Welche Sprache eignet sich für Philosophie am besten?
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7 Antworten
Deutsch gilt allgemein als eine äußerst komplizierte und schwer zu erlernende Sprache. Das haben mir schon einige Ausländer bestätigt, die Deutsch gelernt haben, darunter auch ein Doktorand der Philosophie.
Nach deren Auskunft hat aber die Flexibilität der deutschen Sprache den riesengroßen Vorteil, sich besonders feinstufig, sensibel und kreativ auszudrücken zu können, was so in anderen Sprachen wohl nicht möglich ist. Nicht umsonst sei Deutsch die Sprache der Dichter und Denker.
Die Muttersprache natürlich ab einen gewissen nötigen Grad des Sprachniveaus, der Sprachentwicklung.
Schreiben und Lesen ist sehr wichtig.
Allerdings mehr noch ganzheitliches Denken.
Denkpausen. Überlegungspausen. Sprechpausen. Bedenkzeit. Ohne in Grübeleien zu verfallen.
Die Muttersprache ist zwar ein austauschbares Gut.
Allerdings ist der Mensch sehr abhängig von einer Muttersprache. Es ist eben eine Gegebenheit, die unser Dasein mit sich bringt.
Sprachen zu vermischen sorgt für Schwierigkeiten in der Kommunikation.
Kommunikation ist wichtig.
Zwei Maschienen, die mit unterschiedlichen Basissprachen programmiert worden, werden immer mit sehr erhöhten Aufwand klar und verständlich kommunizieren können. Als Beispiel.
Das wird sehr oft unterschätzt.
Stell dir einfach die Frage: Wir kommunzierst du mit dir selbst?
Wie redest du mit dir selbst?
Muttersprache.
Angeboren, angelernt.
Man könnte gut sagen, in der ersten gelernten Sprache.
Natürlich muss man zugeben, die Sprachen heute sind schon sehr ausgereift im Laufe der Geschichte/Vergangenheit.
Im Gegensatz zu primitiven Lauten wie Ugaah Ugaahaaa...
Die Übersetzungsmöglichkeiten heute sind aber immer noch, wenn man es mal wirklich bedenkt, mehr so bei "Ugaaah Ugaaah"
"Sprache" , nicht das Sprechen, ist keine einfache geschenkte Sache.
Der menschliche Körper muss sich das hart erarbeiten und viel Energie aufwänden dafür.
Sprache, Sprechen, Schreiben, Schrift, Denken, Verstehen
Es ist doch am Ende sehr individuell und auch ein vor allem ein gedanklicher Kraftakt.
I'm Deutschen ist die Verführung zu groß, Schachtelsätze mit Präpositioen zu bilden, die man erst entwiirren muß, bis man zum Sinn vordringen kann. Abschreckendes Beispiel der Soziologe und Philosoph Max Weber, der im Übrigen durchaus lesenswert ist.
Locke, Bradley und Peirce nehmen dagegen nicht diese arrogante Haltung ein :"Hey, hast mich wohl nicht verstanden!"!
Französisch war schon immer die Sprache der Diplomaten.
Schade, dass das die alten Griechen noch nicht gewusst haben ;-)
δίπλωμα (díplōma): ‘Geleitbrief, Empfehlungsschreiben, Urkunde’
Das Wort "Philosophie" stammt aus der griechischen Sprache (φιλοσοφία = philosophía ) und Kultur. Bis heute stehen wir unter dem Einfluss des griechischen Denkens, das die westliche Zivilisation in Kultur und Wissenschaft tiefgreifend geprägt hat. Altgriechisch bildet somit das Fundament der europäischen Philosophie, da bereits die alten griechischen Philosophen alle großen philosophischen Probleme diskutierten. Der Philosoph Martin Heidegger meinte sogar, dass man nur auf Griechisch oder Deutsch philosophieren könne, da die Griechen und Deutschen die führenden Denker der abendländischen Philosophie seien.
Heidegger sprach ja auch nicht von Griechen oder Deutschen, sondern über das Griechische und das Deutsche als die für philosophische Fragestellungen geeignetsten Sprachen. Beide bieten eine begriffliche und strukturelle Präzision, die es erlaubt, philosophischer Gedanken in einer Weise zu formulieren, die in anderen Sprachen schlichtweg nicht gegeben ist.
Das für Heidegger wesentliche Beispiel ist die (sowohl im Grichischen als auch im Deutschen getroffene) Unterscheidung zwischen "sein" und "existieren".
Beides heißt im Englischen nur "to be".
In Folge unterschieden angelsächsische Philosophen (vor Heidegger) nur binär in Sein /Nichtsein bzw. der "Existenzquantor" konnte für sie nur die Werte 0 oder 1 annehmen.
Für Heidegger kann dagegen das Sein (im Unterschied zur Existenz) in unterschiedlichen Graden/Abstufungen vorkommen.
Somit erlaubt die Sprache die Beschäftigung mit philosophischen Fragestellungen, die im Englischen nicht (oder nur sehr viel komplizierter) ausgedrückt werden können:
Hat der Mensch mehr Anteil am Sein als ein Baum - und dieser mehr als ein Stein? Ist ein Schöpfer höhergradig "seiend" als das Geschaffene?
Die Ursache mehr als die Wirkung?
Seltsame Schlussfolgerung von Heidegger. Griechen und Deutsche haben kein Monopol in Fragen der Philosophie.