Ab welchem Alter sollte man dem Kind sagen, dass es adoptiert ist?
Wenn man es ihnen als Kind sagt, werden sie die einen mit anderen Augen sehen und sich nicht wirklich dazugehörig fühlen.
Sagt man es ihnen jedoch erst, wenn sie erwachsen geworden sind, fühlen sie sind belogen und betrogen, dass ihnen die Wahrheit verschwiegen wurde.
Kinder im Teenie-Alter hingegen haben meist schon genug Probleme, ihr Körper verändert sich, die Gefühle spielen verrückt und auch die Schule kann zur Last werden. Ihnen da nicht zu sagen, dass sie adoptiert sind, kann für mehr Fragen und Identitätskrise führen.
Vielleicht sagt man es auch gar nicht, hält es als Geheimnis und erst sehr viel später, mit zB Mitte 40. So hatte das Kind ein normales Leben führen können, erfährt die Wahrheit, aber wirkt möglicherweise nicht so überrumpelt. Klar ist es wichtig, die Wahrheit zu kennen, aber am Ende ist es doch nicht so wichtig, da man eine Familie ist und sich liebt.
Was denkt nun ihr darüber? Wann ist das richtig Alter? - Mir ist schon bewusst, dass es nicht das einige richtige gibt, dennoch interessiert mich eure Gedanken dazu.
9 Antworten
Ich würde als Adoptivmutter mit dem Thema ganz stressfrei umgehen und das von Anfang an dem Kind mitteilen. Es sollte in dem Wissen aufwachsen, dass es da auch noch eine "Bauchmama" gibt und man selbst "nur" die Mama ist die für das Kind da ist und ihm seine ganze Liebe gibt.
Und man darf nicht vergessen das Adoptivkinder das Recht darauf haben ihre leibliche Familie kennen zu lernen. Entsprechend sollte man es ihnen nicht erst sagen wenn sie selbst bereits Kinder haben.
Das wäre ihnen gegenüber nicht fair ja fast schon egoistisch.
Es gibt kein richtiges Alter. Das muss man ganz individuell entscheiden. Es gibt auch Adoptivkinder die es bereits von Anfang an wissen.
Das sie sich nicht zugehörig fühlen trifft vielleicht auf Manche zu, aber nicht auf Alle. Es kommt auch sehr auf die familären Verhältnisse in der Adoptivfamilie an.
Es erst mit 40 zu sagen finde ich eher mies. Adoptivkinder haben das Recht ihre Wurzeln zu kennen. Sagst du es ihnen erst mit 40 können sie dieses Recht womöglich gar nicht mehr umsetzen weil die Informationen schon zu alt und nicht mehr aktuell sind.
Ich finde von klein auf. Man kann das kindgerecht erklären und darauf sein Familienkonstrukt, Familienbild aufbauen. Macht man ja auch so bei Patchworkfamilien. Verstehe nicht warum man das da anders machen sollte.
Das kann und sollte man dem Kind von früh auf auf altersgerechte Weise mitteilen.
Z B. wenn jemand im Umfeld schwanger ist / ein Kind geboren wurde, dann kann man schon einem dreijährigen Kind erzählen, dass es selbst in einer anderen Mama gewachsen ist und dass diese Mama sich nicht gut um das Kind kümmern konnte etc.
Verschweigen ist wie anlügen.
Ich würde es dem Kind direkt sagen, ich wurde adoptiert und meine Eltern haben es mir direkt gesagt. Ich fühle mich damit sehr wohl es schon im Kleinkindalter erfahren zu haben.
Sehr treffend formuliert!