Würdet ihr auswandern wollen wenn ja wohin ?
Also ich würde gerne irgendwann auswandern gern nach Kanada und ihr ?
12 Stimmen
4 Antworten
Mit 72 will ich nicht mehr auswandern. Eigentlich gefällt es mir bei uns in Deutschland doch durchaus gut.
Früher, als ich jünger war und das nicht realistisch betrachtet habe, habe ich mehrfach mit dem Gedanken gespielt. Da habe ich mich mehr auf die positiven Aspekte konzentriert und viele andere einfach gar nicht betrachtet, manchmal schon, aber selbst da konnte ich durch weniger Lebenserfahrung das auch noch nicht so klar einwerten, wie heute.
Aktuell käme das für mich nicht in Frage. Meine Freunde und Familie sind überwiegend hier (im Umkreis von wenigen hundert km, also nicht direkt um die Ecke), meine Hobbys sind hier, mein Job ist hier, mein sonstiges Sozialleben auch, ich habe aktuell keinen Grund auszuwandern.
Selbst ein Umzug sehr weit innerhalb des Landes wäre eine Sache, die ich mir sehr gut überlegen würde und die mir in mehreren Punkten Vorteile bieten müsste, nicht nur Gehalt, weil es die negativen Seiten ausgleichen müsste. Mir müsste beispielsweise die neue Stadt von den Freizeitangeboten gefallen, weil das eben auch ein wichtiger Teil meines Lebens ist und auch die Arbeit und das Team müssten gut sein, nicht nur das Finanzielle.
Familiär sterben bei mir gerade viele alte Verwandte, mein Opa ist auch fast 100. Mir wäre klar, dass auswandern bedeuten würde, die letzte Zeit mit ihm zu verpassen, weil noch größere Distanz das ganze nicht vereinfachen würde. Mit 18 war mir Familie noch nicht so wichtig, weil ich es als selbstverständlich sah, heute mit 30 Jahren hat es einen höheren Stellenwert. Insbesondere, seid ich selber Tante bin und gemerkt habe, wie sehr man diese Kinder lieben kann - obwohl sie nichtmal was können wenn man sie kennenlernt. Was ganz anders, als die Verwandten, die einfach immer da waren oder Freunde die man für ihren Charaker und gemeinsame Interessen mag.
Parallel gibt es die ersten Kinder meiner Generation, gerade bei meinem einen Neffen bin ich sehr oft, da die Schwester am nächsten an mir dran wohnt, der Rest ihrer und seiner Familie auch nicht um die Ecke wohnt - für die bin ich also auch die nächste Verwandte, mit dem Zug bin ich in einer Stunde da. Sie sind über meine Hilfe dankbar, ich freue mich über die gute enge Beziehung zum Neffen - insbesondere da ich keine eigenen Kinder plane. Ich versuche schon spätestens alle 3 Wochen da zu sein. Würde ich wegziehen, wäre das vorbei. Und die Kleinen werden so schnell groß, wenn ich mir vorstelle nur noch alle 3 Monate oder noch seltener (wenn weit entferntes Land) da zu sein, man würde ja die ganze Entwicklung verpassen und wäre für sie auch einfach wer Fremdes, der dann nicht so herzlich und offen empfangen wird vom Kind. Ich sehe das ja schon bei den Kindern in meinem Umfeld, die ich entfernungs- und prioritätenbedingt nur seltener sehe oder welchen Stellenwert selten gesehene Verwandte für mich als Kind hatten.
Von daher spricht weder meine berufliche, noch private Situation aktuell dafür, auswandern oder alleine schon weiter weg ziehen zu wollen.
Ich würde nicht ausschließen, dass das in der Zukunft vielleicht noch mal ein Thema wird oder sowas wie ein zwei Jahre ins Ausland versetzt und dann zurück zur Heimat, aber aktuell nicht.
Ich wollte, will und werde nicht auswandern.
Es gibt keinen Grund für mich, ich habe hier meine Familie, gute Freunde und Bekannte. Meine Wohnung und Wohnlage gefällt mir, ich wohne in einer schönen Gegend und mein Geld reicht mir für meinen Ruhestand.
Ich reise sehr gerne, komme aber auch gerne wieder heim.
Nicht nur wollen, sondern bereits vor vielen Jahren gemacht