Verändert sich das Gefühl an der Eichel wenn man beschnitten ist?
Ich überlege es machen zu lassen
10 Antworten
Objektiv ja, denn eine Vorhaut zu haben ist der natürliche Zustand mit allen erogenen Zonen, die das männliche Geschlechtsteil hat. Fehlen erogene Zonen (Vorhaut und Vorhautbändchen) und ist eine wesentliche, die Eichel, nicht mehr geschützt, kann man sich objektiv, denke ich, sehr gut ausmalen, was das für die Sensibilität beim Sex bedeutet.
Und objektive information dazu gibt‘s zum Beispiel bei Wikipedia. Im besonderen der Absatz "Auswirkungen auf die Sexualität":
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zirkumzision
Dringend lesen, bevor eine Entscheidung getroffen wird, denn ab ist ab!
Hallo Noah, ich bin mit 3jährig beschnitten worden, kenne also nichts anderes. Bin inzwischen 70 und mein Penis ist immer noch sehr empfindlich. Beim GV oder auch bei SB komme ich sehr schnell. Ich selber finde keine Nachteile, aber ich mag Penisse mit Vorhaut, einfach um damit zu Spielen, weil sie mir fehlt kompensiere ich das etwas. Es stimmt, es ist hygienischer als mit Vorhaut, ich habe meist Freunde, die sich vorher geduscht haben, bevor sie mich ran lassen.
Kannst mich auch privat fragen:-) Grüsse aus der Schweiz.
Ich kann nur bestätigen, was hier schon geschrieben wurde: Die Eichel wird weniger berührungsempfindlich, weil sie ja ständig frei liegt. Auch ändert sich etwas das Aussehen, weil die Eichel nicht mehr unter der Vorhaut feucht gehalten wird.
Dafür verschwindet aber auch der oftmals als unangenehm wahrgenommene Geruch. Bei mir hat sich der Geruch trotz zweimaligem Duschen am Tag gebildet, sobald die Vorhaut doch mal über die Eichel rutschte. (Ich hatte sie bis zu meiner Beschneidung meistens zurückgezogen getragen.)
Teste es einfach aus, indem du deine Vorhaut zurückziehst und / oder tapst. Es gibt auch eine sogenannte Löffeltrickmethode um die Vorhaut (testweise) zu falten. Zum testen gut, auf Dauer aber eher unpraktisch.
Hallo
Verändert sich das Gefühl an der Eichel wenn man beschnitten ist?
Ich überlege es machen zu lassenEine Beschneidung hat keine Vorteile, aber viele Nachteile und Risiken.
Es existiert eine Ausnahme, wenn sie medizisch notwendig ist. Das ist sehr selten.
Prospektive Studien, die auch späte Komplikationen berücksichtigen und Knaben auch einen längeren Zeitraum nach ihrer Zirkumzision (Beschneidung) untersuchten, nennen Komplikationsraten von 14% bis zu 69%.
Lass Dir von niemandem so einen gefährlichen Unsinn einreden.
Eine Beschneidung ist das letzte Mittel, aber nur selten nötig.
Eine Bescheidung (Zirkumzision) stellt auch für einen Mann einen bedeutenden Eingriff dar, der erstens nicht ohne Risiko ist und 2. immer gravierende Folgen verursacht. Die männliche Vorhaut ist nicht nur ein unnötiges Anhängsel, sondern es ist die sensibelste Stelle des männlichen Körpers. Das sollte niemand ohne zwingenden Grund entfernen lassen. Wenn Dir hier Personen erzählen, es wäre alles super und ohne wäre besser als mit, dann sind das oft verzweifelte Versuche, im Nachhinein eine eigene Beschneidung zu rechtfertigen oder Ausdruck von abstrusen, sexuellen Fetischen.
