Ist es möglich das Theodizee-Problem "befriedigend" aus menschlicher Sicht zu beantworten bzw. aufzulösen?


27.12.2024, 22:58

Das Leid in der Welt ist eine der größten Herausforderungen für unseren Glauben, doch es gibt Wege, dieses Rätsel im Licht Gottes zu betrachten. Gott hat uns den freien Willen geschenkt, damit wir aus Liebe handeln können, nicht aus Zwang. Diese Freiheit ermöglicht es uns, Gutes zu tun, doch sie bringt auch die Möglichkeit des Bösen mit sich. Das Leid, das daraus entsteht, mag schmerzhaft sein, doch es fordert uns heraus, in Geduld, Stärke und Mitgefühl zu wachsen. Es ist Teil unserer Seelenbildung, durch die Gott uns näher zu sich ziehen will.

Zugleich dürfen wir hoffen: Das Leid dieser Welt ist nicht das Ende. In der Ewigkeit wird Gott jede Träne abwischen, und das Böse wird keine Macht mehr haben. Bis dahin vertrauen wir auf seinen Plan, der größer ist, als wir ihn je verstehen könnten. Unsere Sicht ist begrenzt, doch Gottes Weisheit ist unendlich.

Als Christinnen dürfen wir in Jesus Christus Trost finden. Gott selbst hat das Leid auf sich genommen, ist am Kreuz gestorben und hat uns gezeigt, dass er unsere Schmerzen mit uns trägt. Sein Tod und seine Auferstehung sind der Beweis, dass das Leid nicht siegen wird.

8 Antworten

Ja, ist für mich leicht zu lösen, da ich nicht an die Existenz Gottes glaube, kann dieser auch nicht für Leid und co verantwortlich sein 😁 Das sind also wir Menschen, die Biologie, Physik und Chemie🙂


Philip716  27.12.2024, 23:05

Ganz genau. Bin ich deiner Meinung

SnowQueen666 
Beitragsersteller
 27.12.2024, 23:05

Ja, viel Leid wäre tatsächlich vermeidbar und ganz ohne göttliche Intervention wäre es möglich diese Welt zu einem besseren Ort zu machen, aber der Mensch ist eben nicht frei von Sünde und so Sachen wie Egoismus usw.

Aber ich bin ja selbst nicht frei von Sünde, aber es ist schade eigentlich, weil die Welt für uns alle ein besserer Ort sein könnte.

Anstatt nach einem höheren Plan zu suchen, liegt es an uns, Verantwortung zu übernehmen. Wir können Leid durch Mitgefühl, Wissenschaft und Zusammenarbeit reduzieren. Sinn entsteht nicht durch ein göttliches Wesen, sondern durch das, was wir selbst schaffen: Beziehungen, Liebe und der Einsatz für eine bessere Welt. Wir geben dem Leben Bedeutung, trotz oder gerade wegen des Leids.


Johannesvd  28.12.2024, 00:05

Die Frage darf eben auch sein, denke ich weil man es ja klar hört in der Welt, ob man wirklich an den Menschen glauben muss der dies ja hinbiegen könnte,
und dass man dies eben gegen eine Glaubensvorstellung eintauschen müsste.
Hin an sich und die Menschheit zu glauben dass die Welt plötzlich durch unsere "Ansträngungen" ein ganz anderes Anklitz erhalten könnte.

Grund für diese Veränderung wird in der Abkehr von Glauben und Religionen ja meist reinimpliziert, sonst verändert man ja auch wenig.

Sich dem Bösen in der Welt aber eben auch in sich, der Korrupiertheit, zu stellen ist da nicht vorgesehen, mein ich.
Sondern die blinde (Marxistische)Devise der Proletarier (ersetzbar durch jedes Ideal was man proklamiert) vereinige sich und werde das "einzig Paradies" bauen an das man glauben dürfe, schwimmt da ja immer mit, oder?

SnowQueen666 
Beitragsersteller
 27.12.2024, 23:09

Ja, das sollte ein natürlicher trieb des Menschen sein, aber der gelebte, wahre Glaube kann uns nur nützlich dabei sein, diesen täglichen Wahnsinn auf Erden zu ertragen.

