Glauben die Menschen nicht an Gott, weil man nicht an Gott glauben kann, sondern ist es im Prinzip eine Hoffnung auf ein schöneres Leben nach dem Tod?

7 Antworten

Das sind alles die Erkenntnisse von Atheisten, die rein rational an die Phänomene Gott, Seele, ewiges Leben und Leben nach dem Tod herangehen und deshalb im Nichts landen oder auch sich im Kreise drehen. Denn die Ratio kann über die genannten Phänomene nichts aussagen, sie ist nur für den diesseitigen, endlichen Bereich zuständig oder anders ausgedrückt: für den Bereich, der durch Anfang und Ende gekennzeichnet ist. Das weiß auch nur einer, der sich mit Kant beschäftigt hat. Ohne Kenntnis der Kant-Philosophie begeht man den Fehler, mit Hilfe der Ratio Dinge zu erkennen und zu umschreiben, die jenseits des Zuständigkeitsbereichs der Ratio liegen und dreht sich also im Kreise.

Die genannten Phänomene Gott, Seele, ewiges Leben und Leben nach dem Tode können wir überhaupt nicht erkennen bzw. umschreiben. An die kann man nur glauben, mit Hilfe der Religionen. Die Atheisten sollten sich - gemäß ihres sinnlosen Bemühens, die genannten Phänomene mit der Ratio zu erklären - lieber folgerichtig zu der Ansicht durchringen, dass es Gott, Seele und Leben nach dem Tode nicht gibt.

Für den Gläubigen allerdings gibt es die genannten Phänomene. Die Religion kann sie auch mittels ihrer Glaubenssätze erklären: Es handelt sich um eine gänzlich andere, göttliche Welt, die sich fundamental von der irdischen Welt unterscheidet. Während in der irdischen Welt alles instabil, nicht von Dauer ist, alle Dinge und Lebewesen nur vorübergehend existieren und dann zerfallen, sind die Dinge und Lebewesen der jenseitigen, göttlichen Welt von ewiger (fester) Konsistenz, kein Tod kann sie berühren oder angreifen oder zum Zerfall bringen.

Woher ich das weiß:Recherche

Das spricht ja aber gegen Deine Aussage, dass Du nicht an ein Leben nach dem Tod glaubst. Denn ein nicht existierendes Bewusstsein ist identisch mit einem nicht existierenden Leben und somit mit dem Tod.

Du leugnest also den Zustand des Nicht-Sein, in dem Du den Zustand des Bewusstseinserlebens als fortlaufend ansiehst, auch sobald Du das Bewusstsein nicht mehr erlebst.


kaempferdersonne 
Beitragsersteller
 27.11.2024, 21:19

Unsinn.

Du interpretierst falsch.

Hiermit kann ich mal ähnlicher Meinung mit Dir sein:

weil ich nicht an die Zeit glaube und es kein nachher gibt.

Allerdings würde ich sagen, jedes Bewusstsein erlebt immer nur Gegenwart, das Jetzt. Zeit, "nachher", "vorher" ist immer nur "draussen", um jedes Bewusstsein herum.

Insofern kann es für jedes Bewusstsein gar kein "nachher" geben, wenn es nicht mehr in der Weise wie zu Lebzeiten mit der bekannten Welt gekoppelt ist.


Natürlich ist das die Hauptmotivation. Ansonsten wäre es auch Christen ziemlich egal, wie und warum das hier alles zustandegekommen ist.

Lebt ein Mensch der sich im Narkoseschlaf während einer OP befindet? Ich denke ja, aber er befindet sich nicht bei Bewusstsein. Man kann gemäß deiner Definition allenfalls mit Unterbrechungen ewig leben.

Der Glaube an einen Gott und der Glaube an eine Existenz nach diesem Leben hier sind zwei grundverschiedene Glauben.


kaempferdersonne 
Beitragsersteller
 28.11.2024, 07:36

Für mich gibt es nur jetzt, kein nachher oder vorher.