Warum Gefühle für Frauen?
Hallo! Ich bin mir so unsicher über meine Sexuelle Identität. Ich denke irgendwie oft über Frauen nach. Wie es wäre mit Ihnen zu schlafen und einfach zusammen sein. Dabei habe ich mehr Erfahrung mit Männern gemacht. Irgendwie denke ich das ich vielleicht mit einer Frau glücklicher bin, und die mich vielleicht mehr Hetero macht. Ich weiß nicht. Ich würde gerne Wissen was ich bin. Das ist einfach so anstrengend. Vielleicht hat ja jemand Erfahrung. Und kann mir da weiterhelfen...
3 Antworten
Ich glaube schon, dass du einen Hang zu Männern hast und allen Falls bi bist.
Du hättest es niemals freiwillig geschafft, mit einem Mann ins Bett zu gehen,
wenn dem nicht so wäre!
Und.... versuch es halt mal mit Frauen!
Jahrhunderte waren Menschen nicht unsicher über ihre sexuelle Identität, sondern haben es aus ihren äußeren Merkmalen geschlossen. Die sexuellen Interessen haben erkannt, als sie sich verliebt haben.
Jetzt gilt es normal, dass man selbst über sein Geschlecht entscheidet.
Natürlich ist man dann verunsichert. Man kennt sich ja kaum selbst und dann soll man unabhängig von äußeren Merkmalen entscheiden, welchen Geschlecht man zugehört.
Ich fühle mich als Mann. Ich hab mich halt noch nie in eine Frau verliebt. Vielleicht hab ich diese Frau einfach noch nie getroffen? Es ist alles so kompliziert
Ihre Antwort hilft leider auch nicht weiter, da Klarheit zu schaffen.
Sie schreiben zwar von sexueller Identität, aber Sie beziehen sich auf das Geschlecht.
Eventuell sind ihnen die Unterschiede da nicht bewusst. Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Wenn Sie Interesse haben, etwas über die Unterschiede zwischen sexueller Orientierung, sexueller Identität, Geschlecht, Geschlechterrolle oder Transgeschlechtlichkeit zu erfahren, kann ich Ihnen gerne weiterhelfen.
Keiner ist gezwungen sich damit auseinander zu setzen, es ist ja schließlich ein sehr spezielles Thema. Aber wenn man sich nicht dafür interessiert, sollte man vielleicht auch überdenken ob es sinnvoll ist, auf Fragen zu diesen Themen zu antworten.
Wenn Sie mir Quellen zu den Unterschieden zwischen sexueller Orientierung, sexueller Identität, Geschlecht, Geschlechterrolle oder Transgeschlechtlichkeit nennen könnten, wäre ich Ihnen durchaus dankbar.
Wenn die nicht über Link zu erreichen sind, wäre ich besonders dankbar, wenn Sie mir hier Ihre eigene Sicht darauf erläutern könnten.
Das kann ich gerne beides machen. Links in meiner Zusammenfassung.
- Sexuelle Orientierung bezieht sich auf die emotionalen, romantischen und sexuellen Anziehungskräfte, die eine Person gegenüber anderen Menschen empfindet. Beispiele für Sexualorientierungen sind heterosexuell, homosexuell, bisexuell und asexual.
- Sexuelle Identität bezieht sich auf die Art und Weise, wie eine Person sich selbst in Bezug auf ihre Sexualität identifiziert. Es ist ein subjektives Konzept, das die Perspektive und Erfahrung einer Person reflektiert. Dazu fällt mir als Beispiel nur ein, das sich jemand, der Bisexuell ist, sich dennoch als Homo- oder Heterosexuell identifiziert. Eben je nach dem, welche Erfahrungen er in der Gesellschaft gemacht hat.
- Geschlecht bezieht sich auf die biologischen Merkmale, die eine Person als männlich oder weiblich klassifizieren, einschließlich Chromosomen, Geschlechtsorgane und Hormone. Hier ist aber zu beachten, dass es neben der normalen Kombination von Chromosomen XX=Frau und YX=Mann auch seltene Sonderfälle geben kann. Z.B. XX-Mann, XY-Frau. Es gibt darüber hinaus wohl auch noch Fälle mit drei Chromosomenpaaren, aber damit habe ich mich noch nicht genug auseinander gesetzt.
