Ist meine Mutter stark manipulativ?

5 Antworten

Hallo,

du brauchst deine Mutter einerseits, damit sie auf dein Kind aufpasst, willst aber andererseits nicht, dass sie sich in die Erziehung einmischt. Beides kannst du aber nicht haben. Du möchtest es vielleicht am liebsten so wie in dem Sprichwort: „Wasch mich, aber mach mich nicht nass.“ Das geht halt nicht.

Du solltest dich von deiner Mutter ablösen. Das wirst du aber kaum schaffen, wenn du im Alltag so eng mit ihr verbandelt bist, dass sie dein Kind miterzieht und es eigentlich ja sogar mit großzieht.

Es geht auch nicht darum zu verstehen, warum deine Mutter so ist. Das ist wurscht, sie wird sich nicht mehr ändern. Du musst sie nicht analysieren, sie ist, wie sie ist, und fertig. Und du musst zusehen, dass du dich gegen sie abgrenzt.

Das geht am besten, wenn du nicht mehr ihre Dienstleistung nutzt. Deine Tochter ist ja schon älter, sie kann nachmittags mal allein sein. Und du kannst dann abends halt keine Spätschichten mehr machen, aber das geht ja den allermeisten Müttern so.

Auch wenn es finanzielle Abstriche und Unbequemlichkeit für dich bedeutet, musst du halt überlegen, was dir wichtiger ist: das Geld – oder die Freiheit von deiner Mutter.

Wenn du unabhängig werden WILLST, wirst du es schaffen, auch wenn das Einbußen und Mühe bedeutet. Solange du aber weiterhin die Hilfe deiner Mutter nutzt, was ja auch Vorteile hat, wirst du dich auch weiterhin mit ihr arrangieren müssen. Beides kriegst du nicht.

LG

Jo, das klingt manipulativ, einmischend, habgierig, dich kleinhaltend. Verstehe ich absolut, dass du dir das nicht mehr geben möchtest.

Ich glaube, es ist nicht damit getan, dass du nur deine Tochter nicht mehr von ihr beaufsichtigen lässt. Dass deine Mutter dich kleinredet und sich in alles einmischt, wird ja wohl kaum enden nur weil du die Tochter von jemand anderes beaufsichtigen lässt. Sondern wahrscheinlich ist ein kompletter Kontaktabbruch sinnvoll bzw. notwendig.

Also die Frage ist wohl weniger, was du machen sollst, sondern welche alternativen Möglichkeiten es gibt, deine Tochter zu betreuen.

Die ist ja mit 10 glücklicherweise nicht mehr so ganz klein. Mal eine Stunde lang allein daheim zu sein, sollte gehen. Sie kann sicherlich auch schon den einen oder anderen Weg innerhalb eures Orts allein zurücklegen.

Ich weiß nicht mehr, wie alt ich damals war, aber es war definitiv noch Grundschule, als ich Aufträge bekam wie "Wenn du von der Schule zurück bist, schaltest du um 14:00 die eine Herdplatte auf 3 und die andere Herdplatte auf 5, ich komme dann um 14:30 nach Hause und wir essen zum Mittag". Probiere doch sowas mal mit deiner Tochter.

Und was deine Spätdienste angeht: Wie sieht es mit Schulfreunden deiner Tochter oder auch z.B. euren Nachbarn aus? Arrangements wie "heute kommen beide Kinder zu mir und morgen gehen beide Kinder zu dir" sind doch verbreitet und üblich. Den Weg von der Aufsichtsperson, wo sie zum Mittag essen und die Hausaufgaben machen kann, zur Mittagschule oder auch zu Freizeitaktivitäten, schafft deine Tochter vielleicht auch schon allein.

Vielleicht gibt es dann in der nächsten Schule auch eine Hausaufgabenbetreuung und ein Nachmittagsprogramm, wo deine Tochter beaufsichtigt ist.


Nija233 
Beitragsersteller
 09.07.2025, 12:23

Vielen Dank, hauptsächlich geht es um Wochenenden da ich jedes zweite Wochenende arbeite, da sie da nicht so lange allein ist oder wenn ich mal einen spätdienst hab.

Deine Vorschläge sind sehr gut danke dir.

Manipulativ? Eventuell.

Sagen wir mal so. Sie macht es, weil sie es kann. Weil sie ganz genau weiß, dass du wegen deiner Tochter auf sie angewiesen bist. Was passiert, wenn du ihr Gegenwind gibst? Dann kommt sicherlich "Wenn es dir nicht passt oder du so undankbar bist, dann muss ich auch nicht mehr auf deine Tochter aufpassen".

Du hast es allerdings versäumt, dich aus ihren Klauen zu entziehen. Lange bevor sie der Babysitter für deine Tochter war. Du hast dich nie abgegrenzt bzw ihr Grenzen aufgezeigt.

Insofern ist es die logische Konsequenz, dass sie mit dieser Übergriffigkeit so lange weiter macht, bis DU ihr einen Riegel vorschiebst und dir eben nicht mehr vorschreiben lässt, was du zu tun oder zu lassen hast. Inklusive für wen oder was du dein Geld ausgibst.

Deine Tochter ist 10. In dem Alter findet sich wirklich locker ein Babysitter. Seien es Nachbarn oder Schulfreunde. Sprich einfach mit denjenigen, mit denen sie sonst auch ständig zusammen hängt. Ich bin mir sicher, du findest eine Lösung.

Alternativ und je nach Reifegrad deines Kindes, kannst du sie auch mal 4 Stunden alleine lassen und geht dann erst zur Freundin, Nachbarin oder wer auch immer Zeit hat.

Ja, immer noch ist die Angst in dir größer als dein Mut, endlich eigenständig und ohne Mutter auszukommen.
Immer noch konntest du deine schmerzvolle Eltern-Situation nicht akzeptieren, dein Schmerz lässt dich immer noch an ihr hängen.

Ich wünsche dir sehr, dass du bald den Absprung von ihr schaffen willst. Das ginge sicherlich.Nie mehr wieder was von ihr brauchen.
Schau doch mal, wie erfolgreich du bist, was mich hier sehr für dich freut, das sollte dir Beweis genug dafür sein, dass du den letzten Schritt und völligen Absprung auch noch schaffst.

Hoffentlich siehst du bald noch viel klarer, dass du in keiner Weise von ihr abhängig bist, auch nicht ihre Liebe brauchst.
Aber du selbst bräuchtest dringend mehr Liebe von dir selbst.

Hoffentlich bist du dir das alles bald wert und willst nicht weiter nach deinen Ängsten leben.

Alles, alles sehr Gute für euch beide!

Ich würde meine Tochter nicht bei einer so unangenehmen Person lassen wollen. Das nimmt doch Einfluss auf ihre Entwicklung.

Da würde ich lieber jemand anders finden und der Person dann mehr zahlen.