Hat die Bereitschaft der Frusttrationstoleranz in den heutigen Beziehungen abgenommen?
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2 Antworten
Die Bereitschaft, anzuerkennen, dass der, der anders denket als man selbst, Recht haben könnte, nimmt ab.
Das hängt mit Corona zusammen, wo die Maßnahmen sehr unterschiedlich beurteilt wurden und wo es weniger Möglichkeiten gab, sich persönlich darüber auszutauschen.
Es hängt mit dem Klimawandel zusammen, weil
entweder wir sehr viel ändern und auf manches verzichten müssen
oder die anderen so blöd sind, nicht einzusehen, dass man das meiste gar nicht ändern muss.
Beides ist frustrierend.
Dass andere Meinungen meine Meinung nicht anerkennen, ist frustrierend, und mein Verhalten ändern zu müssen, ist frustrierend.
Aber nur, wenn wir uns auf andere einlassen, können wir lernen: Entweder lerne ich oder die oder der andere lernt. Wenn die anderen nicht lernen, lerne ich wenigstens, dass meine Versuche, zu überzeugen, nicht erfolgreich waren, und ich kann mir überlegen, woran es liegt.
Ja, denn es tut einem gar nicht gut, sich auch noch mit Problemen in der Beziehung zu befassen.