Woran beim Meditieren denken?

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt etliche verschiedene Möglichkeiten der Meditation.
Das hängt mit unterschiedlichen Traditionen zusammen und kann einen als Anfänger schon gehörig verwirren.
EINE einfache Form der 'gegenstandslosen' Meditation (es gibt auch Meditationen, die sich auf 'Objekte' und 'Vorstellungen' beziehen) sieht beispielsweise in der japanischen ZEN-Meditation so aus:

Hilfsmittel, für das 'Leerwerden' des Geistes, ist die Achtsamkeit auf dein Einatmen. Du zählst (in Meditationshaltung sitzend) im Geiste bei jedem Einatmen und achtest dabei auf den leichten Luftstrom an der Nase. Du zählst das erste Einatmen ("1") und lässt den Atem wieder natürlich ausströmen. Du zählst das zweite Einatmen ("2") und so weiter ... bis zum 10. Einatmen ("10"). Dann fängst du wieder bei "1" an.  Usw., usw. ...
Wenn du dir nicht sicher bist, bei welcher Zahl du angelangt bist, fängst du einfach wieder bei "1" an. Wenn du versehentlich - aus mangelnder Konzentration -  weitergezählt hast ("12", "13"), dann fängst du auch wieder bei "1" an.

Wenn Gedanken auftauchen oder Gefühle (ob angenehm oder unangenehm), dann lässt du sie nach Möglichkeit 'vorbeiziehen' - und konzentrierst dich konsequent auf dein Atem-Zählen.

Versuch's mal und lass mich gelegentlich hier (mittels Kommentar) wissen, wie es dir damit erging, okay?  (:-))

HPFGH 
Fragesteller
 30.10.2017, 21:41

Danke, war schon mal sehr hilfreich, ich habs eben ausprobiert und die erste Erkenntnis war schonmal, wie weit und facettenreich der menschliche Geist eigentlich ist und wie wenig ich von diesem im Alltag wirklich mitbekomme!

Werde das die nächsten Tage mal auf die Weise machen und zusehen dass ich da ne Routine reinbekomme!

PS: hab mich bisher eh an dieser sogenannte ZEN-meditation orientiert :)

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Tamtamy  30.10.2017, 22:03
@HPFGH

Das war ja prompt! (:-))
Danke für deine Mitteilung!

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Das braucht auch viel Übung. Es ist selbstverständlich, dass Du das zu Beginn fast nicht kannst und das erst langsam besser wird.

Ich empfehle Dir für den Einstieg geführte Meditationen oder sogar Selbsthypnose-Texte. Dort wirst Du mit Worten (und den damit verbundenen Gedanken/Suggestionen) durch die Tiefenentspannung geleitet. So kannst Du mit der Zeit mehr und mehr ein Gefühl dafür entwickeln, wie sich das anfühlen kann und es ist, wenn man das Großhirn wirklich mal großteilig ausblendet.

Mach dazu auch vielleicht erstmal keine zu "anstrengenden" Texte, sondern einfach normale Meditationtexte, die auch nicht gleich eine Stunde lang sind.

Ich kann dazu beispielsweise sehr gut die Texte von Werner Eberwein empfehlen. Auf YouTube findet man leider zu über 95% nur sehr schlechtes Material. Das hier ist eine Probe von ihm, aber die CDs sind natürlich qualitativer:

https://www.werner-eberwein.de/Selbsthypnose-Uebung_fuer_Ruhe_und_Gelassenheit.mp3

Ansonsten musst Du eben mal auf YouTube stöbern (suche auch für Dich passende Stimmen aus, da hat jeder ganz unterschiedliche Vorlieben) oder Dir was kaufen.

Generell darfst Du auch Denken, die Fantasie ist manchmal sogar sehr hilfreich. Du sollst nur nichts kontrollieren, sondern das Großhirn eben ausblenden, nicht selbst die Gedanken steuern. Oft erreicht man so einen Zustand durch Konzentration auf etwas sehr einfaches (z.B. Atmung, Zählen etc..)

Viel Ruhe wünsche ich Dir,
Tailor

HPFGH 
Fragesteller
 30.10.2017, 21:30

verstehe super danke!

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Hallo,

Das kommt ganz auf die Art der Meditation an. Bei der stillen Meditation gilt es die Körperreaktionen, Gedanken wie Gefühle, kurz alle Anhaftung loszulassen. Das ist eher was für Profis.

Einsteigern empfehle ich ACEM-Meditation oder Vipassana. Bei ersterer konzentriert man sich auf einen Methodenlaut, eine Art leeres Mantra. Bei zweiter geht es um Achtsamkeit mit sich selbst.

Auch eine Methode ist es, den Atem zu beobachten ohne ihn zu beeinflussen.

Und wenn es um Tiefenentspannung geht kann ich Dir auch Autogenes Training empfehlen, eine rein westliche Meditationsform.

Liebe Grüße, Cagliostro 

Der Sinn ist ja eigentlich, dass du dir bewusst wirst.

Das machst du am besten in dem du dich auf deinen Atem konzentrierst, Gedanken wie Wolken die vergehen verpuffen lässt und dich immer wieder im geiste fragst, an was denke ich gerade? Das schafft eine gedankenleere.

Du kannst auch, was ich dir sehr empfehle die Wim Hof Methode anwenden.

Dabei atmest du eine Minute zurück tief ein, aber nicht alles aus, und wiederholst das, bis dein Kopf leicht wie Luft wird.

Dann hältst du den Atem an und hast für zwei Minuten absolute Denkpause, jedenfalls hat es mir geholfen :)

HPFGH 
Fragesteller
 30.10.2017, 22:33

auch super tipp!

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Für Anfänger weiß ich ein kleines sehr bekanntes Buch von Jack Kornfield. Es hat den Titel Meditation für Anfänger.

Reigel  31.10.2017, 18:34

Dazu gibt's auch youtube-Videos, z. B.
Beginner Meditation - Jack Kornfield - Part 1


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