An die Queeren hier: Wie geht ihr mit den andauernden Abwertungen um?
Auf X ist es besonders hart, aber auch Youtube z.B. in den Kommentaren. Und auch hier wird oft von religiöser Seite gegen queere Menschen ausgeteilt, die Gewalt wird bagatellisiert. "Ihr seid nicht die einzigen, die Probleme haben". Sagt doch keiner, weder auf den CSDs wird das so formuliert von den Organisatoren, noch eine andere Organisation die ich kenne, sagt es. Das dient dem kleinmachen des Themas. Und es soll sicher auch noch den Menschen ein schlechtes Gefühl mitgegeben werden. Die Mehrheit will ihre Stärke spüren (glaube ich), in dem Fall Einzelpersonen, die sich zur Mehrheit zählen, was für Heteros auch stimmt. Wobei viele sicher auch Bi sind, und es sich nicht eingestehen, das ist meine subjektive Meinung.
Für mich ist das hart, ich traue mich kaum, mich öffentlich zu outen, aus Angst um mein Leben, und hier auch nicht richtig. Weil ich schon böse Erfahrungen gemacht hab.
Menschen schreiben hier, nicht Maschinen.
LGBTQ+ wird als ganzes verurteilt, angeblich weil einzelne zu schrill sind, überdrehte Forderungen stellen, sagen die, die es abwerten. "Ihr seid zu präsent", "nicht alles dreht sich um euch", als ob alle queeren mit einer Stimme sprechen. Pauschale Aussagen gegen Millionen, obwohl es hunderte Millionen Individuen sind!
Was macht das mit euch, immer zu merken, dass ihr diese Ablehnung bekommt?
Haltet euch bitte an die Gruppenregeln!
6 Antworten
Mir war es früher relativ egal, was andere von meiner Queernes halten.
Dann hab ich leider 2023 die Erfahrung auf einen Konzert machen müssen, verbal angegriffen zu werden.
Seitdem halte ich mich mehr zurück, aus Angst. Und ich hasse es diese Angst zu spüren, aber die Angst dient einfach zum Selbstschutz.
Ich habe jetzt meinen Namen und Geschlechtseintrag geändert & habe es bisher immer noch nicht geschafft, meine Bank & meine Uni zu informieren, einfach aus Angst vor negativen Reaktionen darauf.
Ich traue mich auch bis heute nicht Männerklos zu benutzen, obwohl ich immer mehr mit meinem Äußeren passe.
Und natürlich tut es auch weh, zu sehen, wie viel Hate Menschen wie wir abbekommen, obwohl wir auch "nur" existieren wollen & die gleichen Rechte fordern.
Ich versuche, möglichst drüber hinweg zu sehen, aber ich bin ehrlich: das macht was mit einem und das nicht im guten Sinne.
Ich versuche auch, Menschen aufzuklären, aber wenn ich merke, dass das eh ignoriert wird, lasse ich es teils.
Ich bin froh, dass ich im realen Leben da weniger zu hören bekomme, aber da musste ich mir auch schon das ein oder andere geben, leider...
Die politische sowie auch gesellschaftliche Lage bereitet mir Sorgen...
ich unterscheide da zwischen internet und realem leben. im internet ist man einer so extremen meinungsflut ausgesetzt, dass ich dem gegenüber absolut abgestumpft bin. wenn man an den richtigen stellen schaut, findet man täglich tausende meinungen die jemandem wie mir den tod wüschen. dem schenke ich keinen zweiten gedanken. im realen leben fange ich mittlerweile immer mehr an dagegen anzukämpfen und konflikte nicht mehr zu vermeiden. ist zwar riskanter aber natürlich auch viel seltener. ich finde ich hab lang genug jeglichen konflikt vermieden und es ist zeit sich auch mal dagegen zu stellen.
Mich nimmt das schon mit, auch im Netz. Ich merke, dass es unangemessen ist. Ich bin ohnehin nicht so stabil. Aber ich will mich nicht unterkriegen lassen.
Real ist es natürlich gefährlicher, Du schreibst das sehr treffend. Mal sehen, ich bin dabei, mich auseinanderzusetzen mit dem Thema.
Danke für deine Antwort.
Bei X habe ich halt daraus jetzt die Konsequenz gezogen, mich zu meiner Orientierung einfach nicht mehr zu äußern. Nachrichten können nur noch Leute über die Freundesliste verschicken, weil da einige Zeit lang auch viel Mist kam.
Ich kann damit nicht gut umgehen. Mir fällt es auch extrem schwer, Mitgefühl mit Menschen zu haben, die mir weh tun wollen