Verstärkt Eurer Meinung nach Alkohol den wahren Charakter eines Menschen oder erzeugt er ein Gegen-Ich (Dr. Jekyll und Mr. Hyde)?

In meinem Beruf kamen auch ofter betrunkene Patienten zu uns.

Manche waren wie ausgewechselt, erzählten wie ein Wasserfall, andere kehrten in sich, oder wieder andere wurden aggressiv.

Es war schon sehr interessant, wie Alkohol einen Menschen "umpolen " kann.

Natürlich kommt es auf die Menge an und ob jemand regelmässig Alkohol trinkt.

Auch kam es vor, dass Patienten das heulende Elend bekamen und all der Kummer und das Leid hochgekommen ist.

Ich glaube eher, dass Alkohol mutiger macht, enthemmter, weniger schüchtern. Der wahre Charakter eines Menschen kann jedoch beeinflusst werden.

Dir gönne ich Deinen Drink und wünsche Dir einen schönen Abend.

Alkohol enthemmt einen und macht leichtsinniger. Man schätzt Dinge falsch ein. Gesellschaftliche Konventionen, wo man sich nüchtern einfach denkt "das macht man nicht" werden mit zunehmendem Alkoholpegel egal.

In der Folge werden viele Menschen wenn sie angetrunken sind mutiger, gehen offensiver auf andere zu, sind weniger introvertiert oder machen unsinnige Dinge. Sie machen sich auch deutlich weniger Gedanken, dass ihre Handlungen oder Äußerungen bei anderen schlecht ankommen könnten. Nicht umsonst gibt es ja den Spruch "Betrunkene und Kinder sagen die Wahrheit".

Menschen verhalten sich betrunken oft anders als wenn sie nüchtern sind. Fälle dass jemand lustig wird wenn er trinkt oder dass jemand dann brutal wird, kennt ja fast jeder. Und auch wenn es so scheint: es sind trotzdem keine anderen Menschen als nüchtern. Der Alkohol holt nur hervor, was auch nüchtern bereits in ihnen ist. Niemand macht besoffen Dinge, die er nüchtern völlig ablehnt.

Man hat sich betrunken nur weniger im Griff und es kommen Dinge zum Vorschein, die man nüchtern unterdrückt.

Es kommt auf das Getränk an, die Stimmung und auf die Gesellschaft.

Beispiel eine Gruppe trinkt und dann werden auf dem Weg Mülltonnen umgeworfen (ohne Schnaps ohne Freunde eher nicht - aber wenn Frust da ist do)

Bier macht eher müde - Whisky macht eher abenteuerlustig zum Beispiel.

Nach meiner Einschätzung kann ich nur sagen, dass es auf mehrere Faktoren ankommt und nicht generelle Antworten gibt.

Grundlegend fallen bei den meisten Eigenschaften wie Scham, Angst, Zurückhaltung und es stellt sich eine Fröhlichkeit, Euphorie und auch Überheblichkeit ein.

Durch diesen Effekt werden unter anderem auch die Chrakterzüge sichtbar, die nicht von den zuerst aufgezählten unterdrückt bzw. kompensiert werden.

Deswegen wird aber der Charakter nicht vertsärkt, sondern es gibt eine Umgewichtung und es kommen nur spezielle Charakterzüge stärker zur Geltung.

So würde ich das wohl beantworten.

echte Phänomene von "Besessenheit" sind selten, habe ich aber schon gesehen. Am häufigsten ist ein Nachlassen von Hemmungen, dann wird mehr von der wirklichen Person sichtbar. Aber ich habe auch Leute gekannt, bei denen Alkohol überhaupt keine Veränderung bewirkt hat.