6 Antworten

Nein

Die Fragestellung bedient Narrative der russischen Propaganda. Russland hat die Ukraine völkerrechtswidrig kriegerisch überfallen. Die Ukraine hat somit ein in der UN Charta ausdrücklich verbrieftes Recht auf Selbstverteidigung. Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist das Territorium beider Staaten Kriegsgebiet. Die Ukraine darf mit Langstreckenwaffen auch kriegsrelevate Objekte des russischen Aggressors auf russischem Territorium angreifen, weil von dort ja der völkerrechtswidrige Angriffskrieg auf die Ukraine ausgeht. Das ist alles völlig völkerrechtskonform. Es ist gut und richtig, dass sich die Ukraine gegen Putins kriegerischen Imperialismus angemessen verteidigt. Die Folgen eines russischen Sieges wären nämlich für ganz Europa verheerend.

https://de.wikipedia.org/wiki/Recht_zur_Selbstverteidigung


MandoBarth  27.05.2025, 18:23

Ach ja, das gute alte „völkerrechtskonform“ ... wie bequem sich dieses Wort doch ins westliche Gewissen fügt, wenn es gerade passt. Jugoslawien 1999? Irak 2003? Jemen? Alles offensichtlich kein Problem für die angeblich so prinzipientreuen Verteidiger des Völkerrechts.

Und diese gebetsmühlenartige Wiederholung, Russland sei imperialistisch, ein Sieg Moskaus wäre eine Gefahr für ganz Europa ... als wäre Russland das neue Nazi-Deutschland. Das ist alles mittlerweile nicht nur analytisch falsch, sondern geradezu verstörend. Dieses ständige Dämonisieren, diese krankhafte Russophobie, erinnert unangenehm an Zeiten, aus denen wir eigentlich gelernt haben wollten. Auch damals hat sich ein permanentes Feindbild gegenüber „den Russen“ tief ins kollektive Denken gefressen – und wir wissen alle, wohin das geführt hat.

Fakt ist: Der Westen hat seit Jahrzehnten systematisch rote Linien überschritten, hat mit einem vom Westen gestützten Putsch 2014, mit dem Scheitern von Minsk II, mit NATO-Ausdehnung bis an die russische Grenze eine Eskalationsspirale losgetreten, die Russland nicht ignorieren konnte, selbst wenn es gewollt hätte.

Aber klar, wer Langstreckenwaffen liefert und die Ukraine ermutigt, damit russisches Staatsgebiet zu beschießen, glaubt vermutlich auch noch, das hätte alles keinerlei Konsequenzen für Europa.

Diese Selbsthypnose ist das eigentliche Sicherheitsrisiko – nicht Russland.

VanessaF242  27.05.2025, 22:52
@MandoBarth

Ja, mit dem Begriff "Völkerrecht" kann Putins Diktatur und deren Propagandisten in der Tat nichts anfangen, sonst würde man ja keinen verbrecherischen und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen ein kleineres Nachbarland führen. Daran ändert auch der Versuch einer Täter-Opfer-Umkehr nichts. Putins Russland ist der alleinige Aggressor.

Der Russische Dikator möchte zu der in Europa militärisch dominierenden Großmacht werden. Im friedlichen Wettbewerb könnte Putins Russland seine Ziele niemals erreichen.

https://www.derwesten.de/politik/putin-medwedew-eurasien-ukraine-krieg-russland-id235014549.html

Russland führt bereits jetzt auch einen hybriden Krieg gegen uns. In der Geschichte finden sich ausreichend Beispiele dafür, dass Zaudern, Zögern und Indifferenz gegenüber imperialistischen Diktoren große Gefahr birgt.

Hier nur zwei kleine Beispiele, wie Vertreter Deines angeblich so friedliebenden Russlands daherreden:

Medwedew hat die Europäische Union als das „Vierte Reich“ bezeichnet. Es sei Russlands „historische Mission“, auch in der Gegenwart die „braune Pest“ zu besiegen und „endgültig zu vernichten“.

Quelle:

https://www.ksta.de/politik/dmitri-medwedew-essay-verraet-ziele-putin-nuernberg-westen-anti-faschismus-weltordnung-krieg-ukraine-2-791110

"Im russischen Staatsfernsehen attackierte kürzlich Chef-Propagandist Wladimir Solowjow Europa heftig und beschimpfte es als „europäische Drecksäcke“. Der kremltreue Fernsehmoderator sprach direkt in die Kamera und formulierte seine Drohung in betont langsamen Sätzen. Mit Blick in die Kamera droht Putin-Propagandist Europäern: „Ich will euren Tod“"

Quelle:

https://www.focus.de/politik/ausland/mit-blick-in-die-kamera-droht-putin-propagandist-europaeern-ich-will-euren-tod_11937314-9896-48b8-9e32-46d5beb9f08e.html

Und tatsächlich erinnert das Vorgehen der illegalen russischen Besatzer in der Ukraine auch an dunkelsste Zeiten der Geschichte:

https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/UN-Russland-foltert-Ukrainer-systematisch-zu-Tode-article24424156.html

MandoBarth  27.05.2025, 23:55
@VanessaF242

Ach, wie originell! Der x-te Kommentar, in dem man versucht, jede kritische Einordnung westlicher Außenpolitik mit „Putin ist der neue Hitler“ und „Russland ist das absolute Böse“ zu erschlagen.