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Komplikationen der ZirkumzisionDie Zirkumzision, die operative Entfernung der männlichen Vorhaut, stellt die am häufigsten durchgeführten Operationen, an männlichen Kindern in Deutschland dar. Laut den Ergebnissen des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS), das in den Jahren 2003 bis 2007 durchgeführt wurde, waren in Deutschland circa 9,9% der männlichen Jugendlichen ohne Migrationshintergrund beschnitten.
1. Komplikationsrate
1.1. Häufigkeit der Komplikationen während oder kurze Zeit nach der Operation
Die exakte Komplikationsrate der Zirkumzision ist unbekannt. In prospektiven Studien wurden Raten für kurzfristige Komplikationen von 4% bis zu 55% festgestellt. Das spiegelt die verschiedenen und variierenden Diagnosekriterien wieder, die angewandt wurden. Williams und Kapilla in ihrem häufig zitierten Standardwerk über die Komplikationen der Zirkumzision nennen als "realistischen Wert" eine Komplikationsrate von 2 bis 10%.
In diesem Wert sind jedoch Langzeit-Komplikationen, die sich erst im späteren Leben im Rahmen der körperlichen Entwicklung zeigen, nicht mitenthalten.
1.2. Häufigkeit der Komplikationen unter Berücksichtigung von Komplikationen im späteren Leben
Werden späte Komplikationen der Zirkumzision, die sich erst Jahre nach der Operation manifestieren können, mitberücksichtigt, ist die Komplikationsrate signifikant höher. Prospektive Studien, die auch späte Komplikationen berücksichtigen und Knaben auch einen längeren Zeitraum nach ihrer Zirkumzision untersuchten, nennen Komplikationsraten von 14% bis zu 69%.
2. Komplikationen
2.1. Blutungen
Eine Komplikation, die Folge eines jeden chirurgischen Eingriffs sein kann, sind Blutungen. Blutungen sind eine häufige Komplikation infolge Zirkumzisionen.
Die schlimmsten Fälle von Blutungen (die zu Bluttransfusionen oder zum Tod führen) während oder nach der Zirkumzision, treten zumeist bei Jungen auf, die an einer zugrundeliegenden hämorrhagischen Diathese leiden. Deshalb ist es entscheidend, spezifisch nach Blutungsstörungen in der Familiengeschichte zu fragen, bevor der Eingriff in Erwägung gezogen wird.
2.2. Infektionen
Infektionen können, wie nach jedem chirurgischen Eingriff, nach der Zirkumzision auftreten. Für Infektionen infolge der Zirkumzision werden in der Literatur Häufigkeiten von 8,5% angegeben.
Da Neugeborene relativ immunschwach sind, können Infektionen in dieser Altersgruppe zu schwerwiegenden Problemen führen. Obwohl sie selten auftreten, wurden auch schwerwiegende Infektionen als Folge von Beschneidungen dokumentiert, einschließlich Fälle von nekrotisierender Fasziitis, staphylogenem Lyell-Syndrom, Gangrän und Meningitis (Hirnhautentzündung). Einige dieser Infektionen führten zu schwerwiegenden permanenten Schäden oder Todesfällen.
2.3. Übermäßige Gewebsentfernung
Die übermäßige Entfernung von Penishhaut ist eine mögliche Komplikation der der Zirkumzision. Die Mehrheit der Fälle übermäßiger Hautentfernung kann konservativ behandelt werden, je nach Schweregrad der Komplikation und Alter des Patienten kann jedoch zur Therapie eine Hauttransplantation notwendig werden.
2.4. Inklusionszysten
Eine Zyste ist ein abnormal abgeschlossener Gewebehohlraum, der Flüssigkeiten oder auch festes Material enthält. Gelegentlich können entlang der Vorhautrestes am zirkulären Schnittbereich Zysten bilden.
Zysten entstehen vermutlich durch Einlagerung von Epidermis oder Smegma in der Zirkumzisionswunde. Einiger dieser Zysten können beträchtliche Ausmaße annehmen. Selbst kleine Zysten können sich entzünden und so zu einer wesentlichen Krankheitsursache werden.
