Immer mehr Leerstände in Kitas

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Es fluktuiert von Jahr zu Jahr. Manchmal sind die Wartelisten lang, manchmal ist die Kapazität einer Gruppe nicht erreicht, manchmal sind alle Gruppen bis zum letzten Platz gefüllt. Manchmal werden alte Kindergartengebäude abgerissen weil sie marode wurden, manchmal gibts Erziehermangel (und ein paar Jahre darauf dann wieder Probleme als Erzieher eine Anstellung im gewünschten Bereich zu bekommen).

Die Kindergartenzeit ist nicht verpflichtend, anders als die Schulzeit. Man kann also durchaus den Nachwuchs bis zur Einschulung komplett daheim haben. Sinnvoll oder nicht, das steht auf einem völlig anderen Blatt

Das ganze ist ein Kreislauf.

Die Zustände in den Kitas sind prekär. Man ist der letzte Honk, wird schlecht bezahlt, steht mit einem Bein im Knast und zu alledem kommt jetzt noch so eine woke wischi waschi Pädagogik hinzu.

Was ist das für eine Pädagogik? Angelehnt an die UN Kinderrechtskonvention das das Kind zu nichts mehr gezwungen werden was es nicht will. Das Kind muss Kind sein dürfen. Bedeutet, man hat Kinder in der Gruppe, die drei Jahre weder Stift noch Schere in der Hand hatten und sich auch nicht konzentrieren mussten, weil sie es ja nicht wollten. (Hier genanntes ist die Spitze des Eisberges und lässt sich munter weiter führen)

Hinzu kommt, das man in den meisten Fällen nichts für die Ausbildung bekommt oder noch für sie zahlen darf. Dann wurden die Hilfsberufe drumherum abgeschafft in den meisten Bundesländern. Kinderpflegerinnen und Sozialassistenten Ausbildungen sind nur noch Berufsvorbereitungsausbildungen, falls man kein Abi hat und dennoch Erzieherin werden will. Als ich mit der Lehre begonnen hatte, so war das als Kinderpflegerin. Ich hatte die 2 Jahre fast rum da sagte man uns, ätsch, der Beruf wird abgeschafft. Wenn du arbeiten willst solltest du den Sozialassistenten machen. Das machte ich. Und auch hier, ein halbes Jahr vor Ende. -> Wir haben den Beruf abgeschafft. Die Ausbildung ist zwar gültig, dient aber nur noch als Vorbereitungsjahr zur Erzieherinnenausbildung. Und so musste ich munter weiter machen, wenn ich denn arbeiten wollte. Letztlich habe ich vor meiner Arbeit 3 Ausbildungen abgeschlossen. Vorher da hat die Erzieherin erzogen und gebildet, also das wofür sie ausgebildet wurde. Alles andere wurde den Assistenzberufen überlassen. Und heute? Ich mache alles, von Verpflegung über Pflege, vermittlung von Wissen und erlernen von Sozialkompetenzen, Sekretärbeiten und und und. Aber, ich mache das für das Gehalt der Kinderpflegerin. Mit dem kommen des Euro regelte man kräftig runter. Ich weiß noch, meine erste Praxisanleiterin die hatte alles. tolles Auto, Eigenheim, jedes Jahr drei mal Urlaub... Ich habe auch nach 20 Dienstjahren keinen Führerschein, fahre nicht in den Urlaub, lege die 50 Euro die über bleiben weg für die Rente. So siehts aus.

Es gab mehrere Kita Reformen. Jeder hatte auf einmal ein Anrecht auf einen Kitaplatz, notfalls war der Einzuklagen. Die Kitas selber wandelten sich von Vormittags auf Ganztagskita. Es wurde eingestellt was das Zeug her gab und auf einmal waren keine Erzieherinnen mehr da. Personalmangel. Es wurden Programme ins Leben gerufen, so dass die Träger auf einmal ihre eigenen Ausbildungsschulen hatten.

Aber mit der Zeit die ins Land verstrich, also mit den Jahren wurde der Job eben auch immer unbeliebter. Die Finanzielle Situation spaltet auch die Nation. Erzieherinnen die in städtischen Kitas arbeiteten bekamen mal eben 600 bis 800 Euro netto mehr im Monat. Es gibt aber mehr freie und kirchliche Träger als städtische. Also überlegte man sich, ob man nicht weiter studierte und auf Lehramt oder Sozialarbeiter machte. Da war mehr Geld drin

Hinzu kommt das die Bezahlung bisweilen komisch verläuft und Personalmangel begünstigt. Gute wäre es so:

Du hast 15 Gruppenräume für je 20 Kinder, also stellst du 30 Erzieher ein plus 4 Springer und einen stellvertretenden Leiter. Damit wäre die Kita auch in Kriesenzeiten gut abgedeckt. 2 Erzieher pro Gruppe, der Springer deckt Krankheitsfälle ab, und sollte keiner krank sein, dann unterstützen sie einfach.

