Findet ihr nicht auch, dass der Kapitalismus selbst beim Wasser komplett versagt?
Bei dieser Hitze merkt man besonders deutlich, wie sehr der Kapitalismus selbst etwas so Elementares wie Wasser entwertet hat. Man läuft durch die Stadt, durstig, erschöpft, und das Einfachste scheint plötzlich schwer zugänglich zu sein. Entweder man trägt eine Flasche mit, die nach kurzer Zeit warm ist und kaum noch Erfrischung bietet, oder man ist gezwungen, sich irgendwo etwas zu kaufen. Gerade an Sonntagen oder Feiertagen, wenn die Supermärkte geschlossen sind, bleibt einem oft nichts anderes übrig, als auf Kioske, Restaurants oder Automaten zurückzugreifen – und dort ist Wasser plötzlich ein Luxusgut. Dass eine kleine Flasche da teils zwei- bis dreimal so viel kostet wie im Supermarkt, zeigt, wie gnadenlos selbst Grundbedürfnisse ausgeschlachtet werden. In Ländern wie Frankreich, Spanien, Italien, Schweden oder den USA bekommt man in der Gastronomie ganz selbstverständlich kostenloses Leitungswasser. Hier dagegen wird selbst ein Schluck Wasser zur Ware.
12 Antworten
Also den Kapitalismus lassen wir mal beiseite.Der Problematik ist nichts hinzuzufügen. Es gibt aber weitere positive Beispiele wie Wien wo selbst am Festgelände des Donauinselfestes gratis jede Menge Wasserspender zur Gratisentnahme zur Verfügung stehen, d h man kann feiern ohne Konsumzwang. Trinkwasserspender sind in den Stadtzentren der meisten Städte gang und gäbe und man findet immer einen Ort um seine Wasserflasche gratis aufzufüllen. Die Orte schauen schon auf ihre Bürger, gerade für die Schwächsten, auch im finanziellen Sinn, die Kinder, ist sichergestellt, dass sie gratis Leitungswasser vorfinden.
Ja, du hast recht, dass es in den meisten Großstädten Trinkwasserspender gibt und das grundsätzlich eine gute Sache ist. Mir ist aber auch aufgefallen, dass diese Spender in vielen Städten weniger werden, warum auch immer, und dass sie oft sehr unhygienisch benutzt werden. Ganz unabhängig davon sollte Wasser in Bars, Restaurants und auch in Kiosken zu einem angemessenen Preis angeboten werden, ähnlich wie im Supermarkt.
Bei mir in der Stadt gibt es viele Trinkwasserbrunnen.
Abgesehen von Trinkbrunnen kannst du Imgrunde auf jeder öffentlichen Toilette Wasser entnehmen. Da kommt normales Leitungswasser raus. Ansonsten muss da Dranne stehen: "Kein Trinkwasser"
Friedhöfe haben für gewöhnlich auch einen Wasserhahn der frei zugänglich ist. Und in den allermeisten fällen sollte es sich da auch um leitungswasser handeln.
Aber das ganze ist eher ein Logistisches Problem als ein Problem der Wirtschaft.
Was den Kapitalismus angeht haben wir ne ganz andere krasse Sache.
Wir sid überreden worden für nen Lieter Wasser 20cent - 1€ oder gar mehr zu zahlen. (Im Supermarkt, tanken und Resturants zählen jetzt nicht.) obwohl wir wasser in gleicher oder Streckenweise besserer Qualität für 0,2 Cent je lieter aus der Leitung bekommen.
Wir zahlen bereitwillig streckenweise das 500 Fache an Preis dafür das wir es in einer Plastikflasche kaufen können und ggf. irgendwer Kohlensäure rein gemacht hat. (Schlimmer ist es noch bei Stillem wasser)
Das muss man sich mal durch den Kopf gehen lassen.
In Frankfurt, wo ich wohne, würde ich im Leben keine öffentliche Toilette betreten. Nicht mal im Notfall.
Was hat das mit Kapitalismus zu tun? Wenn Du Dein Wasser, dass Du dabei hast nicht trinken willst, weil es Dir zu warm ist. Sowas nennt man Eigenverantwortung....pack ein Kühlpad um die Flasche und gut ist.
Es ist einfach unfassbar, wie schamlos mit etwas so Grundlegendem wie Wasser umgegangen wird. Da zahlst du im Supermarkt 1 bis 2 Euro für eine Flasche, aber sobald Wochenende ist und du draußen unterwegs bist, hauen dir irgendwelche Kioske oder Automaten 3 Euro oder mehr drauf. Und in Bars oder Restaurants wird es dann völlig absurd. 2,50 bis 4 Euro für ein Glas Wasser, das sie in der Küche einfach aus der Flasche schütten. Das ist kein Service. Das ist Abzocke.
Und komm mir bitte keiner mit Betriebskosten oder Serviceaufschlag. Es geht hier nicht um Luxusgüter. Es geht um ein elementares Menschenrecht. Wasser. Lebensnotwendig. Unverzichtbar. Und man macht daraus ein verdammtes Luxusprodukt. Ich sage ja gar nicht, dass es überall kostenlos sein muss. Auch wenn das in Ländern wie Frankreich, Italien oder den USA völlig normal ist. Ich sage nur: Es soll bezahlbar sein. Angemessen. Aber der Kapitalismus kennt kein Maß. Hauptsache, jeder Tropfen wird noch irgendwie in Münzen umgerechnet. Das ist einfach nur widerlich.
Achte mal auf diese Aufkleber:
Refill Deutschland | Plastikmüll vermeiden | Leitungswasser auffüllen
Ich sehe sie an vielen Läden und öffentlichen Gebäuden. Überall dort darfst Du gratis Deine Wasserflasche auffüllen. Ist das nicht großartig, wie einfach Wasser zugänglich ist?
Übrigens ist es nicht schwer, zu Hause die Wasserflasche zu füllen, im Rucksack mitzuführen und unterwegs zu nutzen. Ich bin jedenfalls noch nie in der Stadt verdurstet. Und wenn das Wasser zu schnell warm wird, kauf Dir so eine Flasche:
Thermosflasche PETER 45cl schwarz | JYSK
Ist nur ein Beispiel, die gibt es von zahllosen Anbietern, in allen Größen.
Achte mal auf diese Aufkleber:
Refill Deutschland | Plastikmüll vermeiden | Leitungswasser auffüllen
Ich sehe sie an vielen Läden und öffentlichen Gebäuden. Überall dort darfst Du gratis Deine Wasserflasche auffüllen. Ist das nicht großartig, wie einfach Wasser zugänglich ist?
Vielen lieben Dank für die Info! Das wusste ich tatsächlich nicht.
Dann sag deinen Stadtbediensteten mal dass sie anderen Kommunen davon berichten sollen....