Wer wirklich darüber nachdenkt, intensiv und absolut, woher Leid kommt, der kann eine Erkenntnis gewinnen.

Mit der Frage, ob Gott Leid braucht, wäre eine erste zu beantworten. Gehen wir davon aus, dass er keins braucht, überlässt er es uns.*

Daraus folgt auch deine Frage, ob der Mensch Leid braucht, z.B. um zu lernen. Hier muss nicht unbedingt mit ja beantwortet werden. Man kann auch ewig Leid empfinden. Wozu etwas daraus lernen? Mögliche Antwort: weil der Mensch eigentlich nicht leiden will (lassen die Selbstkasteiung weg, die nur dazu dient, sein Ego zu stärken).

Kann der Mensch leben, ohne Leid, dabei aber trotzdem lernen? Fraglich. Es kann also sein, dass Leid quasi der Antrieb ist, zu lernen, das zu vermeiden, was Leid generiert. Ok.

Dieses Vermeiden von Leid hat nur Sinn, wenn der Mensch ohne Gott das bewerkstelligt. Denn: siehe oben!* Gott braucht es nicht.

Jetzt die Crux: Gläubige und Esoteriker meinen, man muss auf der Erde lernen, damit man es im Jenseits, im Himmel, bei Gott etc. (lassen wir mal nicht näher definiert stehen) gar nicht mehr "braucht". Denn dort gibt es ja kein Leid! Wozu also?

Wie mein ich das?

Was nützt dir die Erkenntnis (das Gelernte, Wissen, Erfahrung etc.) aus deiner Tätigkeit als Bäcker, wenn du später sowieso dein Leben im Schlaraffenland verbringen möchtest?

Die einzig vernünftige, logische, spirituelle, psychologische, evolutionbegründete Antwort ist demnach: Leid ist eine Wirkung einer Ursache. Jede Ursache, die der Mensch initiiert, hat Folgen. Es mag sein, er lernt in etlichen evolutionären Schritten die Ursachen von Leid zu vermeiden, bis er da ist, wie er sich und andere als "gereinigte" Geschöpfe im Himmel vorstellt, dann ist Frieden auf Erden (wieerwünscht) möglich. Aber eben auf der erde - nicht im Jenseits. Das Jenseits wird sehr naiv missverstanden. Es bedeutet nur JENSEITS von Heute. Das JENSEITS ist als nur jenseitig der jetzigen Unfähigkeit des Menschen, diese Einsicht und erkenntnis zu haben. Aber das Morgen ist trotzdem im Hier, wenn es Gegenwart ist.

Leid ist auch in Faktor des Festhaltens an leidvolle Erfahrungen im gedanklichen Geist (Erinnerung). Zudem ist Leid etwas anderes als Schmerz. Wird zwar oft gleichgesetzt, aber physischer Schmerz ist das Eine, die daraus generierte Empfindung ist (psychisches) Leid. Das psychische Leid beruht auf der Psyche.

Ein Mensch kommt ohne psychisch erinnertes Leid auf die Welt. Es mag körperliche Schmerzen haben und ungesättigte Bedürfnisse (Hunger). Was soll dieser unschuldige Geist durch Leid lernen?

Jesus hat Leid nicht besiegt! Es gibt es immer noch! Und auch jeder Gläubige wird wohl Leid erfahren. Was soll der Glaube (die Behauptung) beweisen? der Tod von Jesus hat nur aufgezeigt, dass das Leben an sich trotzdem weiter geht, egal wer, wie oft leidet und stirbt! Menschen werden wieder geboren - nicht wiedergeboren (im Himmel).

Was wäre schlimm, wenn man diese Tatsachen unverklärt=nicht durch mystische Glaubensinhalt wie das Himmelreich als Recyclingsort ersetzt, akzeptieren würde?

Jeder Christ kennt Hiob. Inwiefern hat der von einem Himmelreich sinniert?