2.5. Meatitis
Die Meatitis, die Entzündung der Harnröhrenöffnung (Meatus urethrae), ist eine häufige Begleiterscheinung der Beschneidung, die ebenfalls als Komplikation gesehen werden kann. Für die Meatitis werden in der Literatur Häufigkeiten zwischen 8 und 31 Prozent angegeben. Das Risiko für eine Meatitis und ist dann besonders hoch, wenn das Kind zum Zeitpunkt der Beschneidung noch Windeln trägt.
2.6. Meatusstenose
Als Meatusstenose wird die Verengung der Harnröhrenöffnung bezeichnet.
Meatusstenosen sind in der Regel eine direkte Konsequenz der Beschneidung und werden bei nichtbeschnittenen Jungen und Männern nur sehr selten beobachtet.
Eine Meatusstenose bei Kindern entsteht häufig durch die Reizung der Harnröhrenöffnung durch Ammoniak, der sich in feuchten, durchnässten Windeln bilden kann. Solch eine Reizung ist bei nichtbeschnittenen Jungen unwahrscheinlich, weil die Eichel durch die Vorhaut vor solch reizenden Stoffen geschützt ist.
Die bislang einzige Studie, bei der ausschließlich die Häufigkeit von Meatusstenosen infolge der Zirkumzision untersucht wurde, stellte eine Meatusstenose-Häufigkeit von 7,3% fest.
Zur Therapie der Meatusstenose ist ein weiterer operativer Eingriff nötig. Häufig ist eine Schlitzung der Harnröhrenöffnung, eine sogenannte Meatotonie ausreichend.
Im Falle von hochgradigen Verengungen kann jedoch eine operative Rekonstruktion der Harnröhrenöffnung, die sogenannte Meatusplastik, notwendig sein.
2.7. Harnverhaltung
Harnverhaltung (Unfähigkeit zur Blasenentleerung) ist eine weitere Komplikation der Zirkumzision. Eine Harnverhaltung infolge einer Zirkumzision wird meist durch einen zu engen Verband verursacht und lässt sich einfach durch die Entfernung des Verbandes behandeln.
Wird eine Bonozintinktur als Teil des Verbandes verwendet, kann diese die Harnröhrenöffnung blockieren und so eine Harnverhaltung verursachen.
2.8. Phimose
Der Zustand einer nichtzurückziehbaren Vorhaut ist bei Kindern tatsächlich vollkommen normal, da bei der Geburt die Vorhaut mit der Eichel fest verklebt ist und sich erst im Verlauf des weiteren Lebens in einem individuell unterschiedlichen Zeitraum von der Eichel ablöst, ein Vorgang, der bei manchen Jungen bis zum Abschluss der Pubertät andauern kann. Dennoch werden häufig Zirkumzision durchgeführt um diesen Zustand zu "korrigieren". Ironischerweise kann die Zirkumzision sogar selbst eine Phimose verursachen, wenn der Vorhautrest sich mit dem Schaft wiederverklebt.
Wenn ungenügend äußere Haut und ungenügend innere Vorhaut entfernt wurde, und wenn darüber hinaus die neue Öffnung der Restvorhaut fibrotisch wird, kann eine erworbene pathologische Phimose entstehen, die in diesem Fall auch als Postzirkumzisionpshimose bezeichnet wird. Diese Komplikation kann ihrerseits eine Harnröhrenobstruktion bedingen.
Für die beschneidungsbedingte Phimose werden in der Literatur eine Häufigkeit von 2,9% angegeben. Diese Rate von 2,9% liegt über der natürlichen Prävalenz (Häufigkeit) einer behandlungsbedürftigen pathologischen Phimose in der männlichen Bevölkerung. Nur 1,5 % der dänischen Jungen bedurften bis zu ihrem 15. Geburtstag - wegen irgendeines Vorhautproblem, vor der Entwicklung und Verbreitung konservativer Behandlungsmethoden, einer Zirkumzision.
