Wurdet ihr schon mal Opfer von Mobbing?

Ja, leider schon.

Ich weiß nicht warum. Vielleicht, weil ich anderes war, oder die Täter sich gelangweilt haben. Ich weiß es nicht.

Ist aufjedenfall nicht so cool...

Und ich hoffe, ich muss es auch niemals erleben.

Ja, schon (von der 1. bis einschließlich 8. Klasse.)

Aber es war eher subtil und zu 95% verbal. Auch z.B. Zeugs klauen. Ich habe fast alles davon vergessen. Leider.

Die jahrelange Sozialphobie habe ich trotzdem bekommen. (Seit bestimmt fast 14-19 Jahren schon. ... Ich weiß nicht einmal mehr, wer ich ohne bin.)

Manchmal denke ich mir: Mir doch egal, ob das "nur" verbal, "nur" subtil war. Mir doch egal, dass man mich nicht verprügelt hat o.Ä.

Psychische Narben habe ich trotzdem. Ich hasse diesen Ausdruck "gehänselt". Das ist Mobbing, nur "verniedlicht". Das ist der Ausdruck, den Eltern und Erzieher, die (ihre) Kinder nicht dazu bewegen wollen, mal einfach nicht zu mobben, benutzen, um sich einreden zu können, dass (ihre) Kinder da sicherlich rauswachsen und das "bisschen Ärgern" hinterlässt sicherlich keine psychischen Narben, nööö. Nein, Frau Neumann, niemand muss sich "ein dickeres Fell zulegen" - Ihre Kinder müssen lernen, andere nicht zu mobben. Es gibt kein Hänseln. Es gibt Mobbing. Nur Mobbing.

Denn freundliches Ärgern zwischen Freunden wird von allen involvierten Parteien als Spaß angesehen. Also nein, Frau Neumann, nur weil 3 von 4 Kinder sagen, es wäre "nur Spaß" gewesen und das andere Kind nun weint, heißt das nicht, dass das weinende Kind nicht gemobbt wird und es heißt erstrecht nicht, dass ein einfaches "lasst das sein, okay? Schaut mal: sie weint, das ist nicht nett, ja?" reichen wird.

Ich hasse es, weil ich mir so sicher bin, dass ich damals auch "nur" "gEhÄnSeLt" wurde. Niemand meiner Mobber von damals würde sagen, er/sie hätte mich gemobbt. Niemand würde sagen, es war so gemeint! Nein, es war doch nicht böse gemeint! Nein, nein, all die dämlichen Bemerkungen waren ja nie böse gemeint! Meine Güte!

Sorry.

Aber mir ist das egal. Ich muss mir das selber solange einreden, bis ich es mir glaube. Mir ist es egal, wie stark ich gemobbt wurde. Mir ist es egal, ob andere, wenn sie in meine Vergangenheit zurückblicken könnten (und ich wünschte, ich könnte das), mir zustimmen würden oder nicht. Das einzige, was wichtig ist, ist, wie ich mich damals fühlte und was ich dadurch heute für (psychische) Narben habe.

Ich hab' keinen Bock mehr, mich selber zu victim blamen. Mich zu fragen, ob ich's nicht vielleicht doch n bissl provoziert habe, weil ich seltsam war/bin ... aka. autistisch. Nein, herr je! Die Gesellschaft betreibt schon genug Victim-Blaming. Ich muss das nicht auch noch bei mir selber tun.

Ich könnte dazu noch so viel schreiben, aber ich lasse das mal.

Bei mir war es aufgrund meines Autismus so

Ja, das war bei mir auch teilweise aufgrund meines Autismus bzw. aufgrund Problemen, die damit einherkamen. Und hier könnte ich ein riesiges Fass über fehlendes Wissen, sowie fehlende Akzeptanz für uns Autisten, das hundsmiserable Schulsystem und über tief in der Gesellschaft, in dem Menschen integrierten Ableismus öffnen, aber wenn das Fass mal auf ist, tippe ich mir die Finger bis ins Koma.

Na ja in meiner klasse finden mich glaub ein paar komisch , weil ich dunkelbraune harre hab und irgendwie außländisch aussehe . Aber 5 richtig gute Freundininen in der schule und eigentlich sind alle ganz nett zu mir

LG Katzenlieb

Ja, das kenne ich sehr gut. Ist bei mir allerdings schon 30 Jahre her. Damals kannte man den Begriff "Mobbing" noch gar nicht.

Aber "Mobbing" gibt es schon, solange es Menschen auf der Welt gibt.