- Geschlechterrolle bezieht sich auf die sozialen Erwartungen und Verhaltensnormen, die mit dem Geschlecht einer Person verbunden sind. Diese Normen können sich von Kultur zu Kultur und von Gesellschaft zu Gesellschaft unterscheiden.
- Transgeschlechtlichkeit bezieht sich auf die Tatsache, dass eine Person sich nicht mit dem Geschlecht identifiziert, das ihr bei der Geburt zugewiesen wurde. Es geht darum, dass die Geschlechtsidentität einer Person nicht mit ihrem biologischen äußeren Geschlechtmerkmal übereinstimmt, wie es z.B. bei den oben schon genannten XX-Männer und XY-Frauen der Fall sein könnte. Ich weiß aber nicht, ob Transpersonen bereits diesbezüglich getestet wurden.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Konzepte miteinander verknüpft sind und dass jeder Mensch eine einzigartige Kombination dieser Konzepte hat. Außerdem ist es wichtig zu betonen, dass jeder Mensch das Recht hat, ihre eigene Sexualität und Geschlechtsidentität zu definieren und zu expressieren.
In Ihrem Text formulieren Sie, dass die angegebenen "Konzepte miteinander verknüpft sind und dass jeder Mensch eine einzigartige Kombination dieser Konzepte hat. Außerdem ist es wichtig zu betonen, dass jeder Mensch das Recht hat, ihre eigene Sexualität und Geschlechtsidentität zu definieren und zu expressieren." Ich habe geschrieben, "dann soll man unabhängig von äußeren Merkmalen entscheiden, welchen [muss heißen: welchem] Geschlecht man zugehört."
Sie schreiben, "dass jeder Mensch eine einzigartige Kombination dieser Konzepte hat". Wenn das gilt, hat er keine Entscheidungsfreiheit mehr.
Wenn etwas festgelegt ist, man aber darüber entscheiden soll, ist das verständlicherweise verunsichernd. Das habe ich gemeint. Ich dachte, ich hätte das auch verständlich ausgedrückt.
Ihre Ausführungen haben mich freilich darüber verunsichert, was Sie meinen.
Für mich persönlich hatte ich lange den Eindruck, ich sei männlich mit einer gewissen Sympathie für Teile der weiblichen Geschlechtsrolle. Angesichts des jetzt angebotenen einzigartigen Konzepts muss ich feststellen, dass ich offenbar noch längst nicht weiß, wer ich bin, und dass ich das auch in diesem Sinne gar nicht für relevant halte.
Entschuldigen Sie, aber der Einwand bezüglich der Entscheidungsfreiheit macht keinen Sinn.
Das jeder Mensch eine einzigartige Kombination dieser Konzepte hat, bedeutet nicht, dass er sich das frei ausgewählt hat. Es hat nichts mit Entscheidungsfreiheit zu tun.
Die sexuelle Orientierung hat man von Geburt an, welche das ist entdecken die meisten Menschen während der Pubertät, allerdings immer in Abhängigkeit ihrer Umwelt, die Gesellschaft.
Die sexuelle Identität ist ebenfalls etwas, dass sich durch die Erfahrungen eines Menschen bilden.
Das Geschlecht sucht man sich ebenfalls nicht aus, man hat es von Geburt an. Dabei ist aber zu bedenken, das sich das Geschlecht nicht ausschließlich auf die äußerden Geschlechtmerkmale beschränkt.
Auch Geschlechterrollen sucht man sich nicht aus, sondern lernt es ebenfalls von der Gesellschaft in der man lebt.
Und Transgeschlechtlichkeit sucht man sich auch nicht aus.
Unsere Persönlichkeit setzt sich aus unseren biologischen Anlagen und unseren Erfahrungen zusammen. Das sind deutlich mehr Faktoren als die bisher genannten. Es kommt darauf an, wie man erzogen wird, es kommt darauf an was und wie man es lernt, es kommt darauf an wie andere auf einen Reagieren. So entstehen natürlich lauter individuelle Personen. Das ist mit Einzigartig gemeint.
