Warum können Transfrauen keine echte Vagina bekommen?

8 Antworten

Organtransplantation ist bei weitem nicht so einfach. Und auch Körper selbst sind sehr viel komplexer als du es dir vorstellst

Schlichtweg weil es zu schwierig ist. Organtransplantationen sind immer heikel. Und ich denke das mit geschlechtsorganen zu machen wird noch um einiges heikler sein. Weil es denke ich eventuell problematischer ist diese auch dann wirklich zum laufen zu bringen.

Ich bin keine Ärztin, aber ich denke mir, dass es einen grossen Unterschied macht, ob man ein bereits vorhandenes Organ austauscht, oder ob man ein komplett neues, das da vorher nicht war, einsetzt. Wo willst du das denn „anschliessen“?

Lapidar ist das Hauptproblem die nicht vorhanden "Anschlüsse" für die ganzen Funktionen bei einem biologischen Mann. So eine Gebärmutter + Eileiter + Eierstöcke ist eine komplexe Sache, die mit vielen Hormonen "arbeitet" und viele Signale in den Körper schickt und empfängt. Die Transperson hat stark vereinfacht gesagt nicht die richtigen "Steckverbindungen" für den Anschluss einer Vagina+Gebärmutter+Eierstöcke.

Bei einer Spende kommt noch dazu, dass es genau wie bei allen anderen Organen zu Abstoßungsreaktionen des Körpers kommt, die nur mit sehr starken Medikamenten unterdrückt werden können, die viele Nebenwirkungen haben, allen voran eine starke Gefahr von Viren- und Bakterien-Erkrankungen, da das Immunsystem fast komplett abgeschaltet wird. Das nimmt man für eine neue Leber in Kauf, weil man ansonsten sterben würde.

Kurz: Eine Organtransplantation geht mit erheblichen Risiken einher. Der Nutzen wäre beim Transplantieren von Geschlechtsorganen jedoch sehr fragwürdig. Nutzen und Risiken stehen also in keinem vernünftigen Verhältnis.

Man kann inzwischen tatsächlich schon eine Gebärmutter transplantieren. Z.B. beim Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom. Die wird aber direkt nach der Schwangerschaft wieder entfernt. Als Spender fungiert meist die Mutter der Patientin.