Düsseldorf, Neuss, ist ein Badeverbot sinnvoll?

9 Antworten

Verbote verhindern natürlich keine Verstöße. Aber die Stadt muss ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen und tut dies, indem sie durch die Verbote klar macht, dass dort Gefahren lauern.

Das mit dem Badeverbot ist eine sehr vernünftige Entscheidung! - Ich habe da mal gewohnt, und auch im Rhein gebadet. - Die Strömung kann da so stark sein, daß man es wie ich erst nach 2km wieder schafft an Land zu kommen. - Ein weniger geübter Schwimmer kann da echt Probleme bekommen. - Und wer meint das Verbot damit umgehen zu können, daß er dort nachts badet, hat selber schuld, wenn er dann in Gefahrt gerät.

Ich sehe das kritisch. [...] Was meint Ihr?

Sehe ich nicht so.

Auf sinnvolle Verbote - in diesem Falle, weil entsprechende Gefahren vorhanden sind - zu verzichten, weil dagegen verstoßen werden könnte, halte ich für falsch.

Wie schon gesagt wurde: Verstöße werden dadurch nicht verhindert. Das wäre generell utopisch.

Allerdings bieten Verbote überhaupt erstmal die Möglichkeit, Verstöße zu ahnden - ein Teil wird sich allein aufgrund des Verbots daran halten, ein weiterer aus Furcht vor den Konsequenzen, und ein Teil wird schlicht die Konsequenzen abbekommen.

Ich sehe die Gefahr, daß dann heimlich, vielleicht im Schutz der Dämmerung, im Rhein gebadet wird, was die Gefahr noch mehr steigert.

Ein paar Irrlichter, die denken "Jetzt erst recht!" wird es immer geben. Man kann nicht jeden retten...

LG

Der Rhein ist aber nun mal ein sehr gefährliches Gewässer für Badeaktivitäten, was ich selbst nun mal auch weiss z.B. im Vergleich mit der in Staustufen gezähmten Mosel.

Der Rhein hat anders als die Mosel aber echt starke Strömungen von Natur aus, und diese werden noch viel unberechenbarer wenn Wasser-Niedrigstand ist.

Selbst in der augenscheinlich trägen und friedlichen Mosel kann Dir ein älterer und eher wenig strömungsoptimierter Frachter stroman fahrend bei zu hoher Wassertiefe im Watbereich durchaus bereits den Boden unter den Füßen weg ziehen.

Und jetzt betrachtet mal den Rhein noch mal neu. Da müssen die Frachter selbst bei Niedrigwasser in ihrer engen Fahrrinne stroman fast alle nahezu Vollgas geben, damit sie vom Ufer scheinbar echt nur ganz langsam stroman zu fahren scheinen.

Die Bug-Heck - Passagen können dabei allerdings echt extreme Sogwirkungen derart bewirken, dass es Euch von den Beinen reisst. Nur anders als auf der Mosel hört der Rhein da nicht wieder auf, da er in seiner relativ schmalen künstlichen Fahrrinne vom Ufer kaum erkennbar auch bei Niedrigwasser von sich aus bereits recht extreme Stömungsgeschwindigkeiten aufbietet.

Die ganzen Lahnungen an den Rheinkurven verkomplizieren das ganze da noch mit Verwirbelungen.

Mehr als knietief bin ich selbst als Kind daher dort schon nie rein gestiegen.(Davor hatte mich Papa immer schon gewarnt)

Damit haben die ganzen Experts dann auch recht, denn die Unterströmungen siehst Du der Oberfläche echt nicht immer an.

Natürlich reduziert ein Verbot die Badeunfälle. Du befürchtest, es steigert sie, indem nachts gebadet wird. Wenn die Leute zu doof sind zu begreifen, dass die Polizei nachts Restlichtverstärker (laienhaft: Nachtsichtgeräte) nutzt, weist man eben auf den Vebotsschildern darauf hin. Und auf das Bußgeld ebenso.

Außerdem finde ich Badekäfige sinnvoll, wo es keine Unterströmungen gibt, die einen nach unten reißen. Also schwimmbeckengroße Gewässerteile, die bis zum Grund von Netz oder Maschendraht umgeben sind.