BWL oder Wirtschaftsingenieur?
Hallo zusammen. Ich bin aktuell noch in der Schule und würde danach gerne in einem der beiden Bereiche studieren. Ich finde sowohl wirtschaftliche als auch technische Themen interessant. Habe aber das Gefühl das man als Wirtschaftsingenieur eher so ein Mix beiden ist, aber nichts wirklich perfekt kann. Auf der anderen Seite glaube ich das man mit dem Ingenieur-Teil in der Praxis für Firmen interessanter ist. Abgesehen davon würde ich sowieso sehr gerne an einem Industrie Unternehmen arbeiten.
Hat jemand von euch eventuell Erfahrung in einem der beiden Bereiche. Freue mich über jede Antwort. Lohnaussichten könnt ihr auch gerne beifügen. Danke
1 Antwort
Das ist meine subjektive Meinung und eigenen Erfahrungen.
Ich habe BWL Studiert Schwerpunkt Controlling/Rechnungswesen.
Vor meinen Studien habe ich lange überlegt, ob ich nicht lieber Wirtschaftsingenieurwesen studiere, und habe mich dann aber für BWL entschieden, weil ich dachte Wirtschaftsingenieurwesen wäre in Mathematik deutlich schwerer.
Währende mein Studium hatte ich dann einige Fächer zusammen mit den Wirtschaftsingenieuren unter anderen Statistik, in Statistik macht man quasi Datenanalyse mit Hilfe von Mathematik, Formel, Kurvendiskussion, Algebra. Die W.Ing. waren dort genauso gut oder schlecht wie wir BWLer, also ihre Mathematik Fähigkeiten waren nicht wirklich besser, sie sind sogar reihenweise durchgefallen.
Mein Auswahlkriterium, dass ich Wirtschaftsingenieurwesen nicht studierte wegen des komplexeren Mathematikanteils war also eher ein Trugschluss, zumal ich später in meinem BWL-Studium die Module, die etwas mit Mathe zutun hatten an meisten gemocht hatte.
Auf dem Arbeitsmarkt konkurrieren BWL und Wirtschaftsingenieure in einigen Bereichen, dazu zählt definitiv meine Bereich Controlling.
Somit sind die Gehaltchance/ Lohnaussichten auch gleich, wenn man sich auf dieselbe Stelle bewirbt, wird der W.Ing. nicht mehr auf dieser Stelle verdienen als der BWL oder umgekehrt.
Es gab Zeiten in die Wirtschaftsingenieure sehr gefragt waren, das hat sich etwas geändert, denn ja es gibt mittlerweile einige Stimmen, die wie du es beschrieben hast, das Studium als Wirtschaftsingenieure als „nicht halbes und nichts ganzes“ ansehen. Es ist ähnlich wie die Frage ist eine Uni zum Studieren besser oder eine Fachhochschule, beides hat vor und Nachteile.
Fazit:
Kurz gesagt (oder lang gesagt), beide Studienrichtung sind ungefähr gleich schwer/ gleich arbeitsintensiv.
Verdienstaussichten sind durchschnittlich gesehen auch gleich. (ohne Führungsverantwortung liegt das Gehalt wohl durchschnittlich ca. bei 45.000-80.000€ p.a. von Berufsanfänger bis zum Senior-Sachbearbeiter)
In den technisch industriellen Bereichen hast du mit W. ing. besser Chance, dafür ist deine Auswahl an Tätigkeiten und Branchen etwas begrenzter als bei BWLern.
Es ist also eher eine individuelle Entscheidung, wo du das Gefühl hast was besser zu dir passt, solltest du mehr Spaß an technischen und naturwissenschaftlichen Fächern haben ist W.Ing. sicher etwas besser geeignet, BWLer lernen deutlich mehr unterschiedliche Dinge die bei dem W.Ing. nur angerissen werden, Unternehmensführung, Wirtschaftsrecht, allgemein Finanzen und Buchführung, Personalwirtschaft usw. BWLer sind damit deutlich breiter aufgestellt und haben mehr passenden Jobs zur Auswahl, W.Ings haben dafür im technisch, industriellen Bereich Vorteile.
Informiere dich also über die Lerninhalte der beider Studiengänge, schau was dir zu sagt und überlegt was dein Ziel nach dem Studium sind.
Eine allgemeines besser oder schlechte gibt es in dem Vergleich BWLer oder W.Ing. nicht nur eine subjektives/individuelles was passt besser zu mir und zu meinen Zielen.