SnowQueen666 
Beitragsersteller
 28.12.2024, 00:33

Obwohl Hiob in seiner Verzweiflung nicht direkt von einem „Himmelreich“ spricht, ist seine Hoffnung auf eine göttliche, ewige Erlösung und die Wiederherstellung seiner Beziehungen zu Gott eine tief spirituelle Sehnsucht, die die Idee eines himmlischen Reiches und einer letzten gerechten Belohnung widerspiegelt.

Goldlaub  28.12.2024, 01:45
@SnowQueen666

Nein. Von was soll er denn erlöst werden, er beging doch keine Sünde. Und vom Leid wird wie ja jeder einschl. Jesu durch den Tod erlöst.

Das himmlische Reich ist das, das auch Jesus als Evolution des Menschen vorausgesehen bzw. "hochgerechnet" hat, wenn sich die Menschheit quasi so ernsthaft mit Liebe einig ist, wie sie nun mal nötig ist, um in Frieden und ohne Leid (vor allem innerlich) auf Erden zu leben. Denn den Geist, den Gläubige im Himmel erwarten, "trug" Jesus ja (schon) auf Erden. Es ist nicht weit, weiter zu denken, um zu konstatieren, wenn wir alle diesen Geist in uns wirkend haben, ist der Himmel auf Erden relevant und einer ohne Erde nicht mehr nötig. Nicht mal als Hoffnung oder Glaube. Bitte verstehe, was ich darlege: Was Jesus gebot, war, es ihm gleich zu tun. Was fehlte an/in ihm, um Gottes Reich auf erden zu verwirklichen? Nichts. Er war doch das offenbare Beispiel, dass es möglich ist. Warum wird das nicht richtig verstanden?

Hiob war ebenso vollkommen rein von Sünden. Er hätte vollkommen in diese "Neue Welt" (auf Erden) gepasst.

Das Verlangen nach Belohnung ist wider der Liebe, die ja selbstlos ist. Liebt man nur, weil man dadurch eine Belohnung bekommt, ist Liebe ja nicht mehr bedingungslos.

Ich weiß, ist nicht Konsens des Glaubens!

Aber was ist daran irrational, wenn Liebe ohne Belohnung wirkt? Ist nicht gerade diese demütigste Kür das wahrliche Erhabenen?

Ich denke, die Menschen sollten sich weniger fragen, warum Gott Leid zulässt. Ich finde, wir sollten uns eher fragen, warum die Menschen Leid zulassen.

Menschen sind an Leid schuld, nicht Gott. Es ist die Schuld einiger Menschen, dass andere z.B. hungern. Im Krieg hungern z.b. Menschen, aber den Krieg haben die Menschen begonnen. Auch wenn sich die Regierung eines Landes nicht genug um die eigene Bevölkerung kümmert, kann es zu Armut und Hunger kommen. Daran sind dann also auch Menschen schuld.

Wenn alle Menschen nach der Nächstenliebe handeln würden, so würde es keinen Krieg geben und alle Menschen würden satt werden.

Ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Natürlich nicht Intelektuell, wie uns auch darin bezeugt wird, denke ich:

"Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart." (Lk.10, 21)

Es ist ein Verstehen können durch Glaube, also im festhalten auf die Verheißungen denn die Welt bzw. Ungerechtigkeit zu sehen und zu erleben trägt darin natürlich nicht.

Ein annehmen können dass Gott natürlich HERR über Himmel und Erde ist, aber wir heute in der Verheißung leben und diese Welt dem Tod unterworfen ist...

Wir sind auch Teil der Welt, hoffentlich ehemaliger aber dennoch ist es uns nicht fremd dass wir verloren waren, dies sollte uns die Sünde aufgezeigt haben, glaube ich, denn wir finden eine Gemeinsamkeit darin dass Jesus Christus sein Leben für uns gab, auch wenn "viele" davor heute Angst oder unbehagen haben solches zu bekennen.

Die Sünde und der Tod durch Adam in die Welt gekommen, wird in Jesus Christus weggenommen ist unserer festen Hoffnung. Eine Hoffnung die fest ist weil sie leuchtet im Zeugnis Jesu Christi, der uns Brüder nennt als wir noch Sünder waren.