Also lassen ist definitiv besser. Dennoch kann ich auch deine Beschreibung als „Medikament“ nachvollziehen. Diese Vorgehensweise ist ein Ventil und nimmt eine Menge Druck, was erklärt, warum es dir vorerst besser geht. Dass das auf lange Sicht keinen Erfolg hat, ist dir, denke ich, bewusst. Deshalb zunächst: gut, dass du es bisher lassen konntest. Behalte das bei.
Auch wenn dir eine Therapie nicht zusagt, überlege es dir nochmal. Ansonsten gibt es auch Gruppen, bzw. Anlaufstellen, die dich, ohne direkte professionelle Hilfe, unterstützen können. Auch Lehrer, Freunde oder andere Vertrauenpersonen.
Alternativen, die nicht selbstschädigend sind, sind sogenannte Skills: Dazu zählen alle möglichen Reize, wie angenehme oder unangenehme Gerüche, Musik, scharfes Essen wie Chili, etc. oder auch Sport, Lieblingsbeschäftigungen wie Lesen, Malen, mit Freunden treffen oder andere Hobbys. Konzentrationstraining (Sudoku, Kreuzworträtsel,...). Also allgemein viele Dinge, die dich ablenken. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass das nicht den gleichen Effekt wie die Selbstverletzung bringt und Geduld erfordert, dich jedoch ablenken und im besten Fall auch glücklich machen.
Alles Gute und behalte den Gedanken, Unterstützung anzunehmen, im Hinterkopf. Reden kann ungemein helfen.