Die Bibel ist nicht das Werk Gottes oder von einem/dreien Gott inspiriert sondern ein Spiegel unseres (christlichen) Ichs!

3 Antworten

Das hast du gut erkannt. Im Gegensatz zu anderen Völkern haben die Bibelautoren die eigenen Verfehlungen nicht beschönigt oder verschwiegen, sondern kein Blatt vor den Mund genommen. Das muss man ihnen hoch anrechnen. Die vielzitierten ,,grausamen Stellen" sind in Wirklichkeit nur ungeschminkte Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit. Damals herrschten eben raue Sitten.


Mayahuel  27.07.2025, 10:00
Im Gegensatz 

Das weißt du woher ?

ungeschminkte Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit.

Von JHWH befohlene Genozide und Sklaverei.
Darum hatten die damit kein Problem:

eigenen Verfehlungen nicht beschönigt oder verschwiegen, sondern kein Blatt vor den Mund genommen
Rudolf0007 
Beitragsersteller
 27.07.2025, 08:56

Kompliment 👌

Menschen aus der Bibel haben wirklich gelebt und Städte wie Ninive oder Babylon hat man gefunden. Außerdem stehen in der Bibel erfüllte Prophezeihungen.

Ich finde die Bibel aktuell. Die Bibel fordert Nächstenliebe, mehr Nächstenliebe würde der Welt sicher gut tun. Sich auch an die 10 Gebote zu halten, sorgt u.a. für einen guten Umgang mit seinen Mitmenschen. Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern.

Viele von Jesus Jüngern sind verfolgt und getötet worden, sie hatten kein Interesse, sich die Religion einfach auszudenken. Sie hatten auch keine politische Macht.

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.


Rudolf0007 
Beitragsersteller
 27.07.2025, 11:53

Teil 3

Man lenkt von einer inhaltlichen, sachlichen Diskussion ab, weil man sich emotional aufregt, sich empört, statt darüber zu diskutieren, ob eine Idee gut oder schlecht ist. Wir haben die Tendenz, dass wir lieber im Recht sein wollen, als effizient.

Ich schreibe das, weil ich permanent auf diese Weise attackiert und bei Quora angeschwärzt werde, wenn ich eine Idee kritisiere. Dann treten die "Empörealisten" auf, greifen mich persönlich an, meinen, ich habe sie als dumm bezeichnet - aber immerhin beweisen sie, dass sie vollkommen unfähig sind, ihre Idee sachlich zu verteidigen, Vermutlich, weil die Idee wirklich so blöd ist, wie ich behauptet habe, vielleicht auch, weil ihnen die intellektuelle Kapazität fehlt, diese Idee zu verteidigen, aber ganz sicher, weil es ihnen an Höflichkeit und Respekt fehlt, um eine sachliche Diskussion zu führen. Da bleibt es dann nur übrig, mich als Person zu attackieren.

Ich bitte höflichst um historische Fakten und Wahrheiten nicht um biblische Wahrnehmungen!

Rudolf0007 
Beitragsersteller
 27.07.2025, 11:50

Teil 2

Der "texanische Scharfschütze" nahm seinen Revolver und ballerte sechsmal wahllos auf seine Scheune. Danach malte er um jedes Einschussloch herum sorgfältig eine Zielscheibe, das Loch genau in der Mitte. Wenn man ihn dann später fragte, ob er auf die Zielscheiben geschossen hatte, konnte er sagen: Ja, das war ich - und jeder hielt ihn für einen unglaublich guten Schützen. Es wusste ja keiner, dass die Zielscheiben erst später entstanden.

Vieles, was in der Bibel von Propheten geschrieben steht, ist keine Prophezeiung und war auch nie als eine gemeint. "Prophet" ist die griechische Übersetzung eines hebräischen Begriffs, der im Original eigentlich "Warner, Mahner, Rufer" heißt. Jemand, der Warnungen und Mahnungen an seine Zeitgenossen ausspricht. Die griechische Übersetzung meint zusätzlich "jemand, der die Zukunft vorhersagt". Wir haben also wieder einen Übersetzungsfehler, der zu Missverständnissen einlädt. Das Verfahren ist dann dasselbe wie beim texanischen Scharfschützen: Man nimmt ein beliebiges Ereignis, und dann sucht man sich eine Bibelstelle, die irgendwie darauf passt - und das wird meistens an den Haaren herbeigezogen.