Wer Sie sind, wissen sie immer am besten. Natürlich kann es sein, dass man manches nicht so klar wahrnimmt. Genau das ist es was man bei einer Psychoterapie tut, man lernt sich selbst kennen, mit Hilfe eines Therapeuten lernt man auf seine Gefühle und sein Wissen zu hören. So wird versucht, bei Leuten mit einem Leidensdruck, herauszufinden, woher dieser kommt und wie man ihn lösen kann. Bei Traumata z.B.
Du verweist darauf, dass diese Einzigartigkeit erst im Laufe des Lebens entsteht. Und das bedeutet, dass sie sich wandelt und insofern nicht mit sich selbst identisch ist. Nach deiner Darstellung kann man sich nicht entscheiden, wer man ist, sondern man wird. Das ist ein Hegelsches Konzept.
Sie schreiben: "Außerdem ist es wichtig zu betonen, dass jeder Mensch das Recht hat, ihre eigene Sexualität und Geschlechtsidentität zu definieren und zu expressieren." Was nützt das Recht, wenn er es nicht kann, weil es sich ständig wandelt?
Wie könnte man das ganze Leben lang identisch sein. Natürlich ändert man sich mit seinen Erfahrungen. Man greift einmal ins Feuer und verbrennt sich, man macht eine Erfahrung. Man wird sich das nächste mal wahrscheinlich nicht dafür entscheiden wieder ins Feuer zu greifen.
Wie funktioniert Entscheidung? Ist Entscheidung nicht immer Abhängig von dem was man weiß?
Und warum sollte nicht jeder Mensch das Recht haben sich selbst zu definieren? Und warum sollte man im Laufe des Leben seine definition nicht ändern können?
Wenn ein Mann heute auf Männer steht und sich als schwul definiert, und morgen steht er auf Frauen und definiert sich als hetero, warum sollte man ihm das verwehren. Es sind seine Gefühle. Das andere ihn als Bi definieren, weil sie sich den Wandel dann eher erklären können, steht ihnen ja auch frei. Wenn man sich solche Label unbedingt geben will, warum nicht. Man muss dann vielleicht etwas mehr erklären, aber dass kann doch jeder für sich entscheiden.
Warum sollte man sich weniger definieren können, nur weil sich etwas ändert. Dann ändert sich die Definition halt mit, was macht das. Einheitliche Definitionen sind doch nur wichtig, wenn man sich auf etwas einigen muss. Wenn es soweit kommt, kann man sich darüber gedanken machen. Vorher ist es doch irrelevant.
Selbst wenn sich jemand als Staubsauger definiert, soll er doch, spätestens, wenn ich versuchen will mit ihm meine Wohnung sauber zu machen, werden wir uns auf eine Definition von Staubsauger einigen.
Noch ein Beispiel. Jeder hat doch das Recht, das zu arbeiten, was er will. Wenn er sich wandelt, weil er etwas dazu lernt und sich ihm neue Möglichkeiten eröffnen, oder auf der Gegenseite, weil er vielleicht durch irgend einen Umstand nicht mehr in der Lage ist die gewünschte Arbeit auszuführen, hat er doch trotzdem das Recht das zu arbeiten was er möchte. Und mit dem Wandel wird sich auch das was er möchte ändern.
Es ist doch selbstverständlich, dass er auch nur das arbeiten kann, was er eben kann. Das ist doch immer und mit allem so. Warum sollte das Recht nicht nützlich sein?
Ich erinnere an den Wunsch der Fragesteller*in: " Ich würde gerne Wissen was ich bin. Das ist einfach so anstrengend. Vielleicht hat ja jemand Erfahrung. Und kann mir da weiterhelfen." Hilft das weiter, dass sie/er das Recht hat, sich zu definieren?
Zu erläutern, dass sie/er eine einzigartige Kombination verschiedener Identitäten ist, die sich fortlaufend ändern, verunsichert nur. Ich versuche zu helfen, ohne deswegen etwas vorzutäuschen, was nicht ist.