Anscheinend reicht es heute, ein paar Sprüche von Medwedew oder einem Kreml-Propagandisten zu googeln, um damit gleich 150 Jahre russischer Geopolitik zu „erklären“. Dass die USA seit Jahrzehnten einen weltweiten Späh-, Sanktions- und Interventionskrieg führen, inklusive Drohnenmorden, Putschen und Stellvertreterkriegen? Kein Thema. Denn unsere Propaganda trägt schließlich Maßanzug, nicht Militärparade.

Niemand leugnet, dass in Russland harte Worte fallen. Aber aus ein paar aggressiven Zitaten gleich den Anspruch auf Weltherrschaft abzuleiten, ist ungefähr so seriös wie aus den Talkshows von Markus Lanz die deutsche Außenpolitik zu rekonstruieren.

Was du „hybriden Krieg“ nennst, war jahrzehntelange westliche Einflussnahme direkt an Russlands Grenze. Minsk II? Vom Westen torpediert. NATO-Osterweiterung? Entgegen früherer Zusagen durchgepeitscht. 2014? Ein Regimewechsel mit massivem westlichem Einfluss, nachweislich. Aber wehe, jemand bringt das zur Sprache. Dann ist man sofort Kreml-Agent.

Die absolute Unfähigkeit vieler, Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten, ist wirklich erschreckend.

Und nein, auch für Sie nochmal zum Mitschreiben: Ich bin kein Putin-Fan, kein Troll, kein Agent. Ich bin einfach jemand, der die Doppelmoral nicht mehr erträgt und dem die ständige Dämonisierung eines Landes mit Atomwaffen – historisch, wirtschaftlich und kulturell eng mit Europa verflochten – weit gefährlicher erscheint als jede „Putin-Rede“.

VanessaF242  28.05.2025, 00:42
@MandoBarth

Das sind völlig verdrehte Tatsachen im Sinne der russischen Propaganda.

Einen völkerrechtswidrigen russischen Vernichtungskrieg mit unzähligen Kriegsverbrechen (darunter Kindesentführung, Verschleppung, Massaker, Massenvergewaltigungen und Folter) kann man schon als das "absolut Böse" bezeichnen.

Ich kenne keinen Europäischen Politiker, der sich derart obszön und gewaltbereit äußert wie die Vertreter des Putin Regimes und sehe überhaupt keinen Grund, warum man das nicht zitieren sollte. Es spricht nämlich für sich.

Dass Putin die Sowjetunion am liebsten territorial unter russischer Führung aufleben lassen möchte, das hat er selbst immer wieder geäußert ("größte geopolitische Kastastrophe des Jahrhunderts"). In Russland hängen überall Plakate mit der Aufschrift, das Russland nirgens ende und der neoimperiale Anspruch auf ein Eurasien unter russischer Führung wird unter anderem von Putins Ideologen wie Dugin aber auch seiner Kriche ganz offensiv verbreitet, das ist keine Einzelmeinung sondern Strategie:

https://www.derwesten.de/politik/putin-medwedew-eurasien-ukraine-krieg-russland-id235014549.html

https://www.20min.ch/story/russland-putin-patriarch-veroeffentlicht-strategiepapier-und-nennt-ukraine-krieg-heilig-103083025

https://www.nzz.ch/meinung/der-andere-blick/russland-hat-einen-geostrategischen-plan-im-ukraine-konflikt-ld.1670280

https://www.derstandard.at/consent/tcf/story/3000000224057/von-der-ideologie-zum-gewaltaufruf-der-russische-eurasismus

https://de.wikipedia.org/wiki/Eurasismus

Es gibt keinerlei Verträge, dass sich die Nato nicht nach Osten ausbreiten dürfe. Die Nato ist auch ein Verteidigungsbündnis, dass sich nicht ausbreitet, sondern die Mitglieder treten aus freiem Willen diesem bei, siehe Schweden und Finnland. Ein Nato Beitritt der Ukraine stand 2022 überhaupt nicht auf der Agenda, zumdem weiss Putin ja, dass von der Nato keine Bedrohung ausgeht, ansonsten hätte er ja Finland und Schweden überfallen müssen und nicht die Ukraine. An der finnischen Grenze hat er sogar seine Soldaten in die Ukraine abgezogen. Das Argument ist absurd und lächerlich.