Eine echte Prophezeiung wäre es aber, wenn auch gesagt wird, dass es sich auf zukünftige Ereignisse bezieht, und nicht auf welche, vor denen als Konsequenz gewarnt wird. Wenn also einer der Propheten mahnt: Wenn es so weiter geht (nämlich die Zustände seiner Zeit), dann geht es in unserer Gesellschaft (in naher Zukunft) drunter und drüber. Das bezieht sich aber nicht auf die Zustände bei uns heute, ganz gleich, wie sehr es auch bei uns drunter und drüber gehen mag. Weil es sich auf Dinge bezieht, die zu Lebzeiten des Propheten drohten.

Wenn wir alles dies betrachten, so bleibt von den angeblich 3.000 Prophezeiungen nichts mehr übrig. Oh ja, es wurde auch prophezeit, dass Israel eines fernen Tages wieder neu entstehen wird. Warum ist es überhaupt neu entstanden? Eigentlich nur, weil es in der Bibel prophezeit wurde. Wir haben hier keine echte Prophezeiung, sondern eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Auch das zählt nicht.

Im Grunde handelt es sich um einen apologetischen Trick. Das ist um nichts besser als ein Zaubertrick, bei dem der Zauberer beispielsweise die Lottozahlen vorhersagt. Während der Zauberkünstler aber zugibt, dass es sich um einen Trick handelt, tun das die Apologeten nicht. Und angesichts ihrer primitiven Tricks, die leicht zu durchschauen sind, wundert man sich, wieso erwachsene Menschen das versuchen, oder es gar selbst glauben.

Man weiß ja nicht, ob den Apologeten dieser Betrug in irgendeiner Weise bewusst ist. Handelt es sich um Betrüger, oder sind sie ganz einfach nur dumm, leichtgläubig, zu wenig skeptisch? Das kann man leider nicht beantworten. Einige scheinen zu intelligent zu sein, um nicht zu wissen, dass es sich um eine Art Betrug handelt. Aber auch intelligente Personen können auf ganz dumme Tricks hereinfallen.

Es gibt einen Zaubertrick mit dem Namen "Der Trick, der Einstein täuschte". Es handelt sich um einen ganz simplen, auf reiner Mathematik beruhenden Zaubertrick, bei dem man "vorhersagt", wie viel Münzen jemand wahllos aus einer Schale herausgreift. Obwohl der Trick so einfach ist, hat er Einstein, ein Mathematikgenie, getäuscht. Man hält das kaum für möglich - wenn einem der Trick erklärt wird. Aber wenn nicht, dann fallen eben auch intelligente Menschen darauf herein.

Man sollte immer bedenken, dass auch intelligente Menschen dumme Ideen haben können, und das Menschen manchmal auch Ideen haben, die klüger sind als sie selbst. Es gibt keine so starke Korrelation zwischen "dumme Ideen haben" und "dumm sein", wie man sich das vorstellt - und zwar bei weitem nicht.

Im Widerspruch dazu hat es sich inzwischen etabliert, dass wenn man eine Idee als "dumm" bezeichnet, dann alle Menschen, die diese Idee teilen, voller Empörung aufschreien und behaupten, man habe sie selbst persönlich angegriffen und als dumm bezeichnet. Das ist zwar dummes Verhalten, aber dazu greifen inzwischen auch intelligente Menschen, um die dummen Ideen, die sie haben, vor Kritik zu schützen. Statt die Idee zu verteidigen - was man leicht könnte, wenn sie klug wäre - empört man sich lieber, fordert "respektvolles, höfliches" Verhalten ein, und attackiert die Person desjenigen, der die Idee kritisiert hat. Michael Schmidt-Salomon nannte dieses Verhalten "Empörealismus". 

Rudolf0007 
Beitragsersteller
 27.07.2025, 11:47

Soll das ein Scherz sein?

Es gibt ein Buch dazu, dass dies ausgiebig widerlegt: Callahan, Tim. Bible Prophecy: Failure or Fulfillment? 1st ed. Altadena, Calif.: Millennium Press, 1997.

Hauptfehler: Es wird nicht genau definiert, was eine Prophezeiung sein soll. Dann wird so getan, als ob die Bibel ein exaktes Geschichtsbuch sei. Letzteres ist falsch und wird von kaum einem Archäologen, der sich mit der Zeit beschäftigt, noch behauptet. Siehe dazu: Finkelstein, Israel, und Neil Asher Silberman. Keine Posaunen vor Jericho : die archäologische Wahrheit über die Bibel. München: Dt. Taschenbuch-Verl., 2006.

