Ab welcher Spannung (bzw. Strom) kann man ein isoliertes Stromkabel nicht mehr anffassen?

9 Antworten

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Strom hat mit der Isolierung nichts zu tun.

Ab einer gewissen Spannung versagt die Isolierung und die Spannung "schlägt durch".

Je höher die Spannung, desto dicker und Spannungsfester muß das Material sein. Man kann Hochspannungsleitungen isolieren, es gibt nämlich auch unterirdische Hochspannungsleitungen. Das ist nur ab einer gewissen Spannung nicht mehr  Wirtschaftlich.

In den Transformatoren sind die Leitungen die rein gehen schließlich auch isoliert. Die sind in keramik und flüssigem Öl "eingepackt".

Eichbaum1963  18.04.2011, 00:39

Und wer es nicht glaubt, kann ja mal gerne am Auto während der Motor läuft an die isolierten Zündkabel fassen. :) DH

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Sorbas48  18.04.2011, 10:25
@Eichbaum1963

das ist allerdings nicht 50Hz Wechselstrom sondern Impulsstrom mit sehr steilen Flanken und dadurch sehr hochfrequenten Oberwellen

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Commodore64  29.04.2011, 09:34
@Eichbaum1963

Bloß nichtz anfassen! Isolationsschäden können beim anfassen höchst bedenkliche Stromschläge erzeugen. bei modernen Autos herscht Lebensgefahr!

Wärend man einen alten 6V Käfer noch mit nassen Fingern "abwürgen" konnte in dem man die Zündung kurz schloß (einige Stellen der Zündkabel waren grundsätzlich nicht ausreichend isoliert) und dabei eigentlich nur so ein gefühl hat als wenn einer einem feste  einen plastikstreifen auf die Finger klopft, kann ein modernes Auto einen wirklich umbringen! Da ist bis zu 50x mehr Energie auf den Zündkabeln!

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Nun ja, die Frage kann man, glaub ich, einfacher beantworten, wenn man sich einen blanken Leiter vorstellt, andem eine Spannung von 10000V anliegt und man 3 Meter entfernt steht. Nun nähert man sich dem blanken Leiter. Auf den ersten Metern in Richtung des Leiters gehend, wird noch nichts passieren, da zwischen Dir und dem Leiter noch genügend Luft ist. Luft ist nämlich auch ein Isolator. Aber irgendwann, wenn der Abstand zwischen dem Menschen und dem Leiter gering genug ist, schlägt ein Lichtbogen über. Das passiert, weil um einen Leiter, der an Spannung liegt, ein elektrisches Feld herrscht, welches sich nicht ausgleichen kann. Also positiv geladen. Nähert sich ein Mensch (neutral geladen) diesem Leiter, versucht sich das elektrische Feld auszugleichen. Da sich in der Luft auch Wassermolekyle befinden (Wasser = Leitend), nimmt der Lichtbogen den Weg über die Wassermolekyle zum Menschen.  Bei 10000V und Luft als Isolator sollte man also einen Abstand von 120mm zum Leiter haben. Um das zu berechnen gibt es Formeln, die ich leider auch nicht auswendig weiß. Für Elektriker gibt es Tabellen für versch. Isolatoren und Spannungen.

Das hängt natürlich auch von der Dicke der isolation ab. Aber nehmen wir mal an du hättest ein normales Schuko Kabel, würde eher der Draht im Kabel schmelzen als das die Isolation nicht mehr wirkt.

NeoExacun  17.04.2011, 19:59

Das Schmelzen der Leitungen hätte etwas mit der Stromstärke zu tun. Das Durchbrechen der Isolierung hingegen mit der Spannung.

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Yorgos  17.04.2011, 20:32

Aber nehmen wir mal an du hättest ein normales Schuko Kabel,

Was, bitteschön, ist ein normales Schuko Kabel......?

 

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Eichbaum1963  18.04.2011, 00:46

In Bezug zu DER Antwort fängt mein Nervenkostüm an zu schmelzen..., was aber die Kommentare dazu gerade noch verhindern konnten. ;)

 

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Wenn du durch ein dünnes Kabel sehr viel Strom schickst, dann wird es sehr heiß. Es kann so heiß werden, dass die Isolierung einfach verbrennt. Dann solltest du es auch nicht mehr anfassen.

 

Je höher die Spannung ist, desto besser muss die Isolierung sein. Wenn du an ein Kabel mit einer dünnen Isolierung 10.000V anlegst, dann "überspringt" der Strom die Isolierung und du bekommst trotzdem eine gewischt.

 

Bei wie viel Ampere oder Volt das jeweils der Fall ist, hängt davon ab wie dick das Kabel und die Isolierung sind und aus welchem Material sie sind.