Mein Hund ist nach der OP an Sepsis verstorben. Arztpfusch kann ich Schadensersatz verlangen?

3 Antworten

Das wird schwierig werden. Einem Arzt nachzuweisen, dass er einen Fehler gemacht hat, ist ziemlich aussichtslos.

Du kannst sicherlich in der Tierklinik fragen, ob die bereit sind das zu dokumentieren. Aber du kennst sicher das Sprichwort „eine Krähe der anderen kein Auge aus“

Du müsstest einen Anwalt bezahlen. Und ob dann irgendwas dabei rauskommt und wann das ist sehr fraglich.

ich verstehe deine Wut und deine Trauer. Aber Überleg dir bitte ganz genau, was du mit einer solchen Aktion erreichen willst? Schadensersatz ? Schmerzensgeld? Dass der Tierarzt die Klinikkosten ersetzt ? Wenn du die bekommst, wirst du das Geld dem Anwalt geben müssen. Und es macht den Hund auch nicht mehr lebendig.

wenn du da rechtlich gegen vorgehen willst müsstest du dir zunächst mal bei dem Tierarzt die Befunde geben lassen und eine detaillierte Rechnung. Also eine Rechnung, wo alles draufsteht, welche Medikamente und was gemacht wurde und so weiter. Am besten auch noch das OP Protokoll.

Du hast halt nur die Vermutung, dass der Tierarzt einen Fehler gemacht hat und keinen Beweis. und der Tierarzt wird natürlich versuchen, die Schuld auf dich abzuwälzen (Wunde nicht sauber gehalten etc)

Munters 
Fragesteller
 27.04.2024, 12:01

Leider habe ich die Befürchtung das sie recht haben.. Aber eine frage war es mir wert für meine kleine.

Ich mache mir Vorwürfe warum ich nicht sofort ab dem zweiten Tag nicht zu einem anderen Arzt gegangen bin, aber es ging alles so schnell. Innerhalb drei Tagen nach der OP. Am zweiten Tag wo es ihr noch immer schlecht ging war ich zur nachsorge bei ihm und die Narbe war toll hat er mir gesagt, keine Rötung, keine Entzündung, hat auch gleich das Pflaster abgenommen.

Nur ging es meiner kleinen immer schlechter, und er hat ihr nur irgendwelche spritzen gegeben, keine Blutabnahme um zu sehen was los ist, oder einen Ultraschall, nichts. Ich fühlte das er mir gar nicht zugehört hat wo ich ihn meine Sorgen sagte. Drei Tage hat sie ausgehalten bis sie zusammen gebrochen ist.

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William1307  27.04.2024, 15:13
@Munters

Das ist echt schrecklich, was dir da passiert ist. Aber mach dir keine Vorwürfe. Man hat ja in der Regel keine Erfahrung mit solchen Operationen und vertraut natürlich auf das, was der Tierarzt sagt und rennt nicht zwei Tage nach der OP woanders hin. Und gerade bei so Kleinen Hunden geht das wirklich schnell.

Ich habe auch einen Chihuahua und ich weiß, wie „zerbrechlich“ die sein können wenn sie krank werden.

Was genau da passiert ist wirst du nie erfahren. Es kann sich immer was entzünden Und wenn alles so winzig ist, braucht man viel Erfahrung, wenn man sowas operieren will.

Versuche das irgendwie zu verarbeiten und wenn du dir wieder einen neuen Chihuahua zulegst, dann such dir einen Tierarzt oder eine Klinik, die sich mit diesen Minihunden wirklich auskennen.

Alles Gute für dich

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Munters 
Fragesteller
 27.04.2024, 15:32
@William1307

Danke dir für die lieben Worte, ja es ist schrecklich, der Schmerz ist unbeschreiblich, und auch sie als Hundebesitzer wissen wie es ist wenn man sein liebstes in den Händen eines Arztes legt und ihm vertraut das er deinem kleinen hilft..

Wenn ich mir irgendwann einen anderen Hund hole werde ich zwei und dreimal alles hinterfragen und nicht wie blind jedem vertrauen. Ich weiß das es auch gute tierärzte gibt die die Tiere lieben und auch wirklich alles tun um ihnen zu helfen, aber es gibt leider auch viele schwarze Schafe die nur Profit machen wollen und sich nicht weiter interessieren.. Und den guten muß man erst finden.

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Mein Beileid zu Deinem Verlust.

Zur Aushändigung von Rechnungen ist Dein Tierarzt verpflichtet, spätestens dann, wenn Du als Kunde danach verlangst.

