War die Erhebung der Transsubstanation zum Dogma ein weiterer fataler Fehler der katholischen Kirche in ihrer wechselhaften Geschichte?

Ja, ein weiterer Fehler der r-k. Kirche 63%
Anderes 🤡 25%
Nein, ich trinke und esse den Leib Jesu Christi 13%

8 Stimmen

5 Antworten

Ja, ein weiterer Fehler der r-k. Kirche

Ein weiterer Fehler.

Woher ich das weiß:Hobby – Wahrheiten findet man überall
Anderes 🤡

Was viele beim Thema „Transsubstantiation“ übersehen ist, dass es sich hier nicht um eine chemische oder sonstige materielle Substanz handelt.

Im aristotelisch verseuchten Mittelalter, aus dem dieses Thema stammt, wurde schon zu Beginn der griechische Begriff „Ousia“ (Wesen) ziemlich schlecht ins Lateinische zu „Substanz“ übersetzt, eigentlich hätte es „Essenz“ heißen sollen.

Nun, nachdem diese Weiche falsch gestellt wurde, fahren alle munter auf das Abstellgleis!

 > Aus dem Internet: "Die Wandlung ist ein zentraler Begriff in der römisch-katholischen Messe und bezeichnet die Verwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu Christi während der Eucharistiefeier. Diese Verwandlung geschieht durch die Einsetzungsworte, die der Priester spricht, und wird auch als Transsubstantiation bezeichnet. Die gewandelten Gaben werden anschließend erhoben (Elevation) und dem Gläubigen dargeboten". 

> Oder: "Mit Transsubstantiation wird in der römisch-katholischen Theologie die bei der Konsekration innerhalb des Hochgebets der Messe erfolgende Wesensverwandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi bezeichnet. Der Terminus geht auf Debatten über das Eucharistieverständnis im 9. bis 13. Jahrhundert zurück.
Die Substanz (altgriechisch οὐσία) ist im aristotelischen Sinne das nicht sinnlich wahrnehmbare Wesen eines Dinges an sich und hat daher nichts mit dem heutigen, naturwissenschaftlichen Substanzbegriff (z. B. chemischer Stoff) zu tun. Die Wandlung bei der Eucharistie soll eine wirkliche Wandlung des Wesens sein und betrifft nicht die sinnlich wahrnehmbaren Akzidentien." Zitat Ende 

Welche der beiden Erklärungen trifft den Sinn besser?

Denkhilfe: Sakramente sind zeichenhafte Handlungen – nicht Dinge! Manchmal gehören Dinge dazu – Was wäre ein Mahl ohne Essen?! Aber die Mahlgemeinschaft liegt nicht im Speiseplan begründet, sondern in der Handlung.

Also denke ich: Was hier gewandelt/transsubstantiviert wird DAS SIND WIR!

Wir werden zum Leib und Blut des Herrn Jesus Christus. So verstehe ich die Transsubstantiation.

Nachtrag: Immer wieder wird auf die Wandlungsworte verwiesen: "Das ist mein ..."
Ja - WAS?
Das Brot und der Wein ODER das NEHMEN, DANKEN, BRECHEN, REICHEN - ist nicht DAS gemeint mit "mein Leib/Blut"?


Elaine23 
Beitragsersteller
 21.06.2025, 15:40

Jesus Christus ist unser Heiland ewiger Gott Mariens Sohn 🧖‍♀️ 💆‍♀️ 👰‍♀️ 🌈 🐑 🐘🐴🍹☧👭

Kneisser  21.06.2025, 15:58
@Elaine23

"Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da BIN ICH (אֶֽהְיֶה אֲשֶׁר אֶֽהְיֶה) mitten untern ihnen!

Anderes 🤡

Sei lieb und stell Fragen, die man ohne Theologiestudium versteht.

Nein, ich will Christi Leib und Blut nicht! Aber ich bin gern bereit, mit ihm mein Brot und meinen Wein zu teilen!


Kneisser  21.06.2025, 14:50

Das hat Elaine23 aber sehr schön dargelegt. Da kann auch ich als Katholik nichts daran aussetzen!

Ja, ein weiterer Fehler der r-k. Kirche

Ja! Jesus ist im Abendmahl allgegenwärtig, doch die Umwandlung ist schwierig, da der Priester zu Gott gemacht wird!

Späte Irrlehren. Genau wie das Dogma der Filioque. Dies teilen auch viele Protestanten.

Das bringt das Gleichgewicht in der Dreieinigkeit komplett durcheinander.


Kneisser  21.06.2025, 16:05

Dogmen an sich sind halt so eine Sache ;-)
Man kann sie als eine Art Formelsammlung verstehen, um vertrackte Gleichungssysteme leichter zu knacken,
ODER
Man versucht damit Gott irgendwie be"greif"bar zu machen, ihn sozusagen anzunageln - Das wäre mMn ein Verstoß gegen das Gebot: "Du sollst dir kein Schnitzbild machen" (Ex. 20,4)

Die Frage, ob die Erhebung der Transsubstantiation zum Dogma ein Fehler war, ist eine komplexe Frage, die innerhalb der Theologie und der Kirchengeschichte unterschiedlich beantwortet wird. Es handelt sich nicht um eine Frage der objektiven Wahrheit, sondern um eine Frage der Interpretation und des Glaubensverständnisses.

Die katholische Kirche betrachtet die Transsubstantiation, also die Verwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi, als zentrales Element der Eucharistie und hat sie als Dogma definiert, um ihren Gläubigen eine klare und verbindliche Lehre zu geben. 

Einige Theologen und Historiker argumentieren, dass die Erhebung zum Dogma dazu beigetragen hat, die Einheit der Kirche zu wahren und eine klare Vorstellung vom Sakrament der Eucharistie zu vermitteln. Sie sehen darin eine notwendige Klarstellung und eine Verteidigung gegen Irrlehren, die den Glauben an die Gegenwart Christi in der Eucharistie untergraben hätten. 

Andere sehen in der Transsubstantiation, vor allem in ihrer dogmatischen Formulierung, einen problematischen Schritt. Sie kritisieren, dass die Kirche versucht, ein Mysterium mit menschlichen Begriffen zu erklären und dadurch das Geheimnis der Eucharistie zu reduzieren. Sie bemängeln, dass die philosophischen Konzepte, die zur Erklärung der Transsubstantiation herangezogen wurden, nicht universell verständlich seien und zu Missverständnissen führen könnten. 

Es ist wichtig zu betonen, dass die Frage, ob die Erhebung der Transsubstantiation zum Dogma ein Fehler war, keine eindeutige Antwort hat. Sie hängt von den individuellen Überzeugungen und dem theologischen Verständnis des Einzelnen ab. Die katholische Kirche verteidigt ihre Lehre und sieht darin eine wichtige Grundlage für ihren Glauben, während andere sie kritisch hinterfragen.