Sex während dem Schlafen = Vergewaltigung?
Ist folgende Situation strafbar oder ethisch unkorrekt:
Mann und Frau sind in einer Beziehung. Frau schläft, Mann schläft. Frau und Mann geilen sich im Halbschlaf gegenseitig an (zB Frau drückt ihren Po gegen ihren Mann, Mann drückt mit Hüftbewegung zurück). Irgendwann legt sich die Frau auf den Mann und reibt ihren Unterkörper gegen den des Mannes. Der Mann greift auf ihren Po und bewegt seinen Unterköper ebenfalls. Beide schlafen noch, allerdings ist das mehr ein Halbschlaf. Irgendwann wird der Mann von den Bewegungen der Frau so angegeilt, dass er aufsteht, ein Kondom holt und sie den Koitus vollziehen. Der Mann war also wach, die Frau im halbschlaf.
Es geilten sich beide an, allerdings war es der Mann der die Initiative ergriffen hat.
Vergewaltigung? Strafbar? Ethisch korrekt?
7 Antworten
Halbschlaf ist nicht gleich Schlaf. Wie es so schön heißt "wer schläft, sündigt nicht." Da es sich aber nur um "Halbschlaf" gehandelt hat, waren beide wach genug um ihre Taten selbst zu verantworten. Wenn sich die Frau auf den Mann legt, ist sie eindeutig wach genug um ein klares "Nein" von sich zu geben um den Akt abzubrechen.
Solange sie beide nicht unter Drogen- oder Alkoholeinfluss standen, wäre dieser Akt also im gegenseitigen Einverständnis geschehen.
- Solche theoretischen Betrachtungen finde ich immer recht nutzlos. So wie beschrieben empfinde ich das als völlig in Ordnung. Beide haben sich gegenseitig aufgegeilt und Sex mit dem anderen akzeptiert.
- In einer Partnerschaft sollte man solche Dinge einfach mal vorher absprechen. Ich habe in den meisten meiner Partnerschaften die gegenseitige Erlaubnis dazu gegeben und gehabt. Das setzt natürlich voraus, dass man dem Partner voll vertraut, dass er nur Dinge tut, die ich auch wollen würde, wenn ich wach wäre. ich würde meiner Partnerin auch niemals etwas tun, von dem ich nicht aufrichtig überzeugt bin, dass sie zustimmen würde, wenn sie wach wäre.
- In einer Partnerschaft sollte es unverkrampft, offen, experimentierfreudig und erotisch zugehen und es sich normal und richtig anfühlen, wenn der andere einen berührt, auch sexuell. Wenn es das nicht tut, dann würde ich die Partnerschaft insgesamt in Frage stellen. Wenn ich das Gefühl hätte, dass meine Partnerin mir während des Schlafs Dinge antun würde, die ich nicht will -- weshalb bin ich dann mit ihr zusammen? Vertrauen ist das Fundament einer Partnerschaft und so viel Feingefühl zu wissen, welche Grenzen der Partner zieht, sollte man doch wohl auch haben und sie beachten.
- Bei einer frische Beziehung, also neuen Freundin, würde ich so etwas aber auf keinen Fall tun, bevor wir drüber gesprochen haben und alles klar ist. Auch Vertrauen muss natürlich wachsen und die Intimssphäre des anderen anerkannt werden. Mit etwas gesundem Menschenverstand und Empathie kann man solche Situationen eigentlich gut entscheiden.
Hi,
so wie Du das Szenario beschreibst, teilen die beiden ein Bett zusammen. Das heißt, die sind nicht Arbeitskollegen, die sich aus Not mal eben eine Matratze teilen. Demnach ist ein Vertrauensverhältnis vorhanden.
Ferner gibt es eine Sache die Sexomnia genannt wird. Das heißt, dass Menschen im Traum Sex mit dem anderen haben und darauf unbewusst in der Wirklichkeit reagieren. Nämlich durch Sex. Letzteres ist allerdings natürlich nicht der Fall, wenn die Person nicht gerade Hardcore-Schlafwandler ist. Und selbst dann wäre extrem ungewöhnlich, dass der Schlafwandler aufsteht und ein Kondom holt. Und extrem ungewöhnlich = höchst unwahrscheinlich.
Auf die Frage "sexuelle Nötigung", "Vergewaltigung" und "konkludentes Einverständnis" frage ich mich zuerst einmal ob Deine Frage hypothetisch oder auf einer realen Geschichte basiert. Denn wenn ersteres der Fall ist, würde ich sagen "strittig, wobei das Kondom holen die bewusste Handlung indiziert, wobei weiterhin der Beziehungsrahmen zu beleuchten gilt".
Fragst Du dagegen ganz real, beispielsweise weil jemandem den Du kennst das passiert ist, würde ich sagen: wenn zwei Leute zusammen im Einvernehmen ein Bett teilen und eine Art von sexueller Spannung beidseitig vorhanden ist, sollten sie zuerst einmal gegenseitig die Sache bequatschen bevor sie sich Gedanken ums Strafrecht machen.
Vieles lässt sich auch ohne Polizei und Staatsanwaltschaft regeln, wenn man den Willen dazu besitzt. Der Staat sollte nur die letzte Zuflucht sein. Denn so wie Du es beschreibst, kann selbst die Tat in dieser Form voraussichtlich nicht in böser Absicht erfolgt sein.
Auch die Frage "ethisch korrekt oder nicht" sollten die beiden Leute zuerst einmal im gemeinsamen Gespräch miteinander abstimmen. Vielleicht kommen sie ja zu einer Einigung, bevor die Frage von Außenstehenden beantwortet wird. Denn dann muss die Antwort immer "nein" lauten, wobei sich voraussichtlich jeder empört und niemand Wert auf die Rahmenumstände legt.
Aber was denkst Du darüber?
The Tenth Man
Kommt drauf an, ob die Frau wollte oder nicht, wovon man in dieser Situation wohl ausgehen kann.
Übrigens: Frau kann einen Mann noch so sehr aufgeilen, das gibt ihm kein Recht, einfach mit ihr zu schlafen, wenn sie es nicht will.
Kommt darauf an, was man mit seiner Freundin abgesprochen hat!
Solange Sie keine "Erlaubnis" erteilt hat ist es eine Vergewaltigung!
Falsch. Rechtlich zumindest, moralisch ist eine andere Frage.. Du merkst doch, wenn du was neues ausprobierst und deine Freundin darauf keinen Bock hat.