Leute, die wegen ihrer Diagnose(n) im Selbstmitleid baden und sich als Opfer sehen anstelle einfach mal einsichtig zu sein und sich damit abzufinden?
Und trotzdem im Leben Fortschritte zu erzielen trotz Diagnose(n).
6 Stimmen
7 Antworten
Tatsächlich gibt es sehr viele, die sich als Opfer sehen und nicht aus ihrer Komfortzone heraus kommen (können). Oft sind sie total beratungsresistent und kontern ständig mit einem "aber". Es kostet halt viel Kraft, sich aus seinem Selbstmitleid heraus zu kämpfen und auch mal hilfreiche Tipps anzunehmen. Finde ich auch oft traurig, aber man kann sie eben nicht alle erreichen und retten, auch wenn man selber mit gutem Beispiel voran geht. Jedes Schicksal ist eben ein Einzelschicksal. Manche wollen nicht, dass ihnen geholfen wird, manche können nicht anders und wieder andere schaffen es. Meine Erfahrung ist, dass man (in vielen Fällen) mal die Vergangenheit als gegeben hinnehmen und sie loslassen sollte, um erfolgreich voran zu kommen und etwas zu ändern.
Das ehrt dich, aber du wirst sicher selber auch schon in der Situation gewesen sein, wo (noch) keine Hilfe zu dir durchgedrungen ist. Und viele bleiben eben genau an diesem Punkt stehen und entwickeln sich nicht weiter, denn es ist anstrengend, sich von dem Muster der Opferrolle zu befreien und eine andere Sichtweise zu akzeptieren. Deswegen darf man solche Menschen, auch wenn es oft unverständlich ist, warum sie sich nicht helfen lassen, nicht pauschal verurteilen, sondern sollte versuchen, Verständnis aufzubringen. Wiederum aber nicht so, dass man sich selber aufgibt, sich mit in ihr Schicksal reinziehen lässt oder verärgert wird.
Es geht meinen Eltern einfach darum, dass ich trotz dem Ganzen mein eigenes Geld verdiene. Koste es, was es wolle...
Mir steht es nicht zu über andere zu urteilen. Jeder hat das Recht sein Leben so zu gestalten wie er möchte. Etwas anderes ist es wenn dieser in der Not ist oder mich fragt. Jeder geht anders mit seinem Leid um. Ich kann ja nur für mich sorgen und wenn mir das zuviel wird, grenze ich mich ab :)
Du hast überhaupt nicht das Recht über andere zu urteilen geschweige sie zu verurteilen, schön für dich wenn du aus deinem Jammertal rausgefunden hast, allerdings gibt es dir noch lange nicht das recht mit dem Finger auf andere zu zeigen.
Das hängt untrennbar zusammen und ist im Detail eine große Problematik. Denn auch wenn Du´s wie ich finde doch etwas hart formulierst, der Kern ist definitiv wahr:
Wenn Du ne Diagnose zu ner psychischen Krankheit bekommst, kannsts auf einmal in Worte fassen und nimmst die Welt ganz zwangsläufig durch diesen neuen Filter war, im Sinn "klar bin ich so, bin halt Bipolar" oder... was auch immer.
Gleichzeitig ists aber auch die Rolle eines Therapeuten genau gegen so eine Einstellung zu Arbeiten, sich nicht als ein Opfer das eben "so ist wie es ist" zu betrachten.
Jeder Mensch ist anders und hat andere Erfahrungen gemacht. Dementsprechend steht es anderen zwar zu eine Meinung zu haben aber nicht andere zu verletzen oder zu pisacken
LG
Juli
Ich bemängele gerade auch andere Personen. Denn ich selber bin von dem Selbstmitleid weggekommen. Aber ich bin da nur von weggekommen, weil meine Familie mich wieder aufgebaut und für mein Selbstmitleid kritisiert hat, dass ich nicht wegen sowas da drin versinken soll.