Kann ich eine Urinprobe unter Aufsicht in der Psychiatrie umgehen?
Hallo zusammen,
ich werde in etwa zwei Wochen stationär in eine Psychiatrie zur DBT-Behandlung (Dialektisch-behaviorale Therapie) gehen. Da ich bereits vor 4 Monaten dort zur Krise war, weiß ich, dass mindestens bei der Aufnahme eine Urinprobe unter Aufsicht genommen wird. Diese dient dazu, Drogeneinnahmen sichtbar zu machen. Nun ist es so, dass ich generell kein Problem habe, Urin abzugeben, da ich in meinem Leben noch nie Drogen genommen habe (auch kein Alkohol, Nikotin, etc.). Jedoch habe ich bereits jetzt panische Angst, das unter Aufsicht zu machen. Allein der Gedanke daran, lässt mich überlegen, ob ich diesen, vermutlich recht notwendigen Aufenthalt, wirklich antreten möchte. Mir wird schlecht und ist zum Heulen zumute...
Nun wäre meine Frage, ob jemand weiß, ob ich die Probe auch nicht unter Aufsicht abgeben könnte. Bzw., ob es Folgen hätte, allein nur zu fragen/mein Angst zu äußern. Ich habe nämlich auch große Angst, als incompliant (gibt‘s dafür ein deutsches Wort?!) oder „aufmüpfig“ angesehen zu werden, usw. Zu viele Ängste, ich weiß...
LG
11 Stimmen
8 Antworten
Bei mir ging's auch ohne. Stand nur wer an der Tür.
Frag einfach, sobald du da bist. Du kannst ja auch anbieten, dich vorher durchsuchen zu lassen oder sonstwas was sie wollen.
Das zeigt, dass du kooperativ bist
Wenn das von der Psychiatrie so vorgeschrieben ist, wirst du auch keine Möglichkeit haben, es zu umgehen. Die Aufsicht ist dafür da, um zu verhindern, dass du z.B. fremden Urin in einer Flasche mitbringst und den in den Becher kippst (alles schon vorgekommen). Die Aufsichtsperson ist dabei immer eine Person deines Geschlechts, als Frau wirst du also auch von einer Frau beaufsichtigt.
Es gibt auch den seltenen Fall, dass jemand nicht in der Lage ist, unter Aufsicht zu urinieren, auch wenn man will, weil sich der Blasenschließmuskel durch die Nervosität verkrampft. In diesem Fall kann die Urinprobe mittels Katheter oder Blasenpunktion entnommen werden, was aber 1. aufwändiger ist und 2. schmerzhaft. Aber das wäre eventuell eine Alternative, wenn es wirklich nicht anders geht, für die Blasenpunktion musst du dich auch unten rum nicht ausziehen, nur den Bauch bzw. Schambeingegend freimachen, falls das dein Problem sein sollte. Aber der Stich in die Blase tut halt etwas weh.
Das mit dem Katheterisieren, bzw. der Blasenpunktion, gehe ich stark von aus, werden sie dort nicht machen. Ich bin selbst in der Pflege tätig und weiß, dass solch ein Aufwand und schlechte Risiko-Nutzen-Bilanz dann doch eher bei medizinisch notwendigen und unumgänglichen Problemen angewandt wird. Vermutlich würden die dann eher sagen, dass ich gehen kann, als solch eine Maßnahme einzuleiten.
Und ja, mein Problem ist das Freimachen meines Intimbereichs.
Trotzdem danke. :)
Zwingen kann dich keiner.
In Erwachseneneinrichtungen oder auch bei diversen medizinischen Test in anderen Einrichtungen nicht psychischer Art, wird man ebenso geben eine Urinprobe abzugeben.
Sicher gibt es Einrichtungen die diverse Bedingungen haben, allerdings wäre das einzige was passieren kann, dass sie dann den Test anders durchführen oder diesen erstmal sein lassen.
Gezwungen wirst du nicht, aufmüpfig ist das auch nicht.
Es kann dann ggf. ein Bluttest angeordnet werden.
Sie werden dich nicht an den Pranger stellen, ganz im Gegenteil. Du solltest darüber sprechen - sie sind da für Ängste und eine gute Klinik hat weitere Möglichkeiten zur Aufnahme ohne Urinprobe unter Aufsicht.
Ha, red doch einfach mal mit den Leuten. Du kannst ja sagen, dass das für dich ein Ausschlusskriterium ist. Die arbeiten professionell mit psychisch Kranken, eine gewisse Exzentrizität dürften die ja wohl gewöhnt sein.
Es gibt ja auch noch andere Tests (Blut, Wischtest...🤔)
Ja, das mit dem Bluttest wäre vielleicht wirklich eine Option, die angenommen werden könnte. Danke.
Eventuell wenn du völlig nackt die Urinprobe machen willst. Du könntest ja irgendwo noch anderen Urin reinschmuggeln.
Das will man durch die Kontrolle verhindern.