2.9. Hautbrücken und Verwachsungen
Die Bildung von Verwachsungen, unter anderen in Form von Hautbrücken zwischen Penisschaft und Eiche, ist eine häufige Komplikation der Zirkumzision.
Vorhautverwachsungen entstehen häufig als Resultat unzureichende Lösungen dieser natürlichen Verklebung zwischen Penis und Eichel vor der Zirkumzision: Bei der Geburt ist es normal, dass Eichel und Vorhaut miteinander fest verklebt sind –die Ablösung dieser Verklebung ist ein Entwicklungsprozess, der bis weit in die Pubertät hinein andauern kann. (Bei manchen Jungen ist dieser Prozess nicht vor der Geschlechtsreife abgeschlossen.) Während der Zirkumzision von kleinen Jungen ist es daher notwendig, diese Verklebung zwischen Eichel und Vorhaut gewaltsam auseinanderzureißen, damit die Vorhaut komplett entfernt werden kann. Werden diese natürlichen Verklebungen nicht vollständig entfernt, kann während der Heilung der Vorhautrest sich erneut mit der Eichel verkleben und feste Verklebungen können entstehen.
Eine besondere Form beschneidungsbedingter Verwachsungen sind Hautbrücken. Hautbrücken sind Hautbereiche, die sich vom Rand der Restvorhaut bis auf die Eichel erstrecken und einen Hohlraum umschließen. Diese entstehen dadurch, dass während der Heilung die zirkumferentielle Schnittwunde der Restvorhaut sich mit einer Stelle auf der Eichel verklebt.
Solche Verwachsungen und Hautbrücken können nicht nur als unästhetisch empfunden werden, sondern können auch gesundheitliche Probleme verursachen. Wenn Verwachsungen Hohlräume umschließen, können sich darin leicht Smegma oder Bakterien ansammeln, was Infektionen begünstigt. Außerdem können Verwachsungen, wenn es sich dabei um eine Hautbrücken handelt, beim erigierten Penis wie eine Spannleine wirken, die Schmerzen, eine Krümmung des Penis oder beides zusammen verursachen können.
2.10. Hypospadie und Epispadie
Sowohl Hypospadien als auch Epispadien –normalerweise angeborene Fehlbildungen– können durch Zirkumzisionen versursacht werden. Diese Komplikationen treten auf, wenn bei der Beschneidung versehentlich die Harnröhre aufgeschlitzt wird.
2.11. Harnröhrenfisteln
Als Komplikation der Zirkumzision können sich eine oder mehrere neue Harnröhrenöffnungen, sogenannte Fisteln, bilden.
Harnröhrenfisteln entstehen, wenn die Harnröhre verletzt wird. Das Risiko hierfür ist erhöht, wenn auf der ventralen Oberfläche der Eichel oder des Penisschaftes genäht wird, da die Harnröhre in diesem Bereich sehr nah an der Haut liegt. Die Behandlung muss individuell je nach Art dieser Komplikation durch einen urologischen Spezialisten erfolgen.
2.12. Amputation der Eichel
Amputationen der Eichel sind eine seltene, aber verheerende Komplikation der Zirkumzision. Diese werden häufig in Zusammenhang mit der unsachgemäßen Verwendung der sogenannten Mogen-Klemme dokumentiert.
Wenn diese Komplikation schnell genug erkannt wird, und das amputierte Stück (in einem Saline getränkten Schwamm) und der Patient sofort zu einem Kinderurologen gebracht werden, kann eine erfolgreiches Wiederannähen der Eichel möglich sein.
2.13. Nekrose
Die Nekrose (Gewebstod) und das Abfaulen der Eichel oder sogar des gesamten Penis wurden als Folge der Zirkumzision dokumentiert. Nekrose kann die Folge von Infektionen oder der unsachgemäßen Verwendung von Elektraukautern zur Blutungsstillung sein.
Im schlimmsten Falle kann es zum vollständigen Verlust des Penis kommen.
