut, wenn die Bürger nicht zuviel mitbestimmen dürfen, Demokratien führen mal illegale Kriege, aber das ist halt so, wir finanzieren Tyrannenregime, damit diese den Status Quo in 3. Welt Ländern erhalten und wir günstige Ressourcen oder Produkte bekommen - "Ach was soll's, die sollen eben fleissiger arbeiten.", usw.
Ohnmacht können nur wenige Menschen aushalten. Niemand möchte ein Opfer sein. Aber sie sind es, sogar im Kollektiv.
Wir sind (moderne) Sklaven. Wir können NICHTS relevantes mitbestimmen und haben keinen relevanten Einfluss auf die Entwicklung dieser Welt.
Definitiv, es fängt ja schon damit an, dass wenn man in Deutschland eine nur leicht rechte Meinung zu einem Thema hat, man gleich im übertragenen Sinne Uniform und Springer-Stiefel verpasst bekommt und man den Nazi-Stempel aufgedrückt bekommt.