Einerseits steht in Sprüche 31: 6, 7: "Gebt starkes Getränk dem Umkommenden..." und an anderen Bibel-Stellen wird vor übermäßigen Alkohol gwarnt?
In Sprüche 31:6,7 steht in Bibel": Gebt starkes Getränk dem Umkommenden und Wein denen, die betrübter Seele sind: Er trinke und vergesse seine Armut und erinnere sich nicht mehr an seine Mühsal." An anderer Stelle wie Galter 5:19-22 zählt uebermaessiger Alkoholgenuss zu den Werken des Fleisches. Diejenigen, die zu viel trinken werden Gottes Königreich nicht erben. An anderer Stelle heisst es ": Begib Dich nicht unter starke Weintrinker..." Was wisst ihr darüber, wie Sprüche 31:6,7 in Einklang zu den anderen Bibeltexten zu bringen ist?
7 Antworten
Die Bibel ergeht ja an Christen nicht als Gesetzesbuch, und solches stellen natürlich auch nicht das Buch der Sprüche dar.
Übermässig ist relativ kann und muss man da natürlich sagen, dass das Buch der Sprüche zu übermässigem anraten würde ist inhaltsleer.
Ein Rausch darf schon mal sein aber übermässig wäre es regelmässig sich zu berauschen könnte man auslegen.
Aber man kann es auch ganz anders auslegen weil den Königen und Fürsten wird es ja hier in Sprüche 31,4 zugesprochen zu unterlassen und dies sehen manche als christlichen Standart dem zu entsprechen.
Andererseits darf man auch Notleidender sein wenns so ist, wer weiß das schon. Anzuklagen ist oft einfach, verpflichtet sind wir alle und viele kämpfen sich nunmal mit sich selbst ab sage ich mal.
Ob das Angebot immer da gewesen wäre sodass jedem Hilfsbedürftigen das Evangelium angeboten werden würde oder doch menschengemachtes wird immer Jesus entscheiden wie er in Mt. 7,14-23 allen aufzeigt die meinen durch ihn Nächstenliebe gelebt zu haben.
Vieles könnte und sollte jedenfalls anders aussehen...
Es ist immer gut, den Kontext zu lesen. Ich zitiere mal aus der Gute Nachricht-Übersetzung:
Ergib dich nicht dem Trunk! Wein und Bier sind nichts für Könige! 5 Wenn sie sich betrinken, vergessen sie, was ihnen aufgetragen ist, und sorgen nicht mehr dafür, dass die Armen zu ihrem Recht kommen. 6 Bier und Wein sind gut für den, der am Ende ist; 7 der mag sich betrinken und seinen Kummer vergessen. 8 Deine Sache aber ist es, für Recht zu sorgen.
Es geht darum, dass es bei denen, denen sowieso nicht mehr zu helfen ist, sozusagen eh schon egal ist. Aber wer Verantwortung für andere Menschen hat (in dem Fall der König), soll sich im Alkoholkonsum mäßigen.
Somit gibt es also keinen Widerspruch zu anderen Bibelstellen über Alkohol- (und Drogen)konsum.
Ich bin mir nicht sicher, ob du das nicht zu ernst nimmst. Im Buch der Sprüche stehen Sprüche, Sprichwörter. Auch wenn uns diese heute nicht mehr bekannt sind im täglichen Sprachgebrauch.
Sie sind zwar ernstzunehmen, aber im richtigen Zusammenhang. Beim von dir genannten Beispiel geht es hauptsächlich um das verantwortungsvolle Verhalten eines Machthabers.
Das ist wie wenn man heute sagt, man soll nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Jeder weiß, ,was gemeint ist und niemand sagt: Darf man dann Äpfel mit Erdbeeren vergleichen?
Was wisst ihr darüber, wie Sprüche 31:6,7 in Einklang zu den anderen Bibeltexten zu bringen ist?
Muss man sie den unbedingt in Einklang bringen? Sind halt zwei unterschiedliche Sichtweisen und beide haben was für sich.
Vorsicht in der Anwendung! Die beiden Bücher "Sprüche" und "Prediger" stellen eine (sehr kluge) Sammlung des großen König Salomos dar. Es zeigt daher oft die menschliche Sicht der Dinge und nicht die göttliche Sichtweise. Da wirst du noch mehr derartige Stellen finden.
Berauschendes Getränk und Wein sind Beruhigungsmittel. Daher sollten sie dem „Umkommenden“ oder Sterbenden oder „denen, die bitterer Seele sind“, gegeben werden, damit sie sich ihrer Schmerzen und Qualen nicht so sehr bewußt wären. Der alte Brauch, Verbrechern gewürzten Wein zu geben, um sie gegenüber dem Schmerz der Hinrichtung abzustumpfen, mag erklären, warum die römischen Soldaten Jesus solchen Wein anboten, als er an den Pfahl geschlagen wurde. Er wies ihn jedoch zurück, da er in dieser entscheidenden Stunde im Vollbesitz seiner Sinne sein und so seine Lauterkeit Gott gegenüber bewahren wollte (Markus 15:22-24).
Eben. Es geht um die Lauterkeit eines Christen, die man bis zum Schluss bewahren soll. Und deshalb sollte man sich vom Wein zurückhalten. Deshalb verstehe ich Sprüche 31:6,7 hier nicht in diesem Zusammenhang, dass man den Umkommenden und Sterbenden Wein geben sollte....Dann könnte ja jeder sich bei grossen Problemen oder depressive Zustaenden volllaufen lassen, weil er meint, er gehe zugrunde...
In der MacArthur-Studienbibel steht dazu:
"Berauschende Getränke können den Verstand und das Urteilsvermögen schwächen, Überzeugungen verändern oder das Herz irreführen. Sie eignen sich nicht für Regierende, die einen klaren, festen Verstand und ein scharfes Urteilsvermögen benötigen.
Gebt berauschendes Getränk. Solch extreme Situationen, die sich möglicherweise auf einen Verbrecher im Todestrakt beziehen oder auf jemanden, der aufgrund einer unheilbaren Krankheit oder tragischer Umstände schreckliche Qualen erleidet, stehen im krassen Gegensatz zum Leben des Königs (vgl. Ps 104,15)."
Kommt auf die Situation an.
Du hast zwar Recht. Aber es gilt für Christen bis zum Ende auszuharren. Und rein dazustehen. Und sich - auch am Ende nicht den Werken des Feisches zu verfallen (so wie Salomo am Ende, der nicht ausgeharrt hat). Man soll sich nicht zu uebermaessigen Alkoholgenuss verführen lassen. Denn dann könnte einer, der krebskrank ist auch zuletzt in den Puff gehen mit 10 Frauen und eine Party steigen lassen oder Drogen nehmen nach dem Motto "ich gehe sowieso zugrunde".... Für mich ist dies schwer in Einklang zu den anderen Bibeltexten zu bringen.