Gearhart und Rock beschrieben vier solcher Fälle, bei denen der Penis durch Elektrokauter-Unfälle so schwer geschädigt wurde, dass eine plastische Rekonstruktion des Penis als unmöglich befunden wurde und die betroffenen Kinder einer Geschlechtsumwandlung einschließlich einer Kastration unterzogen wurden.
2.14. Lymphödeme
Lymphödeme können infolge der Zirkumzision auftreten, vor allem wenn es zur Wunddehiszenz (der Auftrennung der Wunde) kommt oder die Wunde infiziert wird.
Die Behandlung dieser Komplikation ist individuell verschieden, jedoch kann eine Hauttransplantation zur Behandlung notwendig sein.
2.15. Komplikationen der Plastibell
Bei Zirkumzisionen mit einer Plastibell-Vorrichtung besteht die Gefahr, dass das Ring-Element der Plastibell-Vorrichtung proximal verrutscht, was gravierende körperliche Schäden einschließlich einer Kerbe im Penisschaft und der Nekrose der Eichel verursachen kann. Eine weitere mögliche Folge eines verrutschten Plastibell-Rings ist die Blockierung des Harnröhrenöffnung, die ihrerseits zu schweren körperlichen Schäden bis hin zum Tod führen kann.
Zur Vermeidung solcher Komplikationen, sollte der Plastikring, wenn er nach ein paar Tagen nicht von selbst abgefallen ist, entfernt werden. Aufgrund des Fremdkörpers, der einige Tage auf der Beschneidungswunde verbleibt, ist bei Zirkumzisionen nach der Plastibell-Methode das Risiko für Infektionen erhöht.
2.16. Schmerzen beim Wasserlassen
Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie) oder Schwierigkeiten werden nach Zirkumzisionen sehr häufig beobachtet. Rund 60% aller beschnittenen Jungen leiden nach dem Eingriff an Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Aufgrund dieser hohen Inzidenz wird diese Folge der Zirkumzision nicht als Komplikation der Zirkumzision aufgefasst.
2.17. Tod
Tod kann entweder die Folge von Blutungen oder Infektionen sein. Es gibt kein Zentralregister beschneidungsbedingter Todesfälle, weshalb die Todeshäufigkeit infolge der Beschneidung umstritten ist. Williams & Kapila (1993) bezeichnen Todesfälle als "selten." Beschneidungsbedingte Todesfälle können der Blutung oder der Infektion zugeschrieben werden anstelle der zugrunde liegenden Beschneidung.
Konservativen Schätzungen zufolge sterben in den USA jedes Jahr mehr als 100 Jungen an den Folgen von Beschneidungen.
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Nachfolgend Ergänzungen, aufgrund fehlender Zeichen...
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Alles Gute Dir... und bleib gesund
Gruß, RayAnderson 😉
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3.5. Anästhetische Komplikationen
Auch die Anästhesie oder deren Fehlen kann zu Komplikationen führen. Wenn lokale Narkosemittel in den Corpus cavernosum penis (Penisschwellkörper) injiziert werden, können sie Gewebe verletzen und zur Impotenz führen. Darüber hinaus kann es zu spezifischen Unverträglichkeitsreaktionen und Überdosierungen kommen. Narkoselösungen, die Epinephrin enthalten, können systemische Vergiftungen verursachen.
Die Beschneidung neugeborener Jungen ohne oder mit nur unzureichender Betäubung führt zu verringerten Po2-werten (Blutsauerstoffwerten), erhöhten Pulsraten und einem erhöhten Kortisol-spiegel -- allesamt Indikatoren für extreme Schmerzen. Noch mindestens 6 Monate nach dem Eingriff können stärker als gewöhnlich Verhaltensauffälligkeiten beobachtet werden, z. B. wenn diese eine Injektion verabreicht bekommen. Beschnittene Knaben weisen eine geringere Schmerzhemmschwelle auf als Mädchen oder intakte (nichtbeschnittene) Jungen auf.