Hauptfehler: Es wird nicht genau definiert, was eine Prophezeiung sein soll. Dann wird so getan, als ob die Bibel ein exaktes Geschichtsbuch sei. Letzteres ist falsch und wird von kaum einem Archäologen, der sich mit der Zeit beschäftigt, noch behauptet. Siehe dazu: Finkelstein, Israel, und Neil Asher Silberman. Keine Posaunen vor Jericho : die archäologische Wahrheit über die Bibel. München: Dt. Taschenbuch-Verl., 2006.

Die Sichtweise der konservativen Archäologen ist die: die Bibel ist erheblich später entstanden als man früher annahm. Keine einzige der biblischen Personen ist historisch, mit der Ausnahme von David (und auch da gibt es inzwischen erhebliche Zweifel). D. h., wenn eine der angeblichen Prophezeiungen sich auf Ereignisse bezieht, die im AT beschrieben werden, dann handelt es sich um eine "Prophezeiung", die lange nach den Ereignissen sich auf fiktive Ereignisse bezieht, die historisch nie passiert sind.

Kurz: Es ist in etwa dieselbe Art von Prophezeiung, als wenn ich einen Roman über von mir erfundene Personen schreibe, mit erfundenen Ereignissen - und eine der Personen in meinem Roman kann diese zukünftigen Ereignisse perfekt voraussagen. Damit können wir also alle "Prophezeiungen" aus dem AT, dass sich auf Ereignisse, die im AT beschrieben wurden, gleich mit einem Schlag eliminieren.

Die zweite Art der Prophezeiung, die zur Gänze eliminieren müssen, sind die vielen, vielen Stellen im NT, in dem auf das AT Bezug genommen wird. Hier ist offensichtlich, dass die Ereignisse im Nachhinein so konstruiert wurden, dass sie einer Bibelstelle entsprechen. Beispielsweise, wenn Jesus in Jerusalem einreitet, so wird dies als eine erfüllte Prophezeiung angesehen, die sich auf eine Bibelstelle bezieht. Aber, jetzt wird es interessant: In der damals üblichen griechischen Übersetzung der Bibel gab es einen Übersetzungsfehler. Im hebräischen Original steht: ein Esel, das Fohlen einer Eselin. In der griechischen Übersetzung wurde daraus: eine Eselin und ihr Fohlen (also zwei Esel).

Deswegen, damit sich diese "Prophezeiung" erfüllt, muss Jesus in den Evangelien auf zwei Eseln sitzend, einem Fohlen UND einer Eselin, in Jerusalem einreiten. Ein nahezu unmögliches akrobatisches Kunststück, und etwas, was niemand ernsthaft versuchen würde - falls man sich nicht zum Gespött der Leute machen wollte. Man sieht aber an diesem Fehler die Methode, mit der die Evangelisten arbeiten, man hat sie sozusagen "auf frischer Tat erwischt": Sie beschreiben die Ereignisse so, dass sich Bibelstellen des AT "erfüllen". Dazu werden notfalls die Stellen uminterpretiert, und es "erfüllen" sich auch alle Übersetzungsfehler.

Deswegen glauben selbst konservative Theologen nicht mehr an diesen "Wahrsagungsbeweis". Der wurde - von Theologen - längst völlig erledigt. Wir finden ihn nur noch bei fundamentalistischen Apologeten. Alle anderen Apologeten warnen eher davor, dies gegenüber einem Skeptiker zu behaupten, weil es sich so leicht widerlegen lässt.

Jetzt sind wir von "tausenden von Prophezeiungen" runter auf diejenigen, bei denen in der Bibel angeblich irgendwas prophezeit wird, was dann in der Zukunft eingetreten ist. Da muss man aber alle diejenigen rausnehmen, die sehr vage gehalten sind. UND man muss die berücksichtigen, die definitiv falsch sind. Das sind auch eine ganze Menge - aber wie wir wissen, entsteht Aberglauben dadurch, dass man nur die Treffer zählt und die Fehlschläge ignoriert. Viele der Prophezeiungen entstehen nach der Methode des "texanischen Scharfschützen".

Die Bibel ist nicht das Werk Gottes

genau

sondern ein Spiegel unseres (christlichen) Ichs!

nein, sondern eine Schriftensammlung von über 66 Schriften und Büchern von 100ten (Co-) Autoren über Jahrhunderte verfaßt in denen diese u.a.über Gott, sein Wirken und Wollen nachgedacht haben. Außerdem enthält sie viele (umstrittene ) Erzählungen, Legenden, Belehrungen aber auch Weisheiten.