Wärt ihr lieber arm und glücklich oder reich und unglücklich
16 Stimmen
7 Antworten
Das ausschlaggende ist der Begriff "glücklich". Geld spielt für mich generell keine große Rolle.
Glücklichkeit ist wichtiger als man denkt. Was bringt mir das ganze Geld, wenn ich z.B. todkrank wäre oder so unglücklich, dass das Leben schwer ist? Kein Reichtum der Welt kann dir den Frieden geben, den du wirklich brauchst und Gesundheit sowieso schon nicht. Wir Menschen müssen wirklich anfangen dankbarer zu werden...
Aber Reichtum würde trotzdem nicht schaden
Wobei ich mit "reich" eher "genügend Geld für ein gutes Leben" meine und nicht "habe drei Autos, eine Villa und mache jeden Monat Luxus-Urlaub".
Denn als eine Person, die 90% ihres bisherigen Lebens in Armut leben musste, kann ich versichern, dass Armut einen nicht lange glücklich bleiben lässt.
Wenn jemand arm und glücklich ist, dann ist er trotz seiner Armut glücklich und nicht aufgrund dieser. Armut ist wirklich nichts, was romantisiert werden sollte. Ich habe es irgendwie satt, dass das getan wird. Wenn jemand ohne Geld glücklich ist, kann er doch all sein Geld und all sein Hab und Gut spenden.
Jahrelange, erzwungene Armut macht nicht glücklich. Armut bedeutet chronischer Stress in allen Lebenslagen und selbst die optimistischste Person wird früher oder später darunter zerbrechen. Geld kauft Gesundheit. Genügend Geld bedeutet genügend Lagermöglichkeiten, genügend Möglichkeiten, eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu führen, kürzere/keine Wartezeiten bei Ärzten, besserer Zugang zu Medikamenten, besserer Zugang zu mehr Therapiemöglichkeiten, bessere Möglichkeit, an einem ruhigen, naturnahen Ort zu wohnen (Was sich wiederum positiv auf die mentale Gesundheit auswirkt) usw.
Nichts ist schön an Armut. Ich könnte eine ganze Liste an unschönen Dingen führen, die einen schon sehr schnell sehr dolle ankotzen werden. Alleine schon die Tatsache, dass du sowas wie "Sparen" komplett vergessen kannst. Du willst sparen? Du willst 5€ jeden Monat zurücklegen? Och, du bist ja süß! Nein, die 5€ werden dir am 26. des Monats über die Runden helfen. Dein Kühlschrank ist kaputt? Haha, ach, tja, sucks to be you. Du willst dir einen Kühlschrank kaufen? Von welchem Geld denn? Oh, willst du bei Ebay guggen? Hmmm? Ja, och, da is ja einer für nur schlappe 150€... Die hast du .. oh, warte, die hast du nicht??? Häää???? 0,76€ aufm Konto noch??? Äh, weird. Und oh, der Kühlschrank wäre eh nur Selbstabholung. Und du wohnst in einem anderen Bundesland. Und du hast kein Auto. Und niemand, der dir helfen könnte (weil Armut auch oft sozial isoliert). Hm, doof. Oh, du brauchst neue Kleidung? Okidokiiii, wollen wir zum Kik oder zur Kleiderstube oder, ähm, vielleicht beim C&A... haha, ne, war nur n Witz. C&A ist viel zu teuer für uns. Maximal 15€ beim Kik und das war's dann für die nächsten vier Monate. Ohhh, du fühlst dich hässlich und eingeschränkt, weil du kein Geld hast, für Kleidung, die dir wirklich gefällt? Uhhhh, Pech gehabt, hmm? 🥺🥺🥺
Und das kannst du auf jeden Aspekt deines Lebens übertragen, der auch nur irgendetwas mit materiellen Besitzgütern zu tun hat.
Wenn ich "reich"/reich und unglücklich bin, dann wäre mir das lieber, denn ich weiß, dass ich als arme Person nicht lange glücklich bleiben werde. Ich hatte über 26 Jahre Zeit gehabt, arm und glücklich zu sein. Es funktioniert nicht. Die Romantisierung von Armut macht mich echt sauer. Es ist ätzend.
Man kann auch mit wenig klar kommen..Viele Grüße