Enthaltsamkeit und feuchte Träume?
Es gibt ja Menschen, die aus religiöser Motivation heraus Enthaltsam leben. Sei es katholische Priester oder buddhistische Mönche.
Wie ist das eigentlich mit feuchten Träumen? Sie müssten die ja eigentlich sehr häufig haben und was denken sie darüber? Einfach nervige Sachen oder ist das (trotzdem) irgendwie "schmutzig"?
(Ich konnte/durfte früher keine Selbstbefriedigung machen und hatte deswegen häufiger welche. Seitdem ich SB machen kann, hab ich die nicht mehr)
4 Antworten
Dass katholische Priester enthaltsam leben ist mir neu! - Vielmehr bin ich der Ansicht, dass sie nur offiziell keinen Sex haben dürfen, wobei ihr Arbeitgeber sogar die Existenz eigener Kinder hinter vorgehaltener Hand toleriert - und etwaige Entgleisungen anderer Art unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit begräbt!
Und bei jemandem, der regelmäßig Sex hat, dürften sich die feuchten Träume wohl eher in Grenzen halten! Außerdem ist letzteres ein rein biologisches Problem, das man nicht so einfach durch religiöse Verbote abstellen kann! Von daher muss man wohl auch Priestern, Mönchen, ... zugestehen, dass sie sich regelmäßig selbst befriedigen und auch feuchte Träume haben!
Und m.E. - und das ist wirklich nur meine ganz private Meinung, wäre es besser, wenn sich die Herren Geistlichen bedeutend häufiger mal einen runterholen - oder an feuchten Träumen erfreuen würden, als sich auf andere Art und Weise zu befriedigen!
Ich bin Soto-Zen-Buddhist und möchte mich dazu äußern.
In unserer Zen-Tradition ist es kein Problem, wenn jemand der zölibatär lebt, einen nächtlichen Samenerguss hat. Das ist ja keine bewusste Willensentscheidung.
Vielmehr baut der Körper eben Spannungen ab und so wie er ganz natürlich Schweiß herausbefördert, kommt es eben auch mal zum Samenerguss, ohne sexuelle Reizung.
Sexualität wird im Buddhismus generell nicht als "sündig" angesehen, denn so etwas wie das Konzept der Sünde gibt es im Buddhismus gar nicht.
Es ist einfach so, dass manche Menschen ihre Anstrengungen lieber in andere Richtung lenken und Sexualität womöglich als hinderlich ansehen.
Die grundlegende buddhistische "Sexualmoral" für Laien ist jedenfalls nicht gegen Sex, sondern lehrt nur, kein sexuelles Fehlverhalten zu üben.
Ich kenne ein paar katholische Priester und von zweien weiß ich, dass sie onanieren, um unter anderem feuchte Träume zu vermeiden und ihre sexuelle Erregung zu reduzieren. Sie sagen, sie sehen Sexualität als Teil des Lebens, mit dem sie irgendwie umgehen müssen. Dann ist es besser, ab und zu zur sexuellen Entspannung zu masturbieren, obwohl es als Sünde gilt, als laufend mit der eigenen Erregung beschäftigt zu sein.
Im Christentum sind feuchte Träume, auch wenn man zu einem enthaltsamen Leben verpflichtet ist (z. B. als Priester), keine Sünde, da sie nicht aus einer bewussten Willensentscheidung heraus geschehen. Was katholische Priester darüber denken, kann ich dir nicht aus eigener Erfahrung sagen, aber ich denke nicht, dass es sie besonders beschäftigt.
Danke für die Innensicht