Ebenso ist es inzwischen historisch bewiesen, dass die Grünen Männchen auf der Krim russische Soldaten waren und, dass der russische Diktator den Krieg im Donbass in einer Geheimdienstaktion selbst vorsätzlich angezettelt hat. Selbst der russischer Ultranationalist Girkin und Prigoschin haben das zugegeben. Girkin sollte als russischer Agent im Donbass eine Revolution anzetteln, fand aber dort kaum Unterstützer, so dass er dann von Putin eine große Anzahl russischer Agenten bekam, die im Donbass den ukrainischen Staat angreifen sollten. Russische Bürger führten somit von April bis August 2014 die Separatistenbewegung in Donezk an und wurden für den Krieg im Donbas von Freiwilligen und mit Material aus Russland unterstützt. Girkin sagte, dass der Krieg in der Ostukraine nicht von den russischsprachigen Donbass-Bewohnern selbst ausging, sondern dass er „den Auslöser zum Krieg selbst gedrückt“ habe.

Quelle:

https://www.sueddeutsche.de/politik/russischer-geheimdienstler-zur-ostukraine-den-ausloeser-zum-krieg-habe-ich-gedrueckt-1.2231494

MandoBarth  30.05.2025, 00:34
@VanessaF242

Danke für die Litanei an Links... es fehlt eigentlich nur noch ein Screenshot aus dem „Westentaschen-Handbuch der sauberen Narrative“. Aber sei's drum. Lassen wir die Nebelkerzen mal kurz beiseite und kommen zu ein paar grundlegenden Klarstellungen:

  1. Ja, Russland hat in der Ukraine militärisch eingegriffen. Und ja, man könnte das als völkerrechtswidrig bezeichnen. Aber wer daraus ein Schwarz-Weiß-Narrativ mit Russland als "absolutem Bösen" zimmert und gleichzeitig 20 Jahre westliche Eskalation, NATO-Ausdehnung, gebrochene Zusagen und die systematische Sabotage von Minsk II ignoriert, betreibt Geschichtsverkürzung auf Kindergartenniveau. Ein Verständnis von Ursachen ersetzt keine Rechtfertigung, aber ohne Ursachenverständnis lässt sich kein Frieden schaffen.
  2. Zum Thema NATO:
  3. Der berühmte Satz „Es gibt keine Verträge, dass sich die NATO nicht ausdehnen dürfe“ ist formal korrekt, aber auch völlig irrelevant. Denn was sehr wohl existiert, sind verbindliche politische Zusicherungen. Das hat u.a. der US-Botschafter Jack Matlock bestätigt, ebenso wie Gorbatschow selbst. Die Dokumente sind öffentlich einsehbar (Stichwort: National Security Archive, George Washington University). Und das Finnland-Ukraine-Argument ist schief: Die Ukraine ist keine 800 km breite, stabile Demokratie, sondern war 2014 tief gespalten, voller westlicher NGO-Einfluss und ein geopolitisches Schlachtfeld. Das macht für Russland einen gewaltigen Unterschied.
  4. Girkin & Co.: Dass russische Kräfte ab 2014 massiv involviert waren, ist unbestritten – aber sie wurden nicht aus heiterem Himmel entsandt, sondern nach dem Staatsstreich in Kiew, dem Verbot der russischen Sprache, der Gewalt in Odessa und der Weigerung, die Ostukraine politisch einzubinden. Wer den Donbass-Konflikt als rein russisches Erzeugnis darstellt, blendet aus, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung dort sehr wohl anti-Kiew eingestellt war. Und zwar nicht weil Moskau es ihnen gesagt hat, sondern weil sie sich von Kiew verraten fühlten (was durch Verwandte von mir aus der Ukraine übrigens bestätigt wurde).
  5. Dugin, Eurasismus & Medwedew: Die Berufung auf Dugin & Co. ist in etwa so seriös wie die russische Seite mit Annalena Baerbocks Reden oder SPIEGEL-Titeln zu erklären. Dugin hat in Russland keine offizielle Funktion, und auch Medwedews Twitter-Tiraden sind weder Gesetz noch Strategiepapier. Wer will, kann in jeder Gesellschaft extreme Stimmen finden. Die eigentliche Frage ist: Welche reale Politik wird gemacht?
  6. Was du hier betreibst, ist Täter-Narrativ-Verhärtung: Wer jede geopolitische Kritik an westlicher Eskalation als „russische Propaganda“ diffamiert, trägt dazu bei, die Spaltung zu vertiefen und jede nüchterne Deeskalation unmöglich zu machen. Genau das ist das Problem: Es gibt keine Grautöne mehr – nur noch Fanlager. So kommen wir nicht raus aus dieser Eskalationsspirale.