4. Psychologische Komplikationen und Folgen
4.1. Allgemein
Die Beschneidung birgt ein Risiko für bewusste oder unbewusste Operationstraumata und damit verbundene dauerhafte psychische Schäden.
Generell haben chirurgische Eingriffe eine traumatische Wirkung auf Kinder. Dies gilt besonders für Eingriffe an psychisch hoch besetzten Körperteilen wie dem Penis. Seitens Psychiater und Psychologen bestehen zunehmende Bedenken hinsichtlich der Beschneidung von Kindern und deren psychischen Negativfolgen.
Untersuchungen über die psychischen Folgen der Beschneidung im Kindealter sind zwar rar, doch die wenigen Studien, die durchgeführt wurden, kamen alle einheitlich zu dem Ergebnis, dass dieser Eingriff eine schädigende Wirkung auf die Psyche und psychische Gesundheit des Kindes hat.
4.2. Posttraumatische Belastungsstörung und Zirkumzision von Kindern
Bereits 1945 stellte der Psychiater Daniel Levy in seiner Studie über die psychischen Auswirkungen von Operation bei Kindern fest, dass viele Kinder infolge operativer Eingriffe einschließlich Beschneidungen an Kampfneurose litten – heute als Posttraumatische Belastungsstörung bezeichnet. Er stellte ferner fest, dass gerade Operationen am Penis ein besonders hohes Risiko für psychische Traumata bargen.
Die Vermutung, dass ein Zusammenhang zwischen Beschneidung und dem Auftreten einer PTBS besteht, wird von Boyle et al. (2002) in ihrer Studie bestätigt. In der besagten Studie wurden 1577 philippinische Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren vor und nach einer Beschneidung (die entweder mit oder ohne Lokalanästhetikum durchgeführt wurde) beobachtet. Vor dem Eingriff wurde sichergestellt, dass nur Jungen in die Studie aufgenommen wurden, die keine PTBS (nach DSM-IV) aufwiesen. Nach dem Eingriff wurde bei 50 %, der medizinisch (mit Betäubung) und 69 % der rituell (ohne Betäubung) beschnittenen Jungen eine PTBS nach DSM-IV Kriterien festgestellt.
Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) stellt eine der schwersten psychischen Erkrankungen überhaupt dar und kennzeichnet sich vor allem durch ein wiederkehrendes Durchleben des Traumas, die Abkapselung und den Verlust des Bezugs zur Umwelt sowie möglicherweise starke Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, Gedächtnisverlust oder Symptome, die das Erlebte symbolisieren oder die traumatische Handlung ähneln.
In einer Studie von Gemmell and Boyle's (2001) stellten die Autoren fest, dass sich die Zirkumzision auf vielfältige Weise negativ auf die Psyche auswirkt. Sie fanden heraus, dass im Vergleich mit genital intakten Männern, zirkumzidierte Männer häufiger unglücklich mit ihrem Zustand waren, und starke Wut und Traurigkeit empfanden und sich "unvollständig", "betrogen", "frustriert", "abnorm", und "missbraucht" fühlten. Sie stellten ebenfalls fest, dass beschnittene Männer ein geringeres Selbstwertgefühl hatten als intakte Studienteilnehmer.
Selbst Beschneidungen, die an Jungen im Säuglingsalter, vor Beginn der verbalen Erinnerung, vorgenommen werden, können Ursache psychischer Schäden einschließlich posttraumatischer Belastungsstörungen sein.
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Meine Eichel liegt immer frei, da meine Vorhaut immer 24/7/365 zurück gerollt ist und sie bleibt auch immer in dieser Stellung hinter der Eichel. Und das schon, seit meinem 16. Lebensjahr, Ü50. Einen Gefühlsverlust konnte ich zu keiner Zeit feststellen.
