Wird einem mit dem ALTER einiges egaler, was Soziales angeht. Damit meine ich: Selbstzweifel, kein Selbstwert, Angst vor Sozialem usw
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Ich hab mal ein T-Shirt gesehen, das fand ich cool
"Je älter ich werde, desto größer wird die Anzahl der Menschen, die mich am Arsch lecken können"
Ich war in jungen Jahren selbstsicherer, aber wenn man älter wird, meint man nicht mehr ständig anderen etwas beweisen zu müssen
Man wird gelassener und nimmt manches nicht mehr so ernst, wie früher, lässt sich auch nicht mehr so leicht provozieren usw.
Man hört auf zu glauben dass man der Maincharakter ist für den sich irgendjemand interessiert
bei mir ist es andersrum
mich jucken die npc nicht mehr und ich muss meine quests fertigmachen
Ich denke, dass man gerade mit dem Alter, also einem substantiell erweiterten Erfahrungshintergrund pauschale Bewertungen (z.B. Selbstzweifel) eher weniger für sich erlebt. Wenn ich über Jahre oder gar Jahrzehnte meine Mitmenschen mit ihren Sorgen, ihren Kümmernissen, ihren Situationen des Scheiterns erlebt habe, betrachte ich solche Phänomene als ganz einfach als Teil menschlicher Existenz. Ich sehe, dass auch die "Lichtgestalten" der Gesellschaft (z.B. erfolgreiche Schauspieler und Künstler, bei denen man sich bisweilen vorstellt, wie toll es doch wäre, wenn man solche Talente hätte, wenn man so berühmt und bewundert wäre) im Verlauf ihres Lebens fast immer durch substantielle Krisen gegangen sind, dass sie völlig am Boden waren, ja mitunter über Jahre Selbstmordgedanken gehabt hatten. Dann wird man doch sehr nachdenklich und merkt, dass das Phantasieren von einem Leben auf der Erfolgsspur vielleicht eine nette Abwechslung für Tagträume ist, es letztlich aber doch weit mehr zählt, dass man im "hier und jetzt" mit seinem aktuellen Leben klar kommt. Die großen Zweifel haben da kaum noch Platz. Es ist viel besser, das bestehende "Gute" zu kultivieren (z.B. sich an seinem Hund, seinem Garten oder seinen Büchern zu erfreuen) als dass man nachtrauert, nicht bei der Einführung der Kryptowährungen gleich groß eingestiegen zu sein, oder den "falschen Partner" geheiratet zu haben.
Bilanz: Wenn man im Alter nicht völlig gescheitert ist, dann werden fundamentale Selbstzweifel eher seltener das Denken dominieren. Man ist in der Regel zufrieden mit dem was ist und ergeht sich in den Aktivitäten, die den eigenen noch bestehenden Potentialen angemessen sind (z.B. bescheidene sportliche Betätigungen oder das Ausleben der möglichen sozialen Kontakte zu alten Freunden und Vertrauten).