Und nein, auch diesmal: Ich bin kein Russen-Troll. Ich halte einfach Differenzierung und historisches Bewusstsein für intelligenter als Dauer-Hysterie und moralische Rechthaberei.

MandoBarth  30.05.2025, 00:47
@VanessaF242
Einen völkerrechtswidrigen russischen Vernichtungskrieg mit unzähligen Kriegsverbrechen (darunter Kindesentführung, Verschleppung, Massaker, Massenvergewaltigungen und Folter)

Was das hier noch angeht:

Natürlich gibt es in jedem Krieg Gräueltaten. Das ist kein russisches Alleinstellungsmerkmal, sondern bittere Realität jedes bewaffneten Konflikts. Dass es in diesem Krieg zu Gewalt gegen Zivilisten kam und kommt, ist tragisch und zu verurteilen – ganz unabhängig von der Uniform.

Aber: Wer sich die Mühe macht, Berichte der UNO, Amnesty International, OSZE oder Human Rights Watch wirklich zu lesen, wird feststellen: Die Ukraine steht dort ebenfalls massiv in der Kritik. Die ukrainische Armee hat demnach wiederholt zivile Infrastruktur zur Stationierung genutzt, was gegen das humanitäre Völkerrecht verstößt und dadurch selbst zivile Opfer mitverursacht.

Amnesty International schrieb im August 2022 wörtlich: „Die ukrainischen Streitkräfte gefährden die Zivilbevölkerung, indem sie in Wohngebieten militärische Einrichtungen errichten. […] Viele der von den ukrainischen Truppen verwendeten Wohngebäude befanden sich kilometerweit von Frontlinien entfernt. Es gibt Hinweise darauf, dass alternative Optionen bestanden hätten, um Zivilisten nicht zu gefährden.“

Diese Veröffentlichung führte damals zu einem riesigen Shitstorm – nicht weil sie falsch war, sondern weil sie nicht ins Bild passte.

Und auch Berichte über Folter, Misshandlungen und sogar gezielte Tötungen russischer Kriegsgefangener durch ukrainische Soldaten existieren, u.a. dokumentiert von der New York Times, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, UN-Berichten und durch geleakte Videos, die nie widerlegt wurden. Das alles ist ebenfalls Kriegsverbrechen – nur eben auf „unserer“ Seite.

Was die Berichte aus Orten wie Butscha betrifft: Ja, es gibt belastende Hinweise gegen russische Einheiten. Aber diese Fälle wurden nie international unabhängig aufgeklärt – und bei einem so massiven propagandistischen Interesse auf beiden Seiten ist skeptisches Hinterfragen kein Verbrechen, sondern Bürgerpflicht.

Fakt ist, es gibt in diesem Krieg keine „guten“ Armeen. Wer russische Kriegsverbrechen anklagt, muss auch bereit sein, dieselben Maßstäbe auf ukrainische Taten anzuwenden. Alles andere ist selektive Moral, und genau diese selektive Moral hat den Westen schon oft genug in Desaster geführt.

Jeden Tag kommen wir dem Ende einen schritt näher, aber wie weit das Ende entfernt ist weiß keiner so genau. Was jedoch klar ist, ist dass die Menschen schon seit Jahrhunderten das Ende der Welt prophezeien. "jetzt gleich", "Dies ist die Zeit", "Das Ende ist nahe"

Bis jetzt ist noch nichts passiert


Nein

Es könnte ja auch umgekehrt sein: sobald Russland einsieht, dass die Gegner sich wehren, könnte es zu dem Schluss kommen, dass sich weitere Kriege nicht mehr rentieren.

Ich denke eher, dass - wenn Russland tatsächlich Kiew besiegen und einnehmen könnte - es sich ermutigt sieht (wenn es schon so gut läuft), weitere Konflikte anzuzetteln.

Zu denken, dass Russland mit der Ukraine "zufrieden" wäre, ist meiner Ansicht nach grundfalsch. Das ermutigt Russland nur zu weiteren Gebietsgewinnen - auch außerhalb der Ukraine (hör mal, welche Äußerungen aus Moskau so kommen!).

Ja

Alles was in der Zukunft liegt, rückt jeden Tag näher.

Ja

Wenn die so naiv weitermachen dann ja- dann geht das so schnell -das nicht einmal die Bevölkerung eine Chance hat sich in Sicherheit zu bringen-was sicher ist: der nächste Weltkrieg wird die Menschheit komplett auslöschen was dann auch der Weltuntergang ist sie Beispiel The Day After Der Tag danah- so ähnlich wird das passieren