Stimmt ihr dem abgeänderten Zitat zu: Der Mensch tut was er will, aber er kann nicht wollen was er will.

Ja 48%
Nein 43%
Andere Antwort 10%

21 Stimmen

9 Antworten

Ja

Im Prinzip schon, das ist ein bekannter Satz von Schopenhauer. Dennoch würde ich ihn etwas einschränken: er bezieht sich auf Wünsche, die wir nicht ändern können. Wer Durst hat, will Wasser haben (oder was anderes zum Trinken) - das geht gar nicht anders.

Es gibt nun aber auch ein Wollen, das subtiler ist als so ein Wunsch. Meiner Ansicht nach. Jemand brachte hier mal das Beispiel des Rauchers: vordergründig will er rauchen (das ist der unmittelbare Drang) - das kann er auch nicht so leicht ändern. Dennoch will er vielleicht langfristig damit aufhören (das ist so ein subtiles Wollen, das in diesem Falle im Widerspruch zu dem Drang steht, rauchen zu müssen).

Und diese beiden Dinge stehen im Konflikt miteinander. Und dies ist etwas, woran Schopenhauer bei seinem ansonsten richtigen Satz nicht gedacht hatte. Unser Wollen ist vielschichtiger als nur der Drang, Wasser haben zu wollen oder eine Zigarette rauchen zu wollen. Wir haben oft 2 verschiedene "Willen" parallel zueinander.

Für alle. die den Sinn der Aussage nicht verstehen: Machen wir es doch an einem Beispiel deutlich.
Ich will unbedingt in das Konzert von Bruce Springsteen gehen.
Kann ich mich irgendwie zwingen durch reine Gedankenarbeit (ohne neue Informationen, die evtl. dagegen sprechen würden), dieses nicht mehr zu wollen?
Ausführlicher: Kann ich also mein Gehirn bzw. mein Denken durch eine zweite Willensentscheidung veranlassen, dieses nicht mehr zu wollen?
Allenfalls können mich irgendwelche Randbedingungen (Geld, Termin,..) veranlassen, den Willen nicht in die Tat umzusetzen, aber der ursprüngliche "Wille" bleibt doch unangetastet, oder?

Andere Antwort

Der Spruch ist flapsig und sprachlich falsch, aber die Aussage dahinter ergibt einen Sinn.

Es geht darum, dass man augenblickliche Wünsche (,,Verlangen") und tieferliegenden willen unterscheidet.

Ein Kettenraucher spürt einen starken Verölangen zu rauchen, aber sein ,,eigentlicher" Wille ist schon lange, damit aufzuhören.

Das heisst, der Wille als Basis für augenblickliche Entscheidungen entsprcht nicht immer einem tiefen Wunsch.

Ausserdem wird der Wille stark durch Kultur Erziehung usw. Eingeschränkt.

Ja

Der Mensch befindet sich zu mindestens 60 Prozent im hypnoiden Zustand- Alles was er will,wird durch Medien und Politik aufgeschrieben,wie wenn man einen PC mit einem Betriebsprogramm und Software belagert. Er hat selbst keinen Zugriff auf sein Unterbewusstsein, aber es gibt welche, die haben sehr starken bis gänzlichen Zugriff auf alle, daher wählt ihr bei Wahlen immer, was euch eingegeben wurde in der Massenhypnose.

Ja

Sicher. Man hat aus objektiven Gründen allerhand zu unterlassen. Das ist nicht weiter sensationell. (Das Determinismus-Problem im physikalischen Sinne hatte Schopenhauer hier wohl gar nicht im Hinterkopf.)