Sollte Gotteslästerung wieder ein Straftatbestand werden?
87 Stimmen
23 Antworten
Wenn ich die fiktive Romanfigur Harry Potter beschimpfe, ist bzw sollte das ja auch nicht strafbar sein.
Also ist Atheismus albern; Das sagt alles über die Intention hinter der Frage aus.
Es soll nicht (nur) konkret Gotteslästerung unter Strafe gestellt werden, sondern sukzessive jede Kritik an einer Religion mit Verweis auf den (vermeintlich) beleidigenden Charakter.
Dass mit dieser - nach außen hin mimosenhaften, in der Natur aber inquisitorischen - Forderung etwa Atheisten in ihrer Meinungsäußerung beschnitten werden - die auch das Äußerung von religiösen Positionen inkludiert - scheint bereitwillig in Kauf genommen zu werden.
So wird eine religiöse Auffassung über eine atheistische Auffassung gestellt, womit die wahre Gestalt der Religion einmal mehr belegt ist: Es geht um Zwang und das Bekämpfen jedes Andersdenkenden.
(Hierbei ist erschreckend zu sehen, wie wenig so mancher aus den Berichten über Zeit der Kreuzzüge für sich gelernt hat.)
Freie Meinungsäußerung, Religionsfreiheit. Natürlich darf man niemanden beleidigen, aber das gilt nur für Menschen, die es auch gibt.
Es ist in D bereits eine Straftat, siehe § 166 StGB.
Da geht es um Glaubensgemeinschaften, das können auch atheistische Gruppen wie z.B. Buddhisten sein.
Buddhisten haben keine Götter, sind streng genommen Atheisten
Dann schau dir mal an wie streng genommene Atheisten zu den Ideen von Karma oder Wiedergeburt stehen.
🤭
Blasphemie ... ist das Verhöhnen oder Verfluchen bestimmter Glaubensinhalte einer Religion oder eines Glaubensbekenntnisses. Eine öffentliche, Ärgernis erregende Beschimpfung Gottes wird als Gotteslästerung (vergleiche mittellateinisch blasphemizare „Gott lästern“) bezeichnet.
Strafgesetzbuch (StGB)
§ 166 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen
(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.
Das hat absolut nichts mit Gotteslästerung zutun.
Aber das ist etwas ganz anderes und erfüllt nicht den Straftat bestand der Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungen.
Aber das ist etwas ganz anderes
Nop.
Vielleicht hilft dir das: Gotteslästerung = Blasphemie = Beschimpfung von Bekenntnissen.
Denn, überleg doch mal, wenn man einen Gott beleidigt, wird einen dieser Gott bei Gericht anzeigen? Nein. Deswegen gilt es als Beschimpfung von Bekenntnissen, damit mit die Religionsgemeinschaften eine Handhabe haben.
Das Gotteslästerung Blasphemie ist stimmt. Aber Blasphemie hat nichts mit Beschimpfung von Bekenntnissen zutun. Ich verweise dich gerne noch mal auf den Inhalt von § 166 STGB.
Aber Blasphemie hat nichts mit Beschimpfung von Bekenntnissen zutun.
Siehe meine erste Antwort an dich.
Und somit hat dein erster Kommentar nichts mit § 166 STGB zutun.
§ 166 StGB wird umgangssprachlich durchaus als Blasphemie-Paragraph bezeichnet und ist in der rechtswissenschaftlichen Literatur umstritten. Zur Kritik, siehe bspw. sehr umfassend LK-StGB/Radtke Vorb. § 166 Rn. 18, 19; § 166 Rn. 9.
Mag zwar sein. Aber es ändert trotzdem nichts an der Tatsache, das dieses Gesetz nichts mit Blasphemie zutun hat.
Nein, wieso auch?
Niemand weiß, ob es den überhaupt gibt - es glauben nur viele an ihn.
Es wäre schön, wenn es für Anstand und Freundlichkeit keines Gesetzes bedarf.
im Grundgesetzbuch Art. 4 Abs. 1 steht „ die Freiheit des Glaubens, das Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich“ und du hast gerade den christlichen glauben verletzt…