Aber dem ist nicht so, es ist so:

Eine Erzieherin muss, damit sie 8 Stunden arbeiten kann mindestens 10 Kinder in der Gruppe haben, die einen Vertrag über 8 Stunden haben. 8 Stundenverträge bekommen aber nur jene Kids, deren Eltern auch arbeiten, oder die ein sehr schlimmes zuhause haben. Aber selbst wenn du diese 10 Kinder in deiner Gruppe hast, heißt das nicht, das du auch die Stunden bekommst, sondern das heißt das der Überhang an Stunden auf alle Erzieher aufgeteilt wird, damit es gerecht zu geht. Der Träger kalkuliert da sehr hart. Es wird also nach den Kinderzahlen geschaut und am Stichtag wird abgerechnet und die Stunden der Erzieher neu berechnet. Sind mehr Kollegen als Kinder da, wird die Stundenzahl runter geschraubt. Sind mehr Kinder da als Kollegen, werden die Stunden hochgeschraubt.

Daraus ergeben sich Probleme. Einmal was die Stunden betrifft und einmal was die Anzahl der Erzieher betrifft. Dazu mal ein Beispiel. Mein Kollege ist an Krebs erkrankt. Er bleibt weiter im Team und wird mit seinen Stunden gelistet. Er könnte jeden Moment wiederkommen, also kann keiner eingestellt werden. Einen Springer haben wir nicht, weil die Stunden sich immer sehr engmaschig um die Erzieher drehen. Da ist kein Geld vorhanden.

Bei uns haben jetzt 12 Kollegen gekündigt. Wir haben über 300 Kinder. Wir haben, durch Krankheit einiger Kolleginnen schon immer am Limit gearbeitet. Letztes Jahr wurde eine Kita mit einer anderen zusammengelegt, dieses Jahr sind wir dran. 3 Gruppen müssen zusammen rücken, 2 werden geschlossen, damit Räum frei werden und einige Kinder verlassen die Kita Richtung Schule. Die Kolleginnen die jetzt kündigen, hinterlassen dann eine riesige Lücke. Es kommen zwar neue Kolleginnen hinzu, aber die Reichen nicht aus, weil die sich ja um die Kinder kümmern, die sie mitbringen. Es wird also neue Lücken, neue Gruppenaufteilungen und und und geben, was die Eltern wieder zum Explodieren bringen wird.

Es sind derzeit weniger Kinder da aber auch weniger Erzieher. Die Kinderzahlen werden wieder steigen, aber Erzieher werden dann keine da sein. Der Beruf ist einer der undankbarsten in Deutschland und das wird auch so bleiben.

Eigentlich muss man sich wundern. Als der Lockdown war und nur die Kinder von arbeitenden Eltern aufgenommen werden durften war der Aufschrei groß. Die Eltern, deren Kids nicht in die Kita durften, die hatten kein Händchen für ihre Kids in dieser Zeit. Sie klagten am meisten das die Kids nicht in die Kita durften. Es gab auch Kitas, die waren komplett geschlossen. Egal ob Systemrelevanz vorhanden war. Eigentlich müsste die Gesellschaft, die Politik und auch die Eltern in jenen Jahren gesehen haben, wie wichtig die Kitas sind. Aber wenn man so schaut was heute los ist, dann soll man das nicht meinen.

Letztlich werden immer mehr Kitas schließen, weil keiner mehr diesen Job machen will. Und das fängt jetzt schon an.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite seit über 20 Jahren mit Kindern und Jugendlichen

Vielleicht sind auch so viele Mütter mit den Kindern auf dem Spielplatz weil sie im Keltenplatz in der Kita bekommen haben aufgrund Betreuern Mangel und aufgrund anderer Umstände. Ich habe zwei Wochen bevor ich zum Arbeiten angefangen habe eine Zusage für einen Platz bekommen für meine Tochter dabei habe ich sie sind zwei Wochen alt war schon angemeldet. Das war auch nur Notplatz die hatten nicht einmal irgendwelche Möbel. Tisch und Sesseln wurden aus dem Kindergarten aus geborgt und die Puppenküche war zum Beispiel wenn eine gestapelten Bananenkisten. Direkt vor der Haustür war der tolle Spielplatz vom Kindergarten der war aber für zweijährige leider nicht zugelassen und daher hatten wir eine Tochter die ganze Zeit nur innen drinnen sein können.

mit drei Jahren kann sie in den Kindergarten da hab ich zwar sofort einen Platz bekommen aber auch nur in einem not Kindergarten. Das ein umgebautes Geschäft. Die Möbel war neu die Betreuer waren sehr nett aber ein Geschäft hat einen kleinen Haken. Es hat keinen Garten. Somit war das im Kindergarten ohne Garten. Die Kinder waren wenn kaum draußen . Am Vormittag war das Pflichtprogramm dass die Betreuer erfüllen mussten um den Kindern etwas beizubringen und nachmittags war es unmöglich auf einen öffentlichen Spielplatz zu gehen da die Eltern die Kinder ja zu unterschiedlichen Zeiten abgeholt haben nicht wusste wo man das Kind abholen musste.

ich wäre also auch bald gewesen mit den Kindern vormittags am Spielplatz waren.