Woher wissen Sie denn, was ist und was nicht ist? Können Sie in einen anderen Menschen hinein schauen, können sie seine Gefühle fühlen? Ich denke nicht. Selbst sehr empatische Menschen können sich nur im Rahmen ihrer eigenen Erfahrungen in einen anderen Menschen hinein versetzen.
Warum sollte man dem Fragesteller denn das Gefühl vermitteln, dass diese Label wichtig sind? Warum ihn anlügen, und ihm vormachen, die Möglichkeiten seien begrenzt? Um ihn ruhig zu stellen? Er soll doch besser lernen auf sich selbst zu hören, seine Wünsche und Bedürfnisse zu ergründen und danach zu leben, anstatt sich einschränken zu lassen.
Jahrhunderte waren Menschen nicht unsicher über ihre sexuelle Identität, sondern haben es aus ihren äußeren Merkmalen geschlossen. Die sexuellen Interessen haben erkannt, als sie sich verliebt haben.
Und haben sich dann aber für das entschieden, was ihnen möglich war und nicht für das was sie wollten. Wenn sich ein Mann vor 100 Jahren in einen Mann verliebt hat, konnte er diesem Interesse eben nicht einfach nachgehen, weil er dann von der Gesellschaft geächtet wurde, so wie es heute eben auch noch ist, in Ländern in denen nicht so viel Freiheit herscht wie bei uns.
Jetzt gilt es normal, dass man selbst über sein Geschlecht entscheidet.
Das ist eben ein Trugschluss. Es geht nicht um die Entscheidung über sein Geschlecht. Die aller wenigsten Leute haben da Probleme mit. Es sei denn sie fühlen etwas anderes, als das was man ihnen einredet. Z.B. einem Transmann, er sei eine Frau, weil er äußerlich weibliche Geschlechtsmerkmale hat, aber er sich nicht so fühlt, was eben daran liegen kann, dass sein Hormonhaushalt oder andere körperliche Eigenschaften, die eben nicht einfach äußerlich zu erkennen sind, nicht zu einer Frau passen.
Das muss er aber nun mal selbst herausfinden und es ist sicher nicht hilfreich, wenn man ihm einredet er müsse eine Frau sein weil er doch Brüste habe und eine Vagina, die Hormone ihn aber anders fühlen lassen, weil sie eben nicht zu einer Frau passen.
Natürlich ist man dann verunsichert. Man kennt sich ja kaum selbst und dann soll man unabhängig von äußeren Merkmalen entscheiden, welchen Geschlecht man zugehört.
Man soll eben gar nichts entscheiden, man soll unabhägig von äußeren Einflüssen selbst erkennen, wie man fühlt und was man braucht. Da geht es doch nicht um Entscheidung, sondern um Erkenntnis.
Die Leute werden doch dadurch verwirrt, weil sie lernen, sie müssen so uns so sein, aber das nicht zu ihrer Gefühlswelt passt.
Hey, du musst nicht wissen, was du bist. Du kannst auch erstmal unlabeled sein. Sonst guck doch mal, ob du mal eine Frau datest und dann siehst du ja, ob du vielleicht nicht nur auf Männer, oder sogar gar nicht auf Männer stehst.
Ja aber irgendwie setz mich das so unter Druck. Und ich würde gerne sagen Ja ich bin schwul oder eben Hetero
Vielleicht erstmal bisexuell? Dann kannst du dich für beides interessieren und vielleicht merkst du ja mit der Zeit, dass dich das eine Geschlecht doch nicht anzieht.
Ich bin schon sehr lange Bi und hab mich auch so geoutet. Aber hab mich noch nie in einen Frau verliebt. Oder hab ich nie die richtige getroffen? Es ist kompliziert
Ja, es ist kompliziert. Wenn du aber sexuell angezogen wirst von Frauen und dir auch was mit einer Frau vorstellen kannst spricht es dafür, dass du vielleicht wirklich noch nicht "die richtige" getroffen hast.
Ich hab mich bisher nur in Männer verliebt:) Aber vielleicht treff ich mal eine besondere Frau. Danke
Danke. Ja Sex mit einer Frau wäre kein Problem. Aber ich hab noch nie Romantische Gefühle entwickelt. Ich hab mich nie verliebt...Ich glaube ich neige doch mehr zu Männern