Es gibt immer Risiken bei OPs. Es ist durchaus möglich, dass das auch dann passiert wäre, wenn Deine Hündin woanders operiert worden wäre. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Tierarzt gepfuscht oder etwas versäumt hat.

Letztlich hättest Du bereits am zweiten Tag nach OP spätestens eine Tierklinik aufsuchen sollen, denke ich. Dann hätte die Kleine vielleicht eine Chance gehabt.

Ob Du rechtliche Ansprüche hast, abseits der Rechnungen, die Du wie gesagt ausgehändigt bekommen musst, wenn Du danach fragst, kann Dir nur ein Rechtsanwalt beantworten.

Bedenke aber, dass auch der Rechtsweg sehr teuer sein kann und vor allem, dass er Dir Deine Hündin nicht zurückbringen wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Verkauf von Hundetransportsystemen
Munters 
Fragesteller
 27.04.2024, 11:49

Darüber mache ich mir auch große Vorwürfe. Das ich sie nicht sofort in der tierklinik gebracht habe als ich sah das der TA alles schön geredet hat und halb so schlimm dargestellt hat.. Aber ich selber wusste es nicht besser und habe gedacht das er als Arzt es besser weißt. Leider war es aber nicht so.. Und mit diesen schuldgefühlen muß ich mich auch noch quälen.

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JustASingle  27.04.2024, 11:50
@Munters

Irren ist menschlich. Das gilt auch für den Tierarzt. Auch der kann Dinge falsch einschätzen, vergiss das nicht.

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Munters 
Fragesteller
 27.04.2024, 12:15
@JustASingle

In diesem Fall war es aber kein irren sondern der TA war für mich Verantwortungslos...

Ich war nach der OP jeden Tag bei ihm (für 3 Tage bis meine kleine zusammen gebrochen ist) und sagte immer wieder das es ihr statt besser immer schlechter geht, und er hat nichts unternommen um herauszufinden woran es liegt. Er muß doch als Arzt wissen das das keine gute Anzeichen waren oder? Musste er nicht eine Blutuntersuchung machen oder noch mal einen Ultraschall um zu sehen wie es im inneren aussieht? Ich bin von ihm abgerufen worden meine kleine sofort nach der OP abzuholen, sie war nicht mal wach, und er meinte auch das er ihr mehr Narkose verabreicht hat weil sie nicht "schlafen" wollte.

Aber klar es war Samstag und er wollte schnell Feierabend machen, so sah alles für mich aus.

Ich habe noch nie gehört das man ein Tier das noch unter Narkose ist zu Hause nimmt ohne das der Arzt sicher stellt das das Tier aufwacht.

Das hat für mich nichts mit falscher Einschätzung mehr zu tun sondern mit Gleichgültigkeit..

Warum haben die Ärzte in der tierklinik innerhalb von einer Stunde herausgefunden was mit ihr los ist? Es hat eine Blutuntersuchung und ein Ultraschall gereicht.

Das bringt aber meine kleine jetzt nicht mehr zurück..!!

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JustASingle  27.04.2024, 13:35
@Munters

Auch ein gut ausgebildeter Tierarzt kann Situationen falsch einschätzen - das meinte ich mit "irren ist menschlich".

Es kann diverse Gründe dafür geben, dass er es nicht weiter untersucht hat, zum Beispiel, dass er vielleicht in der Annahme war, dass die Maus die Narkose einfach nicht so gut vertragen hat und der Körper einfach Zeit brauchte. DU hättest umgekehrt zum Beispiel einen Ultraschall verlangen können, und Dich durchsetzen müssen, wenn der Tierarzt gesagt hätte, "das sei nicht nötig".

Bei einem guten Tierarzt kann man übrigens dabei sein, während der Hund in Narkose gelegt wird und auch während er aufwacht. Über derartige Abläufe informiert man sich aber im Vorfeld.

Das bringt aber meine kleine jetzt nicht mehr zurück..!!

Und genau das ist der entscheidende Satz von Dir. Dein Ärger und Dein Kummer sind absolut verständlich. Einen Schuldigen zu suchen und diesen zu verklagen ändert aber leider auch nichts daran, dass Deine Hündin leider nicht mehr bei euch ist.

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Die Mitarbeiter der Tierklinik müssen als Zeugen aussagen, Sie dürfen sich nur weigern wenn Sie mit dem Arzt Verwandt oder Verschwägert sind.

Die allgemeinen Erfolgsaussichten auf Schadensersatz kann dir nur ein Anwalt mitteilen der den Vorfall für dich prüfen wird.