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3. Späte Komplikationen
3.1. Häufigkeit
Viele Komplikationen einer Beschneidung im Kindesalter können sich erst im späteren Leben manifestieren. Kein Arzt kann genau bestimmen, wie viel Haut er vom kindlichen Penis entfernen darf, damit der Jugendliche oder junge Mann später nicht unter Schmerzen oder Problemen leidet, wenn der Penis erstmal ausgewachsen ist.
Die Entwicklung des menschlichen Penis ist eine komplexe Folge von Ereignissen, die zu einem vollkommen individuellen Endergebnis führt: Es gibt keine zwei Penisse, die identisch wären, und eine erstaunliche Bandbreite an anatomischen Einzelheiten, die als normal betrachtet werden müssen. Eltern müssen dahingehend beruhigt werden, dass diese große Bandbreite des Normalen gibt. Jedoch ist es aus diesem Grunde unmöglich die funktionalen Resultate von chirurgischen Eingriffen an Säuglingen und Kleinkindern vorauszusehen. So werden Zirkumzisionen an Kindern mit dem Ziel durchgeführt, ein momentan annehmbares kosmetisches Resultat für ein sehr kleines Organ zu erzielen, das sich aber im Verlauf der körperlichen Entwicklung noch erheblich verändern wird. So erklärt der Neuseeländische Anatom und Histologe Ken Mcgrath, Professor für Anatomie an der Auckland University of Technology mit Hinblick auf mögliche spätere Komplikationen von Beschneidungen im Kindesalter:
"Bedauerlicherweise scheint die Mehrheit jener, die chirurgische Eingriffe an den Penissen minderjähriger Jungen durchführen, kein Interesse daran zu haben, das Ergebnis nachzuverfolgen, bis die körperliche Entwicklung des Organs abgeschlossen ist. Zugegeben, diese Nachuntersuchung umfasst eine Zeitspanne von mindestens einem Jahrzehnt, aber es wurden wenige Versuche einer Qualitätskontrolle unternommen und viele Jungen bleiben mit hochgradig geschädigten Penissen zurück. Das Endergebnis (nach Vollendung der körperlichen Entwicklung) der Zirkumzision stellt oft eine funktionale Beeinträchtigung dar und ist, und um es gelinde auszurücken, nur selten ordentlich."
Der US-amerikanische Kinderarzt und Beschneidungsexperte Dr. med. Robert Van Howe erklärt:
"Der Chirurg kann, wenn er am kindlichen Penis operiert, die angemessene zu entfernende Hautmenge unmöglich genau abschätzen, weil der Penis sich mit zunehmenden Alter des Kindes noch beträchtlich verändern wird, sodass ein kleiner Unterschied zum Zeitpunkt der Operation sich in einen großen Unterschied beim beschnittenen Penis des Erwachsenden verwandelt."
3.2. Verdrehung des Penis
Diese Komplikationen ist die Folge einer ungleichmäßigen Vorhautentfernung von der ventralen und dorsalen Seite. Die Abheilung der asymmetrischen Beschneidungswunde führt dazu, dass die Glans sich verdreht. Eine chirurgische Korrektur ist notwendig.
3.3. Haariger Schaft
Die Entfernung von zu viel Haut im Rahmen einer "straffen" Beschneidung kann zu einem Hautmangel im späteren Leben führen. Während Erektionen, die schmerzhaft sein können, kann Haut vom Hodensack den Penisschaft heraufgezogen werden, um den Mangel an erforderlicher Penishaut auszugleichen. Ein haariger Schaft wird generell als unästhetisch empfunden und kann während des Geschlechtsverkehrs stören.
3.4. Schmerzhafte Erektionen
Die Vorhaut wächst generell langsamer als der restliche Penis, sodass der für den kindlichen Penis typische Vorhautrüssel bei intakten Jungen mit zunehmenden Alter sich meist zurückbildet, und bei beschnittenen Jungen die Beschneidung straffer wird. Eine zu straffe Beschneidung kann zu Schmerzen bei der Erektion führen.
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