Merit order abschaffen?

Nein, auf keinen Fall 40%
Nur mit Bedingungen 40%
Ja, wäre schön 20%

5 Stimmen

2 Antworten

Nur mit Bedingungen

Es sollte der Durchschnittspreis als VK Preis gelten und nicht der maximale EK Preis den gesamten VK Preis definieren, wie es beim Merit-Order-System der Fall ist.

Es müssen schon marktwirtschaftliche Instrumente im Energiemarkt existieren.

Nur etwas abzuschaffen, ohne eine umsetzbare Alternative zu formulieren, ist sinnfrei.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Studium Energetik, beruflich im Energiesektor tätig

habakuk63  16.02.2025, 09:17

Du weißt aber schon wie das Merit-Oder-System funktioniert?

GuenterLeipzig  16.02.2025, 09:31
@habakuk63

Ja, die teuerste Erzeugerstätte bestimmt den Marktpreis.

Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, über ausreichend Kapazitäten zu verfügen.

Wer ohne Not - wie die Grünen - diese verknappt, verteuert die Energie.

GuenterLeipzig  16.02.2025, 09:35
@habakuk63

Weil dann die Marktwirtschaft ausgehebelt wird.

Wo das am Ende des Tages endet, haben wir in der DDR gesehen.

Auch ist es so, dass die Handelsinstrumente keine rein nationale Angelegenheit ist.

habakuk63  16.02.2025, 09:41
@GuenterLeipzig

Was ist am Durchschnittspreis nicht marktwirtschaftlich? Die Stromkonzerne dürfen gerne +5Gewinn zu ihren tatsächlichen Kosten addieren, aber aktuell tun sie so, als ob der maximale EK Preis für jede kWh besteht + Kosten für Personal + 5% Gewinn. Deshalb haben Stromkonzerne so maximal noch nie dagewesene Gewinne.

GuenterLeipzig  16.02.2025, 12:15
@habakuk63

Das ist zu pauschal gesprochen, wenn Du von Stromkonzernen sprichst und damit die Energieerzeuger meinst.

Die eigentlichen Absahner sind die Betreiber von Wind und Solar, da deren Fixkosten deutlich niedriger sind als konventionelle Erzeugerstätten, letztere zur Netzstabilität jedoch unverzichtbar sind.

Wenn konventioneller Erzeugerstätten jederzeit stand bye stehen müssen, jedoch nur zeitbegrenzt tatsächlich liefern dürfen, dann gibt es im logischerweise erhöhte Preise, nämlich genau dann, wenn der Rest nicht bedarfsgerecht liefer kann.

Eben diese Volatilität aus Wind und Solar, gepaart mit Kapazitätsengpässen bei Erzeugung und Verteilung machen die Angelegenheit so teuer.

Uns wird der notwendige Netzausbau wegen Wind- und Solarerzeugerstätten laut Bundesnetzagentur knapp 500 Mrd. EUR bis 2030 in etwa kosten, was als Netzentgelte auf unserer Rechnung landen wird.

Neben diesen Netzentgelten werden steigende Redispatchkosten ebenso auf uns umgelegt werden.

Beide Netzintegrationskosten werden oft in der öffentlichen Diskussion entweder bewusst verschwiegen oder einfach nicht beachtet.

Natürlich wollen die Strukturen wie

  • Messtellenbetreiber
  • Messdiensteleister
  • Gatewayadministrator
  • Lieferant
  • Staat in Form von Steuern

auch noch ein Teil vom Kuchen abhaben

Um zum gebrachten Einwand zurückzukommen, muss man beachten, dass Anlagen, die nur begrenzte Zeit im Jahr laufen dürfen, sich nur über einen erhöhten Preis wirtschaftlich rechnen.

Wenn ein Unternehmen nicht wirtschaftlich arbeiten kann, wird es über kurz oder lang schließen müssen.

Da jedoch konventionelle Erzeugerstruktur, wie oben geschrieben, systemrelevant ist, würde ein Durchschnittspreis die Systemstabilität aus ökonomischen Gründen infrage stellen.

Wir leisten uns in Deutschland aus eigenem Entschluss die Unterhaltung Doppelstrukturen in Größenordnungen, die ungesund sind.

Es ist alles in einem gewissen Rahmen sinnvoll, jedoch sollte man keinerlei extreme Positionen einnehmen und stets eine gute Balance halten.